Ölkühler (Original) Funktion

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Dominik G.
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Ölkühler (Original) Funktion

Beitrag von Dominik G. »

Moin,

ich habe meinen kleinen jetzt schon seit 6 Jahren im Betrieb und hab mit ihm schon so einiges durch. Ich möchte ein bisschen mehr dazu erzählen (soweit ich mich erinnere). Ich versuche die eigentliche Frage in den letzten Absatz zu packen falls jemand sich nicht für meine Leidensgeschichte interessiert...

Fangen wir mal an. 17 Jahre alt geworden, bald 18. Ein Auto muss her. Nach einer längeren Suche einen 1.7 von der Bundeswehr aus Privathand geholt. 240tkm. Da ich kein Vergleich hatte war ich so zufrieden wie er war. Habe nach ner weile ein paar Zusatzinstrumente eingebaut (Öltemp, Öldruck). Und hupps, ganz schön wenig Öldruck, ganz schön hohe Öltemperaturen die der Motor so fährt. Aber läuft, also alles gelassen.
Dann hatte ich das Vergnügen das der Überdruckschalter vom Öl kaputt war (Öldruck über 8 Bar bei kaltem Motor im Sommer). Nach 2 Tagen hats den Ölfilter zerdrückt und ich hab ne schöne Ölspur gezogen. Dann war die Frage, Ölpumpe erneuern oder gleich alles. Da er sowieso am Kopf Ölundicht war habe ich mich damals als Azubi dazu entschlossen alles zu machen. Also Laufbuchsen aufgebohrt, Übermaßkolben, Kopf komplett neu, ESP Überrholt, ESD neu, Ölpumpe natürlich, Wasserpumpe und was sonst noch alles kaputt gegangen ist... Thermostat war da noch ein 87er.
Motor an, auf einmal viel leiser im Motorlauf als vorher. Lief hammergeil. Leistung gefühlt ohne ende, Öltemp bei max 80 Grad nach Nürnberg auf der Autobahn (von Fulda aus). Einfach schön. Dann hat er auf einmal angefangen Öl zu verbrauchen. Nach kurzer Kontrolle was los ist finde ich eine Schraube vom Wasserblech beim Zahnriemenrad der ESP. Idiot, zu blöd Schrauben anzuziehen... Also Öl nachgefüllt, Schrauben wieder fest gemacht und nach Wacken gefahren (Musste einfach sein). Öltemperatur weis ich nicht mehr...
Nach Wacken hin und zurück auf 1000km ca 5 Liter Öl gebraucht, danach Kopf runter. Alle Ventile hatten aufgeschlagen... Also neue Ventile, Ventilführungen, Kolben... Zusammengebaut, und los. Das Thermostat hab ich dann durch ein 80 Grad ersetzt, aus Angst weil die Wassertemperatur unter Last doch etwas hoch was. Ölverbrauch unverändert, aber lief schon. Leistung war schon okay. Nur die Öltemperatur war gefühlt höher. Auf der Autobahn bei 85 bis zu 110 Grad, bei höheren Geschwindigkeiten auch mal bis 120, grade in den Kassler Bergen... Bin dann ein halbes Jahr so gefahren, dann wieder den Kopf runter, nochmals aufbohren, Übermaßkolben und los...
Ölverbrauch war endlich weg (Seit 5tkm bis jetzt), aber die Öltemperatur war gleichgeblieben. Und der Kühlerlüfter lief mir gefühlt zu oft...
Dann hab ich endlich mal Edelstahl Kühlwasserrohre eingebaut, neuen Kühler von Behr/Mahle was auch immer, den Dicken halt und Zack, Wassertemperatur war immer gleichbleibend, keine Bewegung vom Zeiger mehr, außer am Anfang vom Beschleunigen, geht dann aber nach kurzer Zeit wieder in die "Normalstellung". Öltemperatur ist aber unverändert...



Auf der Landstraße geht die Öltemperatur so an die 95-100 Grad (80 km/h), auf der Autobahn im Fuldaer Raum eher Richtung 110, teilweise auch drüber bei Geschwindigkeiten um 90 km/h.
Und jetzt kommt das interessante. Kassler Berge. Vollgas, mit ca 80 km/h wenn mich niemand ausgebremst hat die Berge hoch. Nach meiner erwartung müsste die Öltemperatur explodieren... Wasser wird etwas wärmer, Öl bleibt stur bei ca 100 Grad. Nicht wärmer... Nach den Bergen wirds flacher. Öltemperatur bei halbgas bei 110 Grad. Da kam ich mir schon blöd vor. Auf dem Rückweg das gleiche. In der Ebene mit halbgas 110 Grad, durch die Kassler Berge mit Vollgas Öl bei 100, vlt 105 Grad.

Mir ist die Idee gekommen das es am Thermostat liegten könnte. Also wenn das Thermostat bei volllast dauerhaft auf ist wird der Ölkühler besser durchströmt und Kühlt mehr.
Andere Idee, heißes Wasser ist besser für den Ölkühler. Würde erklären warum nach der ersten Moterrevision die Öltemp so niedrig war und jetzt so hoch, das Thermostat wurde ja gegen ein 80er getauscht.
Meint ihr ein 87 Grad Thermostat würde eine veränderung bringen oder bin ich da total auf dem Holzweg?

Grüße,
Dominik
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Re: Ölkühler (Original) Funktion

Beitrag von Mika Schöneberger »

Hi Dominik,

nette Geschichte, vor allem, dass Du gleich mit einem Bulli eingestiegen bist. Cool.

Was den "Ölkühler" am Ölfillterflansch betrifft: der funktioniert wie ein Öl-Wasser-Wärmetauscher und führt Wärme aus dem Öl über das Kühlmittel ab. Das Kühlmittel hat schon aufgrund der wesentlich größeren Menge relativ hohe Reserven bei der Wärmeaufnahmekapazität. Das wird hier ausgenutzt.

Wunder darf man von dem kleinen Ding allerdings nicht erwarten, weshalb gerade beim hochbelasteten JX ein Zusatz-Ölkühler (19/25 Reihen) generell sehr sinnvoll und empfehlenswert ist. Beim KY, wie Du ihn fährst, ist ein solcher eigentlich nicht nötig, weil der KY der am wenigsten heiß laufende serienmäßige Diesel im T3 ist.
Bert muss! :-bla
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Re: Ölkühler (Original) Funktion

Beitrag von Relaxo »

Öltemperaturen um die 110°C sind eigentlich normal auf der Autobahn, unter 100°C eigentlich unmöglich.

Das ansteigen der Temperaturen bei wenig Last gegenüber Vollast konnte ich noch nicht beobachten. Last und Temperatur hängen zusammen aber mit einer erheblichen Verzögerung. Die Öltemperatur ist meist erst am Ende ein langen Steigung angestiegen und das wieder abfallen hat noch länger gedauert.
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Re: Ölkühler (Original) Funktion

Beitrag von TottiP »

Vollgas im niedrigen Gang heißt mehr Drehzahl und mehr Fördermenge der Wasserpumpe. Und der Saugdiesel ist nur durch Verbrennung und innerer Reibung erwärmt, die komprimierte Luft aus dem Turbo, die selber schon 130°C hat, muss er nicht verdauen.
Das passt schon so
Gruß, Totti
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