CT-Motor mit Haarriss im Motorblock

[joe676]

Hallo allseits,
schon seit Jahren ist der luftgekühlte Motor, Typ CT, 50 PS, rund herum recht ölig. Das ist bei diesem Motor mit den unzähligen Dichtungen an sich nichts ungewöhnliches.
Nun, bei laufender Maschine, habe ich gesehen, dass sich oben links vom Vergaser ein ca. 5 cm langer Haarriss im Alu-Motorblock befindet, durch den im Betrieb etwas Öl herausgepresst wird.
Da mir schweißen oder löten zu riskant vorkommt will ich diesen Riss nun zukleben.

Mir schwebt folgende Vorgehensweise vor:
* zu klebende Stelle mit Benzin abwaschen und mit Drahtbürste aufrauhen
* eine ca. 5 mm hohe, ca. 3 cm breite und 7 cm lange ovale Form (aus Blech) anfertigen
* diese Form auf Motorblock legen, Kleber hineingießen u. aushärten lassen

Meine Fragen sind nun: Kann das so klappen u. was für einen Kleber würdet ihr nehme?
Kleber sollte temperatur- und ölbeständig u. einigermaßen reißfest sein.
Epoxi-Zweikomponenten?
Kaltmetall? Welches Produkt von welchem Hersteller?
Silikon hat vermutlich zu geringe Eigenfestigkeit und ist zu elastisch um Ausbreitung des Risses zu vermeiden.

Gruß Josef

[burger]

Diesen Fall hatte ich auch mal. Sämtliche Versuche das zu kleben (JB Weld etc) sind gescheitert und schweißen geht auch nicht denn es ist ein Magnesium Gehäuse. Wir haben damals ein anderes Gehäuse verwendet. Riesen Arbeit, ist klar aber alles andere hat meiner Meinung nach keinen Zweck.

[bullifried]

Moin, Josef.

[joe676]

Diesen Fall hatte ich auch mal. Sämtliche Versuche das zu kleben (JB Weld etc) sind gescheitert und schweißen geht auch nicht denn es ist ein Magnesium Gehäuse. Wir haben damals ein anderes Gehäuse verwendet. Riesen Arbeit, ist klar aber alles andere hat meiner Meinung nach keinen Zweck.

Ich denke Riss ist nicht gleich Riss.
Dieser Haarriss hat sich in den letzten 10000 km scheinbar nicht wesentlich verändert, da der gebraucht gekaufte Motor schon von Anfang an so ölig war.
Darum will ich diesen Motor noch weiter fahren und lediglich eine mögliche Rissausbreitung sowie den Ölverlust (geschätzte 0,5 l pro 1000 km) stoppen.
Die Frage ist welche Masse, Kleber, Vorgehensweise, etc. ist dafür geeignet?

[dominik#251]

Ich habe am Motor bisher gute Erfahrungen mit JB-Weld gemacht, habs entsprechend nach Anleitung verarbeitet.
Ich empfehle anschleifen mit grober Körnung, vorher und nachher gut entfetten mit Bremsenreiniger.
Ggf. vorher Öl ablassen, daß nichts nachsickert.
Wenn der Riss zu klein ist, als daß der Kleber gut eindringt, kann man mit einem Dremel den Spalt V-Förmig aufarbeiten, um die Haftung zu verbessern.
JB-Weld hält aber nur, wenn die Oberfläche rauh und fettfrei ist, und die mechanische Belastung gering ist. Es wird auch nicht ewig halten.
Neues Gehäuse ist natürlich immer sicherer.

[joe676]

Vielen Dank Dominik für die Tipps, so in der Art werde ich es machen.
Der JB-Weld-Kleber mit einer Temperaturbeständigkeit von 300° klingt schon mal vielversprechend.
Lediglich die Festigkeit von 2,8 kp/qmm haut mich nicht vom Hocker.
Gibt es da mittlerweile nicht schon eine Klebemasse mit noch höherer Festigkeit?
In den letzten dreißig Jahren sollte sich in der Klebetechnologie doch noch etwas getan haben.
Was ist eigentlich von "BLUE MAGIC QuikSteel Kaltschweißmasse für Metalle, hitzebeständig bis 1.316 °C" o.ä. zu halten?
Für hitzebeständige Klebeverbindungen wir dieser Polyimid Kleber hier empfohlen, der im Gegensatz zu Epoxidkleber (JB-Weld) die Festigkeit auch bei höheren Temperaturen behält: https://www.zse.de/index.cfm/content/pr ... eneral.cfm
Was meint ihr dazu?

[joe676]

Vor ich nun den JW-Weld Epoxikleber bestelle nochmals die Frage:
Kennt vielleicht jemand einen Kleber, der noch besser zum Kleben eines Haarrisses im Motorblock geeignet wäre?
Viellecht einer der oben genannten (bitte mit Bezugsquelle)?

Danke für alle Tipps.

[burger]

Hallo JB Weld hat wie bereits erwähnt bei mir nicht funktioniert.
Das Zeug wird steinhart und kann die Spannungen die bei den Temperaturunterschieden herrschen nicht überbrücken.
Ich würde etwas nehmen das zäher in allen Temperaturbereichen bleibt.
Vielleicht funktioniert es aber auch gar nicht.

[bullifried]

Moin,
ick halte dit alles für Kacke. Mal Deutsch gesprochen.
Niemand bekommt kalt irgendwelches Öl aus irgendwelchen Spalten und Rissen. Und den Kleber, der Öl verdrängt, der muss erst noch erfunden werden.

[Getriebekiller]

Die undichte Ölwanne meines Hanomags habe ich mangels Ersatzteil und großem Ausbauaufwand nicht schweißen können, geschweige denn tauschen. Da hätte entweder die Vorderachse für rausgemusst, oder der Motor angehoben werden. Deswegen habe ich mich für sehr gut reinigen und mit Dirko S abdichten entschieden. Da war quasi die Gewindebuchse der Ablasschraube zur Blechölwanne hin undicht. Das war als Provisorium gedacht, hat aber vier Jahre gehalten, weil ich die Reparatur irgendwann quasi vergessen hab und vom Nachfolger sind auch keine Klagen gekommen.

Fostschäden repariert man oft mit einer aufgeklebten Platte, welche zusätzlich ins Gehäuse verschraubt wird. Vielleicht ist sowas hier auch eine Lösung, solange der Motor noch läuft?


Achso, und wenn Risse weiterwandern, hilft es, das Ende anzubohren. Falls man das denn ermitteln kann. Dabei ist im Zweifel eine Farbeindringprüfung hilfreich. Sowas hat man zwar nicht unbedingt zu Hause, aber auch für viele andere Sachen ist es hilfreich, etwa für die Beurteilung von Motorenteilen.

[joe676]

.... Deswegen habe ich mich für sehr gut reinigen und mit Dirko S abdichten entschieden...
Fostschäden repariert man oft mit einer aufgeklebten Platte, welche zusätzlich ins Gehäuse verschraubt wird. Vielleicht ist sowas hier auch eine Lösung, solange der Motor noch läuft?
Achso, und wenn Risse weiterwandern, hilft es, das Ende anzubohren. Falls man das denn ermitteln kann. Dabei ist im Zweifel eine Farbeindringprüfung hilfreich...

Vielen Danke für die Vorschläge. Ja dieser Silikonkleber hat den Vorteil elastisch zu bleiben und relativ hohe Temperaturen auszuhalten. Der Nachteil bei dauerelastischen Klebern ist allerdings die relativ geringe Festigkeit. Da der Haarriss scheinbar ohnehin schon seit Jahren unverändert ist spielt die geringe Festigkeit vermutlich keine so große Rolle. Möglicherweise starte ich den ersten Klebeversuch damit.
Würde dazu ein 1mm Stahlblech über den Riss kleben. Das Blech rundum festschrauben möchte ich aber vorerst nicht, da ich Sorge habe, dass beim Bohren und Gewinde schneiden Späne in das Kurbelwellengehäuse fallen.

[Getriebekiller]

Zum Kleben solltest du dir ebenfalls mehrere Dosen Bremsenreiniger besorgen. Und damit den Bereich säubern, bis auch aus dem Riss selber kein Öl mehr ausgewaschen wird.

[joe676]

Hallo,
die Reisesaison steht vor der Tür und ich habe nun meinen Klebeversuch gestartet.

Dazu wurde nach gründlicher Reinigung (Drahtbürste, Benzin, Bremsreiniger) ein großzügig zugeschnittenes Magnesium/Alu-Blech (gleicher Dehnungskoeffizient wie Motorgehäuse) mit Dirko S HT auf den Haarriss geklebt.
Mal sehen ob es hält und dicht ist/bleibt. Ich berichte dann.

Danke für alle konstruktiven Beiträge.

Grüße Josef