Frustationstoleranzgrenze schwindet... Aus Hobby wird Arbeit

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Stefan Bulli
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Frustationstoleranzgrenze schwindet... Aus Hobby wird Arbeit

Beitrag von Stefan Bulli »

Hallo werte T3-Gemeinde,

ich muss mal kurz meinen Frust und Unlust loswerden....

MV-Motor und alles mögliche überholt, immer wieder was neues beim 30 Jahre alten Bus.

Nach Motoreinbau lief der Motor - Leerlauf jedoch einfach zu hoch (so um die 2.000). Gewechselt Luftmengenmesser, Leerlaufrelais, Leerlaufzigarre... keine Änderung.
Dann mal Kompression gemessen im warmen Zustand - 10,9,9,5,10....
Dann an der Schraube von der Drosselklappe geschraubt... Leerlauf ging runter ... kurz vor aus ging dann die Öllampe an (leuchtete)... wieder hoch gedreht und wegen Öllampe Motor aus...
Nochmal alles kontrolliert, keine Undichtigkeiten... neuer Startversuch - kein Mucks mehr - scheinbar ist der Anlasser hinüber :-(

Und so geht das seit November, immer wieder diverse neue Kleinigkeiten, Bremsleitungen müssen vorn noch komplett gemacht werden, Wasserrohre wanderten die Hülsen raus, Servorohre verrostet, diverse kleine Roststellen, Licht ging nicht richtig, Warnblinkschalter, Bremsen alle neu, Benzinleitungen alle neu, Einspritzdüsen überholt bzw. gereinigt, da verstopft, naja und so weiter....

jetzt werde ich erstmal ne Pause einlegen, dann den Anlasser ausbauen, prüfen und evtl. einen neuen kaufen - dann seh ich weiter, ob irgendwo Nebenluft gezogen wird.... und natürlich überlegen, warum die Öllampe anging - oder ist das normal wenn der Motor im Leerlauf nur 600/700 U/min hat und kurz vor ausgehen steht?
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VW220
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Re: Frustationstoleranzgrenze schwindet... Aus Hobby wird Arbeit

Beitrag von VW220 »

Jaaaa, das kommt mir bekannt vor.
Ist aber der ganz normale Ablauf eines Projektes, jedes Projektes auch in der Industrie.

Freude, Euphorie
Tatendrang
Ernüchterung
Frust
Durchbruch, Endspurt
Freude pur, Projekt wurde gewuppt.

Ich selbst wollte nur mal eben einen Bulli fertig machen welcher 10 Jahre sorumstand. Es wurden ca. 1500h und 20k€. Am Stück mit 10h per day abgearbeitet.
Zwei Wochen nach Fertigstellung in den Graben gefahren. Daaaa kam der Frust auf, mehr ging nicht.
Psychiater verdienen gut an irren Bullischraubern.


Zum Thema.
Bei CU und DG Motor ist die Leerlaufdrehzahl ca. 850-950 wenn ich mich erinnere. Bei 600 und heissem Motor leuchtet bei mir die Öldruckkontrolleuchte ebenfalls. Ist denn auch der richtige Geber angeschlossen? Sind bei dir zwei vorhanden? Dynamische Öldruckkontrolle?

Kopf hoch, auch dieses Projekt wird, wie alle T3 Projekte niemals ganz fertig. Etwas ist immer...

T3 fahren heißt Schmerztoleranz zu besitzen.

"Leidenschaft ist eine Eigenschaft die Leiden schafft "
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BennoR
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Re: Frustationstoleranzgrenze schwindet... Aus Hobby wird Arbeit

Beitrag von BennoR »

Hallo Stefan

deine Reparatur Orgie habe ich auch durch, dazu kamen noch Fahrwerk Bremsen kpl Antriebsstrang. 2018 war der Bus neu von vorn bis hinten...

die gute Nachricht: Die Einstellung und Leerlauf ist lösbar. Erstmal mehrere Gasstösse über 2000. Warum auch immer, manchmal bleibt das Steuergerät hängen, ich habe 2 Jahre am 2H Cabrio gesucht, inzwischen weiss ich ein Stoss und gut. Wenn es das nicht ist, und ich denke nicht:
Ansonsten systematisch vorgehen
1. Zigarre abstecken, Motor warm, Leerlauf einstellen. Wenn das nicht geht, blauen Geber gegen VW oder Hella Teil tauschen und die Kabel messen.
Dass der MV eine funktionierende Lambdasode benötigt = springende Spannung um 0.5V ist auch klar. Notfalls kannst Du die auch noch abstecken damit der Karren erst mal läuft im Stand. Im Endeffekt braucht der Motor ausser Benzin und Strom am Steuergerät gar nichts. keine Geber, keinen LMM, er sollte ohne alles starten. Daher ZIgarre abstecken damit die dir nicht reinpfuscht und mit blauem Geber starten. Der LMM ist nie kaputt, max verschlissen und dann hast Du Bonanza

nun die schlechte Nachricht: Bei 9 bar ist der MV an der Kompressionsgrenze. Vorsichtig gefahren tut er noch lange, halt mit deutlich reduziertem Drehmoment unten heraus. Im Endeffekt ist der Motor aber durch. Einmal alles bewegliche neu und er hat wieder 13 bar. Das will niemand hören .. aber so ist es. Und dann bist du beim letzten Projektschritt: FREUDE.
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14Feuerwehr245
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Re: Frustationstoleranzgrenze schwindet... Aus Hobby wird Arbeit

Beitrag von 14Feuerwehr245 »

Moin Stefan,

das ist doch normal.
Irgendwas ist immer. :kuss

2014 den Ofen gekauft.
viewtopic.php?f=45&t=94891&p=701976&hil ... he#p701976
Bleche neu eingesetzt und einen alten Motor obenrum überholt, der hatte leider Öldruckparty mit Summer an.
Vier Jahre bis 2018 in die Ecke gestellt einen anderen Motor eingebaut der wieder Öldruckparty hatte, gut dann baue ich mal den von eBay für sechszig Euro ein.
https://ibb.co/rcc82jm
https://ibb.co/k3VkTKQ
Das Teil war beim zerlegen und den Bildern die sich zeigten eigentlich schon nicht einbauwürdig, es stellt sich nach mehrmaligem Starten raus das der Motor festläuft OK wieder raus.
https://ibb.co/VV9FLKT
https://ibb.co/wcDJfWb
https://ibb.co/1LqSps2
https://ibb.co/QcNmhfn
https://ibb.co/vxwjmg3
https://ibb.co/b2jsFLL
https://ibb.co/vBrFnNh
https://ibb.co/mFPbP3M
Der vierzig Euro Motor aus Münster verichtet seit April '20 seinen Dienst in dem Ofen, sämtliche Anbauteile habe ich x mal hin und her gebaut. Dann würde natürlich die Abgasanlage an den Flanschen zum Kopf undicht, also wieder ran und erneuern.
Nach der Fahrt am Gründonnerstag nach Brandenburg ist wieder was die Abgasanlage zischt irgendwo.
Irgendwas ist ja immer, was solls ist alles machbar und trainiert die Fähigkeiten.
:holland
Die Belohnung folgt.
https://ibb.co/WPnZtz9
https://ibb.co/RyBG9sZ
https://ibb.co/jv1GpCv
https://ibb.co/Gk6C88Q

Und die nächste Baustelle ganz sicher auch.
https://ibb.co/W32X9Ny
https://ibb.co/cDy2HHv
https://ibb.co/3rNGLXk
Guten Wirkungsgrad :sun

Schöne Grüße von der Wassserkunst an der Leine
Viktor Wiesel(flink) inc.
VW T3 MV 2,1l Feuerwehr Syncro Pritschenwagen, Hochdach-Halbkastenwagen ( im Aufbau) Bj. '87 '89
VW T3 DG 1,9l Caravelle ( mit H ) & Pritschenwagen Bj. ''87 '90
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Re: Frustationstoleranzgrenze schwindet... Aus Hobby wird Arbeit

Beitrag von Käferfan »

Da kann ich gut mitfühlen. Nach der ersten Vollrestauration hatte ich dermaßen die Nase voll, das ich der Meinung war ich würde niemals wieder ein Auto restaurieren.

Dabei habe ich gelernt das viel mehr gemacht werden muss, als gedacht.

Es viel länger dauert als gedacht und viel mehr kostet als geplant.

Des Weiteren musste ich lernen das ein paar wenige Komponenten, welche bei der Restauration noch für gut befunden wurden und daher unberührt blieben, dann nach spätestens 2 Jahren doch gemacht werden mussten.

3 Jahre später habe ich dann eine weitere Vollrestauration angefangen........... und was soll ich sagen......... die gleichen Erfahrungen wie bei der ersten Restauration.

Jedoch ist die Freude dann um so größer, wenn es dann endlich fertig ist
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