Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

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Fritschi
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Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von Fritschi »

Liebe Bullis :)

Nach tagelanger Recherche in diversen Foren und Leitfäden (sowie Schleifarbeiten), möchte ich nun ein paar Fragen bzgl. Rostbehandlung/Konservierung stellen, auf die ich bisher noch keine klare Antwort gefunden habe.

Aber zuerst:
Ich fahre seit meinem 18. Lebensjahr nun schon über 20 Jahre lang einen T3 ('88) und möchte diesen aktuell grob entrosten. Es soll momentan lediglich darum gehen größeren Lochfraß zu vermeiden, wie zB in den hinteren Radkästen und hinter den Rüchleuchten, tragende Teile wie die Achsen zu erhalten und diverse kleine Rostnester wie am Gummi der Front- und Heckscheibe isoliert zu bekämpfen. Das hab ich so vor über 10 Jahren schon mal gemacht und hat bis vor kurzem gehalten. Ob ich jemals eine Grundsanierung machen werde, weiß ich noch nicht und bis dahin muss das genügen.

Fragen/Probleme:
Die äußeren Fugen wie zB am Radkasten sind nun gesäubert und warten auf Behandlung.
1) Als 1. möchte ich (wie damals auch) mit Fertan umwandeln. Wie schlimm ist es, wenn dabei etwas Fertan in die Fuge hinten hinein läuft? Aus manchen Fugen bekomme ich das dann aber ja nicht mehr raus. Aber gerade hinten drin steckt ja noch der Restrost, der umgewandelt werden möchte. Was ist also schlimmer: nicht entferntes Fertan (nicht zugänglich) oder nicht umgewandelter Rost (weil ich Fertan nicht ganz in die Fuge knalle)?

2) Als 2. soll die Fuge geschlossen werden, mit Sikaflex 521 UV.
Aber:
Am liebsten würde ich nun (und so berichten das auch zahlreiche Anwender) ein Kriechöl in die Fugen spritzen (FF AS-R), jedoch sind diese dann aber nicht mehr fettfrei für die weitere Behandlung. Ist es trotzdem sinnvoll jetzt das FF in die Fugen zu spritzen und danach dann die Fugen wieder mit Bremsenreiniger zu säubern? (Hmm, der Bremsenreiniger läuft dann ja auch wieder teilweise in die Fuge rein und reagiert dann irgendwie mit dem FF hinter der Fuge ...?) An Stellen, an die ich von hinten ran komm, mache ich natürlich erst von außen dicht und spritz erst dann von hinten FF rein.
Und:
Wird unter Sikaflex grundiert oder kommt der Dichtstoff aufs blanke/fertanisierte Metall?
Und würdet ihr dann als Grund darunter Brantho Korrux 3in1 nehmen oder lieber etwas dünneres? (Würde Sikaflex überhaupt auf Brantho halten, da es ja auch als Lack dient?)
Und:
Wird nach dem Verfugen und bevor ihr dann den Dichtstoff überlackiert, (nochmals) grundiert? Laut Hersteller ist er "überlackierbar", aber was ist sinnvoller/schützender?

In den Radkästen und unter den Rüchleuchten hab ich den alten UBS rausgekratzt (puuh), den ich da teilweise selbst vor 10 Jahren neu aufgetragen hatte. Darunter war natürlich Rost und für mich steht nun fest, dass da kein Bitumen-Zeugs mehr ran kommt. Denn der Rost kommt ja von oben/innen und wird hier wieder kommen. Trotzdem brauch ich hier einen Verschluss, der aber 1. leichter wieder abzumachen sein wird und 2. zumindest teilweise durchsichtig ist, sodass ich die Rostentwicklung darunter im Blick habe.
3) So ein halbelastisches Wachs könnte ich mir da gut vorstellen, zB das "TEROSON TEROTEX ULTRA" (heißt jetzt glaube ich "WX 950"; ist das das gleiche?). Wäre das sowas, wonach ich suche? Oder was würde Eurer Meinung nach hier besser passen? Ich will nichts Klebendes wie MikeSanders und FF ist als einzige Schutzschicht hier vermutlich zu flüchtig.
Und:
Würde ich dieses/so ein Wachs dann nach Fertan direkt ohne Grundierung auftragen? Oder warum sollte ich hier unbedingt grundieren?

Auf den Achsen ist in Radnähe leichter Rostansatz, den ich weggeschliffen habe, soweit möglich.
4) Was mach ich da dann nach Fertan abschließend drauf? Selber Fall wie oben, also auch das Wachs? Oder was ganz anderes? Hier ist bisher kein speziell erkennbarer dicker UBS aufgetragen, eher was ganz dünnes und glattes.

Ich warte sehnsüchtig auf Erhellung :-bla
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Ultimo
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von Ultimo »

1. mach es gleich richtig, wenn es kein ultra glänzendes Fahrzeug werden solll, mach zumindest die kleinen Stellen gleich richtig. Das ist ja nicht mehr Arbeit.
2. Unter Sika wird auf jeden Fall grundiert.
3. Kein Brantho Korrux 3 in 1 ! Wenn dann Nitrofest.
4. Wenn du da Sika drüber schmieren willst, dann Oxyblock vom Korossionsschutz Depot. Das wird so harzig und lässt sich nach ausreichender Trocknungszeit überlackieren.
5. Sauber machen, behandeln, grundieren, Verfugen, lackieren. Kann aber wieder einreißen. Habe es selbst aber trotzdem auch so gemacht. Zum Thema Fugen und Formen dieser gibt es auch bereits Threads, benutze da mal die Suche.
6. Mach es lieber trotzdem gleich richtig, dann ist Ruhe
7. Achsen kannst mit 3 in 1 machen
8. Mach es lieber gleich richtig und spare dir die 10 L Fertan.

:mrgreen:
Gruß Timo
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von WackyDoka »

Moin,
Sika immer als erhabene Raupe in der Fuge modellieren wenn du sie überlackieren willst. Dann gibt es weniger Lackrisse wo das Wasser wieder eindringen kann...
Gruß Thilo

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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von 14Feuerwehr245 »

Moin Fritschi,

hier ist es schön trainiert worden.
viewtopic.php?f=1&t=90783&p=672272&hilit=Naht#p672272
Guten Wirkungsgrad :sun

Schöne Grüße von der Wassserkunst an der Leine
Viktor Wiesel(flink) inc.
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Fritschi
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von Fritschi »

Danke schon mal für Eure Antworten bisher, ihr helft mir schlauer zu werden - und meinem Bus zu überleben :sun

Durch weitere Lektüre hier im Forum etc. hab ich meine Erkenntnis dramatisch steigern können. Die Fugen-Threads und v.a. auch der unglaublich ausführliche Bericht von JX_Joschi (viewtopic.php?f=1&t=77724&sid=d7fa8b3b9 ... 898345e69a) waren mir dabei äußerst dienlich! Und natürlich das Korrosionsschutzdepot mit ihren Anleitungen - genial! ... gut, die wissen schon warum die das so machen, immerhin hab ich mittlerweile dann auch ordentlich bestellt bei denen :mrgreen:

Die Idee, Fertan zu benutzen, basierte übrigens auf dem Wunsch, es gründlich machen zu wollen. Jetzt weiß ich, dass und warum das eher keine so gute Idee ist.

Ich entroste/konserviere momentan Teile meiner Hinterachse/Radaufhängung und bin mir unsicher, welche Bereiche ich wie und ob überhaupt beabeiten darf:
Bild Bild
1: Kann und sollte ich überhaupt "1" ("Radnabe"?) entrosten und irgendwie behandeln? Oder besser so lassen und gut.
2: Dürfen in den Spalt "2" Mittelchen eintreten, wie zB Grundierung, Owatrol_Öl etc. oder muss ich da aufpassen?

Bild Bild
Bild (Das ist "3" von unten)
3-5: Wie würdet ihr die Bereiche "3-5" behandeln/konservieren? Ganu normal wie Achsteile, also Säubern -> Nitrofest -> 3in1?
7: Ringsrum sind einige Löcher wie "7" (und siehe auch die anderen beiden Fotos), die offen sind. Müssen die offen bleiben? Sollten da Stopfen rein? Dürfen da bei der Behandlung Mittelchen eintreten?
Bzw.: Wäre es gut in diese Löcher irgendein "Schmiermittel"(?) zu spritzen?
6: Da ist eine Art Plastikstopfen in einem Loch. Warum ist dieses Loch verschlossen und die anderen nicht?

Bild
8,10: Wie behandle ich "8" und die Feder "10"?
9: Kann ich den Gummipfropfen "9" zum Säubern rausziehen oder mach ich da was kaputt?
Nicht auf dem Bild: Diese rote "Teleskop-Stange" hinter dem Rad (Stoßdämpfer?), kann man den auch neu lackieren etc.?


Ach und zum Thema Schweißen:
Ich möchte auch einsteigen, als blutiger Anfänger, und überlege, welches Schweißgerät es denn sein darf. Da ich es nur selten brauchen werde, sollte es nicht zu viel kosten und muss auch nicht wahnsinnig viel können.
JX_Joschi nutzt(e) gemäß seinem Thread das "Güde 192/6k auf 230V", dessen aktueller Preis um die 400 Euro sehr attraktiv erscheint. Kann man sich dieses Teil immer noch kaufen, oder gibts was besseres für einen ähnlichen Preis?
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Alexander
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von Alexander »

Moin,
dein Teil 1 ist die Bremstrommel. Dahinter befindet sich die Bremse.
An und in eine Bremse gehören keine Flüssigkeiten, egal welche!
Außer man zerlegt die Bremse und man weiß was man tut.

Zu deinen anderen "Löchern". An vielen Stellen kann man gucken was sich auf der anderen Seite befindet ohne etwas zerlegen zu müssen. Das hilft dir dann sicher.
Und, bevor du da jetzt an Fahrwerksteilen rum machst, solltest du dich erst einmal in das Thema Fahrwerk/Bremse einlesen und einarbeiten.
Sonst kann das nämlich gewaltig in die Hose gehen.
Viele Grüße,
Alexander
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von burger »

Ich frage mich was du vorhast? Willst du jetzt im eingebauten Zustand da überall mit verschiedenen Mitteln rumpinseln?
Man zerlegt alles komplett, gibt es zum strahlen und lackieren oder pulverbeschichten. Bei der Schwinge hinten gilt dem Federteller oben besondere Aufmerksamkeit sowie an der Karosse der Hohlraum über der äußeren Achsaufnahme (mal die Stopfen los machen und reinschauen) und bei der Stoßdämpferaufnahme an der Karosse (wo die Feder endet hinten) musst du mal von innen reinschauen, da sitzt meist viel Dreck drin hinter dem es auch gewaltig rosten kann.
Gruß aus OWL,
Markus
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von Max Power »

Hinter dem Stopfen bei 6 kannst Du mit einer Taschenlampe die Reststärke der Bremsbeläge begutachten. Hol Dir mal ein "jetzt helfe ich mir selbst" oder ähnliches Buch oder lad Dir bei Erwin die Reparaturleitfäden runter.

Die ganze Rostbekämpfung mit ihren diversen Zaubermitteln ist eine Frage der Weltanschauung, da halt ich mich raus.

Günstiges Schutzgasschweissgerät reicht für den Hobbyfahrzeuginstandhalter allemal, man hat ja da keine grossen Blechstärken.

Die Löcher bei 7 sind befremdlich. :gr
puckel0114
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Re: Spezielle Fragen zur Rostbekämpfung

Beitrag von puckel0114 »

Die bei 7 gehören da nicht hin, ich hab aber schon exakt solche Löcher gebohrt, beim Umbau auf Scheibenbremse. Da kommt dann der Halter für den Bremsschlauch hin.
Gruß aus Bielefeld
Volkmar
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