Lackaufbau Neulackierung

aktueller Austausch vor dem Posten ruhig mal die SUCHE benutzen!

Moderatoren: gvz, jany, tce, Staff

Antworten
Benutzeravatar
Ultimo
Stammposter
Beiträge: 423
Registriert: 11.03.2018, 22:21
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Anzahl der Busse: 1
Kontaktdaten:

Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Ultimo »

Servus zusammen,

da ich meinen Bulli die nächsten Tage lackieren lassen will bzw. selbst mit Hand anlege, stellt sich mir gerade die Frage wie ihr es mit dem Lackaufbau gemacht habt.

Ich habe mit zwei Lackierern gesprochen, wo ich ihn eigentlich hin abgeben wollte, jeder hat mir gefühlt was anderes erzählt und ich hatte den Eindruck die hatten null Lust nen T3 zu machen. Also geh ich jetzt zu nem Bekannten, der das auch gelernt hat und wir machen das dort in der Lackierkabine in der Werkstatt.

Mein Kumpel hatte seinen Joker auch wo machen lassen und da reißen nach nichtmal 2! Jahren sämtliche Fugen auf, also nicht vom Rost sondern das schaut aus, als würde man den Lack in den Bereichen einfach einschneiden. Sowas will ich vermeiden und fragen, was ihr so genutzt habt und wie ihr vorgegangen seid.

Aktuell ist mein Bus ja komplett zerlegt, der Unterboden ist Trockeneis gestrahlt, beschichtet. Alle Bleche obenrum sind neu eingeschweißt, Fugendichtmittel quasi nicht mehr vorhanden. Auch innen nicht. Bleche sind mit Brantho nitrofest konserviert.

Mein Bekannter meinte, das Teil komplett anschleifen, dann innen lackieren.

Dann alle Fugen und kritischen Bereiche mit Epoxygrundierung grundieren. Danach anschleifen und den kompletten Bus grundieren, an Unebenheiten Spachteln dann Dichtungsmittel in die Fugen und dann den Decklack rauf.


Wie seid ihr vorgegangen? Sollte ich das Dichtmittel innen weg lassen und nur die Bereiche machen, wo man sonst nach Außen sieht? (z.B: Einstieg, Überlappungen Kniestück/B Säule) , damit man die ganzen Stellen gut sieht und wenn mal was kommt, reagieren kann? Da dachte ich mir, dass ich evtl einfach in die Fugen innen, wo keine Dichtungsmasse mehr ist, Fett mit ner Spritze aufbringe und einem flexiblen Klebeband darüber abklebe, womit ein kleines Depot entsteht.


Über ein paar Tipps wäre ich dankbar.
Gruß Timo
Benutzeravatar
Mars
Stammposter
Beiträge: 668
Registriert: 07.02.2011, 19:49
Aufbauart/Ausstattung: auch
Leistung: drölf
Motorkennbuchstabe: mjx
Anzahl der Busse: 2
Wohnort: Bad Liebenzell

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Mars »

Hallo Timo,

das Problem an den 80er-Blechkisten ist dass sich die Karosse beim Fahren ein bisschen verwindet/bewegt. In den Falzen entsteht dann Bewegung. Wenn Diese dann konkav oder eben abgefugt werden bekommt die Lackschicht zuviel Spannung und reißt! Desswegen sind die Fugen Konvex abgefugt, wird heute bei Transportern noch genauso gemacht, sogar mit größeren Raupen.

Dein Plan mit dem Lackaufbau passt soweit. EP-Grundierung immer nur dünn, aber das weis dein Kumpel bestimmt wenn er vom fach ist.
Die Falze von innen auf jeden Fall offen lassen und mit Ovatrol oder Fett füllen. KEIN FETT ODER ÖL VOR DEM LACKIEREN!!!

Eventuell würde ich das nächste mal nach der epoxierung der Falze erst abdichten und dann über alles Grundierung drüber machen...

Zum, Fugenaufbau lies dir das mal durch, dann weist mehr:

viewtopic.php?f=1&t=90783&p=671527&hili ... rs#p671527

Wenn du dann noch Fragen hast: frag ;-)

Grüße Marcus
Zuletzt geändert von Mars am 06.01.2021, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
Wer bin ich, und wenn ja wieviele?

91er T3 Single-Pritsche 2WD 2,1l WBX
91er T3 Syncro Multivan 4WD 1,6l TD
67er 1500er Käfer im Aufbau...
Benutzeravatar
Mars
Stammposter
Beiträge: 668
Registriert: 07.02.2011, 19:49
Aufbauart/Ausstattung: auch
Leistung: drölf
Motorkennbuchstabe: mjx
Anzahl der Busse: 2
Wohnort: Bad Liebenzell

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Mars »

doppelt falsch!
Wer bin ich, und wenn ja wieviele?

91er T3 Single-Pritsche 2WD 2,1l WBX
91er T3 Syncro Multivan 4WD 1,6l TD
67er 1500er Käfer im Aufbau...
puckel0114
Antik-Inventar
Beiträge: 7132
Registriert: 14.12.2008, 12:06
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Leistung: 110 PS
Motorkennbuchstabe: AFN
Anzahl der Busse: 2
Wohnort: Bielefeld
Kontaktdaten:

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von puckel0114 »

Um die Flächen glatt zu bekommen, lackiert mein Lackierer grundsätzlich den Decklack zweimal.
Nach dem ersten Mal wird verfugt.
Gruß aus Bielefeld
Volkmar
Benutzeravatar
Rockatansky
Poster
Beiträge: 171
Registriert: 21.05.2008, 18:16
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Leistung: 92 PS
Motorkennbuchstabe: SS
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Mannheim

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Rockatansky »

Hallo,
wenn nach kurzer Zeit Risse entstehen, hat da irgendwas nicht gestimmt. Ich vermute Haftungsprobleme zwischen Dichtmasse und Lack, entweder ungeeignetes Dichtmittel, zu kurze oder zu lange Trocknungszeit. Zudem gab es mal einen Fachartikel der das oft praktizierte Verschlichten mit Silikonentferner kritisierte, da hierbei ebenfalls Haftungsprobleme entstehen können. Aber nach Jahren entstehen diese Risse wohl auch weil die Karosse eben arbeitet, die Dichtmasse recht flexibel bleibt, der Lack darüber aber eben recht starr ist. Meine Überlegungen gingen deswegen auch schon in die Richtung unlackierte Fugen mit dauerelastischer UV-beständigen Dichtmasse. Leider scheint es die Dichtmassen aber nur in weiss,grau, gelbbeige und schwarz zu geben, säh bei mir (blaumetallic) eher doof aus.
Abdichten würde ich aber in jedem Fall, zum einen würde das Klebeband nicht dauerhaft heben, schon gar nicht auf Fett und zum anderen denk ich das der Lack auf Blechkanten die arbeiten sogar noch eher reisst und damit Feuchtigkeit eindringt, wie wenn Dichtmasse darüber ist.
Ansonsten würde ich auch Epoxi-Grundierung einsetzen und diese immer schön trocknen, ca 60Grad, Infarot-Strahler oder Lackierkabine und natürlich mit einer Pistole verarbeiten! Die Rostschutzwirkung liegt bei Ep-Grund in seiner hohen Dichte und damit viel geringeren Wasserundurchlässigkeit als bei anderen Grundierungen und um diese Dichte zu erreichen braucht es eben eine wirklich geschlossene Schicht und zumindest "Anfangshitze" damit die Reaktion auch in Gang kommt.
Gruß,
hubi
Neuzugang, gleich am ersten Tag kaputt: "Bekommt bestimmt keinen Namen": DJ Multivan
Fass ohne Boden, abgebrochene Resto: "Paul": SS Multivan Westiklappe
Ex-Wachtmeister - Bandmobil "Palu": MV
CU in den 90'er
newt3
Inventar
Beiträge: 4556
Registriert: 02.08.2006, 22:30
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: bus
Leistung: 70
Motorkennbuchstabe: VW

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von newt3 »

"Mein Kumpel hatte seinen Joker auch wo machen lassen und da reißen nach nichtmal 2! Jahren sämtliche Fugen auf, also nicht vom Rost sondern das schaut aus, als würde man den Lack in den Bereichen einfach einschneiden. Sowas will ich vermeiden und fragen, was ihr so genutzt habt und wie ihr vorgegangen seid. "

frag deinen kumpel (den mit den rissigen fugen am bus) doch mal was sein lackierer zum verfugen genommen hat. evt nämlich gar keine fugendichtmasse sondern spachtel. da braucht man sich dann nicht wundern - evtl nimmt man sich sogar einen anwalt und geht dagegen vor denn bei einem t3 würd ich das nicht für fachgerecht halten
Benutzeravatar
Ultimo
Stammposter
Beiträge: 423
Registriert: 11.03.2018, 22:21
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Anzahl der Busse: 1
Kontaktdaten:

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Ultimo »

Danke euch für die Antworten! Dass die Fugen nicht abgezogen werden ist ein guter Punkt. Das wird dann nur nicht ganz so einfach diese schön zu ziehen.

Meine Fugen muss ich nicht aufbereiten. Ich habe jedes Außenblech am Bus ersetzt. Die sind alle neu.

Klar die Falze lasse ich innen offen. Es ging mir nur um die ganzen Blechverbindungen innen. Also quasi Boden zu Motorschräge, Zwischenraum von den Sitzen,.... da habe ich mir die Mühe gemacht jegliche Dichtmasse zu entfernen. Da erkennt man auch die eine oder andere Überraschung. Diese wollte ich nur lackieren, dann hat man ja am Stoß ne kleine Vertiefung, diese etwas füllen und darüber dann Tape. Dann hat man nen Depot. So war es gedacht.


Also:

1.Schleifen
2.Grundierung EP dünn
3.Spachtel
4.Dichtmasse an Fugen
5.Grundierung
6.Decklack


Die EP Grundierung zieht also weniger Wasser als normale. Aber ist es ok da direkt Dichtmasse rauf zu donnern?

Für die Lackierung ist eine richtige Lackierkabine vorhanden.
Gruß Timo
puckel0114
Antik-Inventar
Beiträge: 7132
Registriert: 14.12.2008, 12:06
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Leistung: 110 PS
Motorkennbuchstabe: AFN
Anzahl der Busse: 2
Wohnort: Bielefeld
Kontaktdaten:

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von puckel0114 »

Ich mache im Innenraum wo Original Dichtmasse war, anschließend wieder welche drauf.
Gruß aus Bielefeld
Volkmar
Benutzeravatar
Atlantik90
Antik-Inventar
Beiträge: 25021
Registriert: 05.10.2004, 23:15
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: 2WD Atlantic; 4WD MV
Leistung: 70 PS
Motorkennbuchstabe: JX
Anzahl der Busse: 2
Wohnort: BA

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Atlantik90 »

Camper rosten von innen nach außen wegen des vielen Kondenswassers.

Und die Abdichtung muss aussehen wie eine Schweißraupe. Durch den Wulst hat es da Volumen, das arbeiten kann.
Um den Wulst richtig hinziehen zu können muss man die Tülle der Presse entsprechend formen. Und bessere Ergebnisse erzielt man mit einer Druckluft- oder Elektropresse. Mit der Handpresse wird das wegen des ungleichmäßigen Pumpens wesentlich schwerer.
Unfall- und störungsfreie Fahrt mit dem VW-Bus
wünscht Joachim
Von mir als Beispiel für Verfügbarkeit gesetzte Lieferanten-links sind keine Empfehlung.
Irren ist menschlich; keine PN, fragt im Forum
Wer die VW-Reparaturleitfäden hat, hat weniger Fragen.
Benutzeravatar
Ultimo
Stammposter
Beiträge: 423
Registriert: 11.03.2018, 22:21
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Anzahl der Busse: 1
Kontaktdaten:

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Ultimo »

Klar, innen wird so oder so alles mit Fett bzw. Wachs behandelt. Eine Druckluftpresse habe ich. Nur wenn am Boden auch überall abgedichtet wird, sieht man ja wieder nichts.


Wichtig ist für mich hauptsächlich der Lackaufbau und die Vorgehensweise außen. Die Reihenfolge der Arbeitsschritte
bzw. Zeitpunkt der Abdichtung außen ist momentan der Schritt der mir am Meisten Kopfzerbrechen bereitet. Die anderen Lackierer wo ich gefragt hatte, hatten mir alle was verschiedenes erzählt, hatten aber im Prinzip wenig Ahnung da „sowas“ kaum mehr gemacht wird. Deswegen auch meine Frage hier im Forum, da hier mit Sicherheit mehr Kompetenz vorhanden ist.
Gruß Timo
Benutzeravatar
14Feuerwehr245
Harter Kern
Beiträge: 2332
Registriert: 28.01.2015, 20:17
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Pritsche
Leistung: 95 PS
Motorkennbuchstabe: MV
Anzahl der Busse: 0

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von 14Feuerwehr245 »

Apropos Dichtmasse in den Fugen.
Ein Freund von mir ist Lackierermeister in seiner Laufbahn hat er etliche T3s lackiert, die Oberflächen sind immer besser als die original Lackierungen geworden.
Nur die balige Werksnaht an den Fugen hat er nie so ausführen können wir sie im original war.
Es muß Kunst gewesen sein oder der Druck der Lanze und das Material waren immer optimal.
Guten Wirkungsgrad bei der Ausführung :sun

Schöne Grüße von der Wassserkunst an der Leine
Viktor Wiesel(flink) inc.
VW T3 MV 2,1l Feuerwehr Syncro Pritschenwagen, Hochdach-Halbkastenwagen ( im Aufbau) Bj. '87 '89
VW T3 DG 1,9l Caravelle ( mit H ) & Pritschenwagen Bj. ''87 '90
Benutzeravatar
Mars
Stammposter
Beiträge: 668
Registriert: 07.02.2011, 19:49
Aufbauart/Ausstattung: auch
Leistung: drölf
Motorkennbuchstabe: mjx
Anzahl der Busse: 2
Wohnort: Bad Liebenzell

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Mars »

Servus Viktor,

dann soll er sich mal etwas ins Zeug legen und mehr Mühe geben:

so geht das

Grüße
Marcus :hehe
Wer bin ich, und wenn ja wieviele?

91er T3 Single-Pritsche 2WD 2,1l WBX
91er T3 Syncro Multivan 4WD 1,6l TD
67er 1500er Käfer im Aufbau...
Benutzeravatar
Rockatansky
Poster
Beiträge: 171
Registriert: 21.05.2008, 18:16
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Leistung: 92 PS
Motorkennbuchstabe: SS
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Mannheim

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Rockatansky »

Hi, ich würde folgende Reihenfolge wählen:

1.überall wo blankes oder nur grundiertes Blech ist, alle Kratzer (zb. von Karosserieschleifscheibe) schleifen bis ca P240 Excenterschliff danach dünn aber geschlossen Ep-Grund und Hitze
2.Ep vorsichtig mit ca P180 an den Fehlstellen anrauhen, dann verspachten. Spachtel mit P120 schrittweise bis P240 verschleifen, danach wieder sämtliche blanke Stellen EP+Hitze
3. Den Ep sorgfältig mit rotem Schleifflies (entspricht ca P360) oder ähnlichem anrauhen und dann alles wo nötig füllern.
4.Füller schleifen, dann abdichten
5. Lack

Das mit dem doppelt EP ist nervig ja, aber ich mach das bei meinem Bus eigentlich immer so, an den ganzen Alltagsautos nie...bevor die rosten sind die eh nen Zuteuerzuersetzensteuergerätschaden gestorben :-)
Neuzugang, gleich am ersten Tag kaputt: "Bekommt bestimmt keinen Namen": DJ Multivan
Fass ohne Boden, abgebrochene Resto: "Paul": SS Multivan Westiklappe
Ex-Wachtmeister - Bandmobil "Palu": MV
CU in den 90'er
Benutzeravatar
Ultimo
Stammposter
Beiträge: 423
Registriert: 11.03.2018, 22:21
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Multivan
Anzahl der Busse: 1
Kontaktdaten:

Re: Lackaufbau Neulackierung

Beitrag von Ultimo »

Genau so bin ich gerade dabei. Jetzt war erstmal 3Tage lang schleifen angesagt :kotz Danke nochmals für die Tipps.
Gruß Timo
Antworten

Zurück zu „T3-Aktuell (BJ 1979 - 1992)“