T3 leckt Öl und springt nicht mehr an

[Ans]

Hallo da draußen,

nun habe ich mich auch endlich registriert, da man hier immer sehr hilfreiche Antworten bekommt, ich zu meinem aktuellen Problem leider aber noch kein vorhandenes Thema finden konnte
Ich vermute Böses, aber vielleicht ist es ja doch alles nicht so schlimm?
Ich habe mich über das Wochenende mal weiter weg getraut und bin meinen T3 mal rund 500 km weit weg gefahren und dementsprechend die gleiche Distanz zurück. Alles über Autobahn bei ca. 80-90 km/h. Er lief eigentlich ganz gut. Einmal hatte ich das Gefühl, dass er "unrund" läuft, aber nach einem Halt an der Raststätte und Check der mir bekannten Sollbruchstellen lief er wieder super. Wahrscheinlich hat das aber nichts mit dem Auto, sondern eher mit meiner ständigen Paranoia zu tun.
So, jetzt aber zu den Fakten:
KY-Motor, leckt seit gestern nach einer langen Fahrt Öl und hat dieses im ganzen Motorraum und an die Heckklappe gespuckt, war zuvor immer super trocken, auch etwas Kühlwasser ist im Motorraum zu finden; will auf einmal nicht mehr anspringen und produziert ziemlich viel (grauen!) Rauch, orgelt allerdings ordentlich.
Ich muss gestehen, dass ich den Nachfüllbehälter vom Kühlwasser sehr vernachlässigt habe. Er hat (vermutlich) einen Leck und ist daher immer leer. Auch der Ausgleichsbehälter war nicht randvoll. Das er das immer sein sollte, wusste ich leider bis gerade eben auch nicht. Aber eigentlich dürfte das ja nichts mit meinem Problem zu tun haben, oder? Überhitzt ist der Motor während der Fahrt allerdings nicht, da ich immer und ständig die Temperaturanzeige im Blick habe.
Alles in allem fürchte ich einen Motorschaden?
Noch etwas: Der Motor war zuvor in der Doka meines Bruder verbaut. Sprang immer sofort an und war zuverlässig. Nun habe ich den Motor seit Juni verbaut. Hin und wieder musste ich ganz schön orgeln, bis er lief. Mein Bruder und ich haben das auf einen Leck in der Dieselleitung geschoben. Aber vielleicht hängt das auch irgendwie mit dem Gesamtproblem zusammen?
Ihr merkt, ich bin ein ziemliches Greenhorn. Möchte aber gerne dazulernen und freue mich über Antworten

Nordische Grüße
Anna

[TottiP]

Öhm... Was hälst Du denn von der Strategie, erst mal alle Flüssigkeiten in den Griff zu bekommen? Also alle Lecks schließen. Gut möglich, dass der Rest sich von alleine damit regelt.

[puffin]

Genau.
Anfangen würde ich dabei mit der Dieselversorgung, denn danach sieht es aus bei den Symptomen.
Leckleitungen, ESP, Düsenverschraubungen, Geweih... Alles dicht?

[Max Power]

Hallo Anna,

wo hat er denn das Öl ausgespuckt? Kannst Du das Leck lokalisieren?

Gruss, Max

[Ans]

Guten Morgen,

ich werde gleich mal einen genaueren Check der Leitungen machen. Aber gestern konnte ich keinen richtigen Leck identifizieren. Leider auch nicht beim Öl. Alles total diffus verteilt.
Und das mit der Undichtigkeit bei der Dieselzufuhr irgendwo war ja auch nur eine ganz vage Vermutung ... Aber falls das tatsächlich der Fall ist, wäre das Problem ja wirklich überschaubar.
Ich berichte später mehr

[Ans]

Leck scheint am Peilstab beim Eingang in die Ölwanne zu sein. Der Stutzen am Ventildeckel ölt auch.
Ich gehe davon aus, dass Überdruck im Kurbelgehäuse ist und dadurch das Öl rausgepresst wird. Kann es sein, dass dadurch der Motor nicht mehr anspringt? Das Ganze ist ja wirklich von heute auf morgen passiert und hat sich (abgesehen von den gelegentlichen Startschwierigkeiten) ja gar nicht angekündigt.

[Max Power]

Das liest sich nicht so schön. Als nächstes würde ich die Kompression messen.

[14Feuerwehr245]

Moin Anna,

zur Kompressionsprüfung würde ich noch eine Druckverlustprüfung durchführen.
Wen es im Rumpf brodelt sind die Kolbenringe verschlissen
oder die Ventile sind undicht dann pfeift es im Ansaugbereich.
Bei Startschwierigkeiten werden es wohl die Ringe und Zylinderbuchsen sein, irgendwas ist ja immer.

Hier gibt es Austauschteile:
https://tornau-motoren.de/de/p?q=Ky%20Motor&hsn=&tsn=

Guten Wirkungsgrad

Schöne Grüße aus Bielefeld
Viktor Wiesel(flink) inc.

[Salvadore1338]

Ich begrüße Sie recht herzlich bei RedHead Zylinderkopftechnik..

[meres]

Du kannst auch als ganz simple Methode erstmal mittels Schlauch Waage den Druck in der Öl Wanne messen. Dazu einen Schlauch "dichtend" anstelle des Öl Peilstabs einführen und im klassischen U legen. Dann eine farbige Flüssigkeit einfüllen. Motor starten. Den Druck kannst du nun als Delta der 2 Flüssigkeitspegel der beiden Schenkel des U's ablesen.(oder anders: wenn du nun ein farbiges Gesicht hast, hast du Überdruck | ist der Schlauch direkt leer hast du Unterdruck und einen Ölwechsel gewonnen ) Generell sollte beim Diesel ein leichter Unterdruck oder kein Druck vorhanden sein. Bei Überdruck erstmal funktionsfähigkeit der Kurbelgehäuseentlüftung prüfen.
Gruß sören

[Alexander]

Generell sollte beim Diesel ein leichter Unterdruck oder kein Druck vorhanden sein.

Hi,
wo soll der Unterdruck den her kommen?
Beim Diesel "pustet" ja schon die Vacuumpumpe ins Kurbelgehäuse.

[T3BUS90]

Hi,
wo soll der Unterdruck den her kommen?
Beim Diesel "pustet" ja schon die Vacuumpumpe ins Kurbelgehäuse.

Wenn die Kurbelgehäuseentlüftung, wie beim JX, an die Luftansaugung angeschlossen ist, entsteht dadurch ein Unterdruck im Kurbelgehäuse.
Der Motor saugt sozusagen an sich selbst

Zumindest beschäftige ich mich aktuell damit an meinem JX...

Würde bei Verdacht auf Überdruck im Kurbelgehäuse ebenfalls erstmal die Kurbelgehäuseentlüftung prüfen...

[meres]

Ha, das ist hier ja besser als ne Autokorrektur.
Reicht dir das oben schon als Antwort, Alexander?

Gruß sören

[TottiP]

Freu Dich nicht zu früh, im Diesel Kurbelhaus herrscht ein Überdruck. Eben durch die Vakuumpumpe. Und beim Diesel wird erst unter Last gesaugt, das macht ja eben die Unterdruckpumpe notwendig, um den BKV auch im Leerlauf ausreichend mit Sog zu versorgen.

[meres]

Das ist natürlich vollkommen korrekt, dass spielt sich aber alles in Bereich +-5Pa ab.
Wenn er wirklich Öl raus haut, überschreitest den Bereich deutlich

[Alex0069]

Sers zusammen
Wenn im Ansaugtrakt beim Turbomotor Unterdruck herrschen sollte, wie macht dann der Ladedruck die Lastanreicherung?
Das ganze ist beim Turbomotor etwas komplexer, aber Diskussionen darüber helfen Anna nicht weiter, sie hat einen Sauger..

@Anna
Hast' Luftblasen in den Schläuchen von und zur Einspritzpumpe (die sollten ja transparent sein)?

Nein:
- prüfen, ob nicht etwa nur Luft in den Leitungen ist..
- Elektomagnetischen Absteller prüfen, der muss fühlbar "Klick" machen wenn die Zündung angeschaltet wird.
- und erst wieder "Klick" machen wenn die Zündung ausgeschaltet wird - nicht dass dein Zünd-/Anlass-Schalter eine Macke hat..
(Das Ding sitzt am Ende des einzigen Kabels an der Einspritzpumpe)
- Vorglühanlage funktioniert?
- Ansaugschlauch im/ins linke Ohr kollabiert?
Wenn Kraftstoff- und Luftversorgung geprüft okay sind und das Ding auch wirklich vorglüht, kannst' dich mit Themen wie Kompression auseinandersetzen..

Ja:
- ein, zwei wirklich kleine Bläschen sind harmlos, sonst sind da vermutlich erstmal die Startschwierigkeiten
-> Leck suchen, auch Rücklauf und Leckölleitungen kontrollieren.
Ggf. Motorstart mit "Falldiesel" probieren:
Vorlaufschlauch an Dieselfilter ab, provisorisch verlängern mit Diesel befüllen und in einen gefüllten Kanister im Gepäckraum führen.
Wenn die Einspritzpumpe leer gelaufen ist, wirst trotzdem eine Weile "Orgeln" müssen - Batterie gut geladen?

Erstmal muss er wieder laufen, dann gehts weiter mit dem Thema Öl- (oder doch Diesel-) Sauerei im Motorraum und auf der Heckklappe..

Bitte berichte!
Gruß Alex0069

Edit: Z/A-Schalter-Erwähnung zugefügt.

[Fränkie]

Ich begrüße Sie recht herzlich bei RedHead Zylinderkopftechnik..

[Ans]

Guten Morgen zusammen

vielen Dank erstmal für alle Antworten!
Um die die Kompressions- und Druckverlustprüfung habe ich mich bis jetzt gewunden, da kein Werkzeug vorhanden und auch kein Know-how.
Die Schlauchwaage habe ich gemacht und alles im Lot, würde ich sagen.
Jetzt kommt's: Nach einem ganzen Tag Arbeit und Fehlersuche haben wir mal die Glühkerzen gecheckt (Vorglühsicherung und -relais waren in Ordnung). Es scheint, dass sich drei Glühkerzen nach und nach verabschiedet haben. Daher auch die Startschwierigkeiten. An sich total logisch und sollte man ja auch gleich drauf kommen, wenn nicht überall das ganze Öl gewesen wäre. Aber es scheint wohl nur ein dummer Zufall zu sein, dass ich nebst drei kaputten Glühkerzen neuerdings auch einen Riss im Schlauch Nockenwellenabdeckung -> Luftfilter habe. Nun mal schauen, werde mich an die Arbeit machen und inständig hoffen, dass es nur die Glühkerzen sind. Bericht dann später
@Alex0069: Vielen Dank für die detaillierte Fehlersuchebeschreibung. Falls das mit den Glühkerzen nicht klappt, werde ich da weitermachen

[Ans]

Es waren die Glühkerzen, er läuft erstmal wieder.
Das mit dem Öl muss ich noch herausfinden, aber zumindest hat das schon einmal nichts mit den Startschwierigkeiten zu tun.
Oh Mannomann, so viel Hickhack nur wegen ein paar kaputter Glühkerzen.