Neu im Forum.... Fragen zur Wartung eines WBX DG BJ.83

[PowerPaule!]

Moin liebes Bulliforum,

seitdem meine Freundin und ich seit 2017 mit einem WBX DG Bj. 83 mit einem Wohnmobilaufbau von Vario Mobil (ähnlich dem Karmann Gipsy) verreisen sind wir mit dem T3-Virus infiziert. Unser wohlig blubbernde "Paule" ist pure Freiheit auf 4 Rädern und macht einen riesen Spaß.
Das Mobil stand ab 2014 bis wir es 2017 wieder in Betrieb genommen haben. Es wurde hierzu 2017 in einer Werkstatt gecheckt, ein Ölwechsel gemacht und Benzinleitungen zum Ausgleichsbehälter + der Einfüllstutzen erneuert. Ansonsten läuft "Paule" total gut und zuverlässig. Öl- und Kühlwasserstand überprüfen wir sehr regelmäßig und konnten wenig bis keinen Verbrauch feststellen. 2009 wurde der Motor wohl überholt und Kolbenringe, Zylinderkopfdichtung etc. getauscht...wir führen das hierauf zurück. Wir sind beide keine Kfz-Schrauber aber haben technisches Verständnis und sind handwerklich begabt. Unsere Tätigkeiten an "Paule" beschränkten sich bislang auf den Wohnmobilaufbau. Doch schon lange haben wir uns vorgenommen uns mehr mit der Technik des WBX DG zu beschäftigen. Durch die Corona-Krise ist nun Zeit dafür. Uns beschäftigt vor allem die Frage, was wir tun können (und müssen) um "Paule" fit zu halten, um auch in Zukunft viel Freude an ihm zu haben. Wir haben uns bereits ausgiebig mit den Reparaturleitfäden, den Selbststudienprogrammen und dem Instandsetzungsheft von VW auseinandergesetzt. Gerne würden wir einen "RegelService", wie in "Instandsetzung genau genommen" beschrieben, durchführen. Hierzu, und zu einem Problem mit der Handbremse haben wir Fragen:

1.) Ölwechsel: Der letzte Ölwechsel wurde im August 2017 durchgeführt. Seitdem sind wir etwa 12tkm gefahren. Ich würde gerne mit dem nächsten Ölwechsel bis zum nächsten Jahr warten, wenn das Mobil für den TÜV sowieso zur Werkstatt muss. 12tkm sind nicht viel, aber das Öl ist jetzt im August schon 3 Jahre alt. Ist es in Ordnung diese Reisesaison noch damit zu fahren (Juni bis Sept.; ca. 6000km) und erst im nächsten Jahr zu wechseln? Wie ist eure Einschätzung? Laut Serviceplan soll alle 7500km gewechselt werden. Aber das ist durch die mittlerweile besseren Öle doch überholt, oder?

2.) Zündkerzen: Beim Werkstattaufenthalt im August 2017 wurden die Zündkerzen überprüft und für "OK" befunden. Wie alt sie sind weiß ich leider nicht. Laut Serviceplan sind die Zündkerzen zu wechseln beim RegelService. Sie machen aber keine Probleme und funktionieren prächtig. Ist es notwendig, dass wir zur Wartung Zündkerzen, die Kabel, den Zündverteilen und den Verteilerfinger prophylaktisch austauschen? Unsere Idee wäre, die entsprechenden Teile zu bestellen und mitzunehmen, sodass wir bei einem Ausfall unterwegs tauschen können. Wir dachten "never change a running system". Wie ist eure Einschätzung?

3.) Handbremse: Wir haben bei der Fahrt häufig ein leichtes Quietschen, dass wir hinten links verorten. Einmal war es plötzlich sehr sehr woraufhin wir direkt anhielten. Ich prüfte durch kräftiges "Ruckeln" mit dem Fuß an den Rädern ob eventuell ein Radlager Spiel hat. Hinten Links konnte ich dabei ein deutliches "Kloooong" hören und hatte das Gefühl, dass sich der Bremsmechanismus in der Trommel zurückstellte. Das laute Quietschen war daraufhin weg und wir konnten unsere Reise fortsetzen. Aufgrund dieser Beobachtung fiel uns auf, dass das Quietschen immer nach Benutzung der Handbremse auftritt. Hinten wurden im letzten Jahr (2019) die Radbremszylinder getauscht, d.h. die Trommel muss ab gewesen sein. Ich denke die Werkstatt hätte Bescheid gegeben, wenn etwas anderes der Trommelbremse hätte gewechselt werden müssen. Ich vermute, dass das Problem am linken Bowdenzug der Handbremse liegt, welcher vermutlich durch die langen Standzeiten im Winter schwergängig geworden ist. Wie gehe ich am besten vor und wie mache ich den wieder gängig? Ein Tröpfchen Öl ist vermutlich nicht so clever, weil dieser durch den Bowdenzug in die Trommel gelangen könnte?! Nach Möglichkeit möchte ich die Bremstrommel nicht abnehmen müssen.

Ich freue mich auf eure Antworten! Viele Grüße!

[Bus-Froind]

Hallo Paule,

ohne jetzt ins Detail zu gehen, würde ich einfach einen Service mit Öl, Kerzen, Filtern, Riemen etc. machen.
Dabei auch die Kraftstoffleitungen im Motorraum genau prüfen! Brandgefahr!
Bei der Gelegenheit lernst du den Motor und sein Umfeld in Natur kennen und findest vielleicht halbfeste Schrauben oder Schellen.
Verteilerkappe kann man mal tauschen, den Rest der Zündanlage würde ich maximal dabei haben. Einfach so erneuern, wenn es funktioniert und nicht verrottet ist, finde ich unnötig.
Die Bremse sollte eine Überprüfung durch einen Sachkundigen wert sein! Wenn nach der Nutzung der Handbremse etwas hängt, wird wohl etwas falsch montiert oder "nur" kaputt sein.

Gute Fahrt und ein fröhliches Hallo natürlich!
Burkhard

[remmlatshofer]

Ölwechsel mit Filter: alle 7500 km oder jährlich, je nachdem, was früher eintritt.

Kerzen: alle 15000 km neu.

Bremse hinten: da könnten einige Federn oder der Nachsteller falschrum eingebaut sein oder alles ist festgerostet oder, wie bei mir einmal, sind Schrauben an der Ankerplatte lose und herausgefallen. Auf jeden Fall die Trommel abnehmen und alles prüfen.

Reparaturhandbuch besorgen, z.B. „So wird’s gemacht“ „VW BUS 1982-1990“ Nr. 38 „Wasserboxer“ von H.R.Etzold oder „Jetzt helfe ich mir selbst“ Band 111 von Dieter Korp

[Alexander]

Hallo,

zu 1:
Das Ölwechselintervall alle 7500km oder 1x jährlich hat schon seinen Sinn.
Erst recht bei eurem schweren Auto wird das Öl deutlich beansprucht.
Ihr seid schon deutlich drüber. => wechseln und immer mit Filter.

Zu 2:
Die Zündanlage tauscht man regelmäßig, eben nach Intervall. Dies sorgt dafür das man eben nicht mit defekter Zündung unterwegs liegen bleibt. Denn, wenn er den Dienst versagt, dann sicher nicht zu Hause vor der Haustüre.

Zu 3:
Es könnte das Handbremsseil sein. => erneuern, nicht ölen.
Ich empfehle euch allerdings das von einem Sachkundigen überprüfen zu lassen.

Allgemein:
Wenn man die Wartung wie von VW ausgedacht konsequent durchführt hat man normal lange Spaß.
Wenn man die Intervalle selbsttätig verlängert sollte man wissen was man tut. Mit Wissen ist jetzt nicht "ich glaube heutige Öle sind besser und das ist überholt" gemeint.