Heihei,
Wohnklofan hat geschrieben:
Ein kurzzeitiges Abfallen der Temperatur beim aufschieben des
Heizungsreglers würde ich auch als normal bezeichnen...
das ist klar, weil dann das kalte Wasser aus dem Wärmetauscher unter dem Armaturenbrett dem Kühlkreislauf zugeführt wird, im Sommer nutze ich das aus, wenn ich den Motor nicht heiß abstellen möchte.
Zum eigentlichen Thema:
Ich hatte gestern den Eindruck, dass ich den Effekt auch beobachten bzw. fühlen kann, mit meinem MV-Benzin-Einspritzer bin ich im Spritsparmodus mit ~85 hinterm LKW hergefahren und hatte die Heizung auf halb warm, Gebläse auf 2.
Als es mir zu langweilig wurde und ich mit ~100 überholt habe, hatte ich den Eindruck, es würde kälter.
Auch mit 60 durch die Baustelle war wärmer als danach wieder 95.
Auf den Zeiger habe ich leider nicht geachtet.
Mein Versuch der Erklärung:
Bei der höheren Geschwindigkeit passiert Folgendes:
1) Höherer Luftstrom durch den Kühler (mehr Luftmasse pro Zeit), es kann also mehr Wärme vom Kühler an den Fahrtwind abgegeben werden.
2) Mehr Kühlwasserstrom durch den Kühlkreislauf (höhere Motordrehzahl, Wasserpumpe fördert mehr), mehr Wärme kann in der gleichen Zeit vom Motor abgeführt werden.
Annahme: Das Thermostat regelt gerade nicht, weil es in der Hysterese hängt.
3) Mehr Wärmeentwicklung im Motor, da mehr Leistung gewünscht ist wodurch mehr Sprit durchgejagt wird, da gegen mehr Luftwiderstand angekämpft werden muss....
Ich vermute, dass die drei genannten Punkte nicht gleichermaßen mit der Geschwindigkeit v wachsen. Wahrscheinlich sind sie auch nicht unbedingt linear mit v, insbesondere 3) steigt quadratisch mit v an (Luftwiderstand). Die Wasserpumpe aus 2) ist über den Keilriemen, Kurbelwelle, Getriebe, ... direkt mit der Geschwindigkeit verbunden, der Kühlwasserstrom ist also linear mit der Geschwindigkeit (so lange man den Gang nicht wechselt).
Daher gehe ich davon aus, dass im betrachteten Geschwindigkeits-Bereich die Wärmeabfuhr am Kühler schneller steigt, als die Wärmeproduktion vom Motor, wodurch sich eine niedrigere Gleichgewichts-Temepratur im Kühlwasser einstellt.
Leider habe ich keine Formeln parat, da müsste ich mich ein wenig schlau machen. Aber ich vermute um das Problem zu beschreiben bekommt man eine nichtlineare Differentialgleichung, die sich mit Pech nur numerisch integrieren lässt, um die Gleichgewichts-Temperatur zu bestimmen.
In meiner Vorstellung ist die Wärmeabfuhr eine Gerade als Funktion der Geschwindigkeit und die Wärmeproduktion eine Parabel, die in dem besagten Geschwindigkeitsbereich unter der Geraden liegt, die Gerade aber irgendwann wieder kreuzt, dann wird das Wasser wieder wärmer mit steigender Geschwindigkeit.
Versteht irgendjemand, was ich meine? Könnte das richtig sein?
Viele Grüße
Lars
T1-T5 Schnack
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