Frage zum Motoreinbau WBX

aktueller Austausch vor dem Posten ruhig mal die SUCHE benutzen!

Moderatoren: tce, gvz, jany, Staff

Antworten
ctc
Poster
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2010, 00:18
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Caravelle Carat
Leistung: 112 PS
Motorkennbuchstabe: DJ
Anzahl der Busse: 1

Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von ctc »

Hallo,

ich habe den Motor und das Getriebe einzeln ausgebaut. Für den Einbau habe ich mir überlegt, dass es am einfachsten sein sollte Motor und Getriebe außerhalb zusammenzuschrauben und dann die Einheit aus Getriebe und Motor mit zwei Rangierwagenheber (einer unter dem Getriebe, einer unter dem Motor) in die benötigte Position zu heben und zu befestigen. Der Bulli sthet auf Auffahrrampen.

- Hat jemand entsprechende Erfahrungen?
- Kann das mit nur einer Person bewältigt werden?
- Eventuelle Probleme oder Nachteile gegenüber dem separatem Einbau von Getriebe und danach Motor?

Gruß Claus

---------------------------------------------------------------------------------------------
Und hier meine Erfahrung:

Es kann mit nur einer Person bewältigt werden, aber das exakte Ausrichten (Schraubenlöcher passig) bedeutet viel "Fummelarbeit" (Mehr Zeitaufwand). Ich habe dann doch eine zweite Person zur Hilfe genommen, dann ist das Einhängen der Motor-Getriebe-Einheit in weniger als einer Stunde getan :sun . Mein (sehr) alter zweiter Wagenheber hat bei dieser Aktion den Geist aufgegeben. :-bla Ich werde NIE wieder unter dem Wagen liegen, wenn der Wagen nicht mit Unterstellböcken zusätzlich gesichert ist!!! (In diesem Fall hatte sich glücklicherweise nur das Getriebe unerwartet abgesenkt, das Auto stand auf Auffahrrampen).

Meine verwendeten Hilfsmittel: 1 mittlerer Rangierwagenheber mit entsprechender Hubhöhe (Abstützung Getriebe), zwei Rollbretter (Abstützung Motor), zwei Unterstellböcke und ein paar Mauersteine (für stufenweises Anheben). Probleme/Schwierigkeiten beim Einhängen sind keine aufgetreten.

Fazit: Wenn ich in Zukunft Motor oder Getriebe aus- oder einbauen muss, werde ich dieses immer als Einheit erledigen und das Trennen/Zusammensetzen von Motor und Getriebe ausserhalb erledigen.

----------------------------------------------
Und noch ein paar Erfahrungen von meiner Instandsetzung:

- nachdem Motor und Getriebe draussen waren (ideale Bedingung) habe ich erst einmal die Bremsleitungen hinten (komplett ab T-Stück) gewechselt
Tipp: nach Durchkneifen der Leitungen konnte ich einen Ringschlüssel (360°!) verwenden, anders war der korridierten Verschraubung nicht beizukommen

- Pilotlager gewechselt, war total schrott und Ursache für nicht mehr trennende Kupplung
Tipp: Ohne Innenauszieher habe ich es ewig versucht, mit Innenauszieher (und selbstgebastelte Abstützhilfe) war das Lager sofort draussen

- Wellendichtring zum Motor gewechselt, das neue passt ungefähr 3,8 mm tiefer als bündig (irgendwo hatte jemand geschrieben, das soll soweit eingetrieben werden)
Tipp: mit dem alten Wellendichtring und einer Holzplatte den neuen sanft eingeschlagen (so kann auch tiefer als bündig eingetrieben werden)

- Schwungrad mit neuen Dehnschrauben und Dichtring befestigt, REP sagt 60 NM + 90°
Tipp: Ich habe auf 30 NM, 60 NM angezogen dann mit Einstellung 100 NM weiter gedreht bei ungefähr 45° hat 100 NM ausgelöst
(viel) mehr als 100 NM traue ich den Schrauben aber nicht zu, deswegen lieber gleichmässig alle auf 100 NM angezogen

- Kupplung mit Zentrierdorn eingesetzt, kostet weniger als 4 € und ist unbedingt erforderlich

- Getriebe am Motor angeflanscht (ausserhalb des Autos)
Tipp: Motor auf 2 Rollbrettern gestellt, Getriebe mit Rangierwagenheber exakt ausrichten, dann "flutscht" es sehr schnell
Nachdem ich gemerkt habe, wie schwer das Getiebe in die exakte erforderliche Position auszurichten ist,
ziehe ich meinen Hut vor die, die den Motor in das bereits eingebaute Getriebe "reinschieben" können
Mit einfachen Hausmitteln ist das kaum zu bewältigen ohne irgendwelche Schäden zu verursachen

Mit der Hoffnung, etwas Nützliches verfasst zu haben
Gruß Claus
Zuletzt geändert von ctc am 11.09.2011, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
oeggen78
Stammposter
Beiträge: 734
Registriert: 26.06.2007, 13:21
Modell: T3
Leistung: 78 PS
Motorkennbuchstabe: DG
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Würzburg

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von oeggen78 »

Hi,

der klare Vorteil beim Einbau der Motor-Getriebe-Einheit ist das Entfallen des teils fummeligen Einfädelns der Getriebewelle im eingebauten Zustand.
Wenn Du dabei allerdings alleine und mit zwei Wagenhebern hantierst, wirds mE auch sportlich. Aber warum nicht mal ausprobieren!? 8-)

Getriebe zuerst und dann Motor geht, so ham ma das bei meinem auch gemacht. Wie gesagt, das Reinflutschen war bissl mit Gewürge verbunden, bei dem die Gefahr besteht, z.B. das Pilotlager zu beschädigen...

Ich denke am einfachsten wird sein, zuerst den Motor reinzuhängen und dann das Getriebe reinzubauen, schlicht weils leichter und handlicher is als der Motor....
Der WBX lässt sich ja mit vier (?) Schrauben samt Träger komplett befestigen. Das sollte auch alleine mit nem Wagenheber gehen. Nur musst Du den Motor danach getriebeseitig abstützen, dass er nicht nach "vorne kippt". Dann das Getriebe auf nen Wagenheber. Der @Dieselix hat mir mal ne Variante mit nem Kantholz übern Motorraum und dazugehörigem Spanngurt erklärt, womit das Einfädeln leichter von statten geht und auch alleine zu bewerkstelligen is. Vlt. schreibt er ja was dazu? ;-)
Wir ham mal zu zweit ein Getriebe mehr oder weniger im Liegen unterm Bus hochgewuchtet und reingewuppt... geht auch. :mrgreen:

Viel Erfolg!
Bild
`86 Caravelle C mit Reimo-Ausbau
Benutzeravatar
Domi
Inventar
Beiträge: 3991
Registriert: 11.10.2007, 21:45
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Bus
Leistung: 50
Motorkennbuchstabe: CS
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Kuchen

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von Domi »

oeggen78 hat geschrieben:Wir ham mal zu zweit ein Getriebe mehr oder weniger im Liegen unterm Bus hochgewuchtet und reingewuppt... geht
Zu zweit? was seid ihr denn für welche^^ sowas macht man allein :hehe
___________________________________________
Grüße: Domi
85er Ex BW, CS, 3H, Bleischwerer Camping "light" 😂 Ausbau.
Das gute am 5 Gang... Du kannst 4x runterschalten :muaha
DOKA_Bastler
Poster
Beiträge: 143
Registriert: 18.02.2011, 23:53
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: DOKA
Leistung: 70 KW
Motorkennbuchstabe: MV
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Wittlich

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von DOKA_Bastler »

Also aus eigener Erfahrung:

Ich habe den Nachbarn in die DOKA gesetzt und den angewiesen den Fuß fest auf die Bremse zu setzen.

Bulli hinten 75 cm (Anhängekupplung zum Boden) angehoben.

Motor mit angebautem Getriebe von hinten unter die DOKA (Das Druck Ausdehnungsgefäß aber vom Abdeckblech weggelassen.) und bis zum Getriebehalter vorne durchgeschoben.

Mit dem Rangierwagenheber anheben, Schraube durch das Gummimetalllager und Mutter drauf.

Rangierwagenheber ablassen. Motor liegt nun auf dem Wagenheber ca. 8 cm über Grund auf seiner Ölwanne. (Motor ist aber vorher komplett incl. Auspuff und Allem montiert.)

Dann mit dem Wagenheber unter der Anhängekupplung ganz langsam ablassen bis man die Antriebswellen gerade auf das Getriebe schrauben kann.

Dann den Kupplungsnehmerylinder montieren und das Schaltgestänge so ausrichten, dass man das nachher nur noch anheben und anschrauben muß.

Dann die Kühlwasserschläuche und alle anderen Schläuche und Kabel checken und so weit es geht in die Richtung legen, wo die nachher hin müssen.

Rangierwagenheber unter der Anhängekupplung ablassen, bis das Abdeckblech über dem Endtopf und der Motorträger schön an die entsprechenden Positionen gehen, ohne zu Kratzen und zu klemmen.

Nun den Rangierwagenheber unter der Anhängekupplung weiter ablassen und mit 4 passenden Inbus-Schlüsseln (Bei mir waren es 4 lange 6er) durch die Löcher in der Karosserie und durch die Löcher in dem Motorhalter den Motor - Getriebeblock unter dem Bulli ausrichten.

Dann den Rangierwagenheber unter dem Motor anheben, bis man den Motorhalter anschrauben kann. Motorhalter anschrauben und Rangierwagenheber unter dem Motor entfernen.

Dann zur Sicherheit ein paar dicke Holzklötze unter die Wagenheberpunkte, dass der Bulli beim Abrutschen vom Rangierwagenheber unter der Kupplung nicht tief fällt.

Mit einer Wasserpumpenzange, 8er, 10er und 13er Schlüssel sowie Ratsche und Schraubendrehern unter den Bulli und alle Wasserleitungen, Schaltgestänge, Kabel und Stecker anbringen (Klemmen auf den Wasserleitungen drauflassen).

Dann den Nachbarn in der Fahrerkabine mit einem Kaffee versorgen, den Kompressor anwerfen (Bei mir war es da 23:45 Uhr) und mit dem Luftschrauber die Antriebswellen fertig anschrauben.

Alle Leitungen unter dem Bulli überprüfen, ob man keine vergessen hat.

Dann hinten unter den Bulli und das Abdeckblech über dem Endtopf anschrauben.

Holzklötze raus, Rangierwagenheber unter der Anhängekupplung ablassen und raus.

Alle Kabel und Schläuche im Motorraum anschließen, dann den Nachbarn wecken und sich bedanken, dass er die letzten 3 Stunden so wacker das Bremspedal getreten hat.

Auf Drängen des Nachbarn dann noch den Rest im Motorraum checken, Batterie rein und zuerst ohne Zündung (Der grüne Stecker an der Zündspule ab) mal den Motor mit dem Anlasser bis Öldruck durchdrehen. (Hat etwa 10 bis 15 sec. gedauert.)

Zündspule anschließen und mit weichen Knien dann nochmal Schlüssel rumdrehen und nach ein paar wenigen Motorumdrehungen läuft der dann.

Nicht zu lange testen (bei mir waren es max. 30 sec bis 1 Minute im Standgas) und dann Batterie ab, Aufräumen und Garage zu.

So, nun weißt Du, dass man einen WBX am besten als Kombination Motor - Getriebe einbaut und dass so eine Aktion ca. 3,5 Stunden dauert, wenn man allein ist und nur einen Nachbarn für das Bremspedal hat.

Michael
Benutzeravatar
syncromane
Inventar
Beiträge: 2583
Registriert: 27.04.2009, 12:33
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Womo
Leistung: 1??
Motorkennbuchstabe: afn
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Leipzig

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von syncromane »

Ne Europalette, zwei Reservereifen und ein großer Wageheber und ab ging der AAZ-Umbau alleine von Freitag abend bis Sonntag vormittag.

Alles machbar.
Alles für den Bulli. Alles für den Klub. Unser Leben für den Bus!!! (frei nach Hausmeister Krause)
ctc
Poster
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2010, 00:18
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Caravelle Carat
Leistung: 112 PS
Motorkennbuchstabe: DJ
Anzahl der Busse: 1

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von ctc »

Danke für die Rückmeldungen!

Also, ich werde es mal versuchen, Getriebe und Motor als Einheit einzubauen. Ich komme aber leider erst nächstes WE dazu. Dann muss er aber fertig sein, denn Wietzendorf ist schon fest gebucht!

Nachteile kann ich bisher keine entdecken.
Vorteile: Kein "reinfriemeln" des Motors unter engen Bedingungen bei vorher eingebautem Getriebe. Das Pilotlager dürfte definitiv nicht versehentlich beschädigt werden.

Gruß Claus
Bullifand
Harter Kern
Beiträge: 1189
Registriert: 13.06.2008, 20:03
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: mit Klima
Leistung: 95Ps
Motorkennbuchstabe: DG
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: 50999 Köln

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von Bullifand »

Hi,
habe es heute gemacht, Motor auf's noch eingebaute Getriebe geflanscht! Ich hoffe, das Pilotlager hat's mit überstanden!?
Wenn nochmals nötig, Motor erst raus, dann Getriebe...und dann wieder "Komplett" einbauen!
Grüße aus Köln
ctc
Poster
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2010, 00:18
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Caravelle Carat
Leistung: 112 PS
Motorkennbuchstabe: DJ
Anzahl der Busse: 1

Re: Frage zum Motoreinbau WBX

Beitrag von ctc »

Hallo, die ersten Schritte sind getan:

- nachdem Motor und Getriebe draussen waren habe ich erst einmal die Bremsleitungen hinten (komplett ab T-Stück) gewechselt
Tipp: nach Durchkneifen der Leitungen konnte ich einen Ringschlüssel (360°!) verwenden, anders war der korridierten Verschraubung nicht beizukommen

- Pilotlager gewechselt, war total schrott und Ursachen für nicht mehr trennende Kupplung
Tipp: Ohne Innenauszieher habe ich es ewig versucht, mit Innenauszieher (und selbstgebastelte Abstützhilfe) war das Lager sofort draussen

- Wellendichtring zum Motor gewechselt, das neue pass ungefähr 3,8 mm tiefer als bündig
Tipp: mit dem alten Wellendichtring und einer Holzplatte den neuen sanft eingeschlagen (so kann auch tiefer als bündig eingetrieben werden)

- Schwungrad mit neuen Dehnschrauben und Dichtring befestigt, REP sagt 60 NM + 90°
Tipp: Ich habe auf 30 NM, 60 NM angezogen dann mit Einstellung 100 NM weiter gedreht bei ungefähr 45° hat 100 NM ausgelöst
(viel) mehr als 100 NM traue ich den Schrauben aber nicht zu, deswegen lieber gleichmässig alle auf 100 NM angezogen

- Kupplung mit Zentrierdorn eingesetzt, kostet weniger als 4 € und ist unbedingt erforderlich

- Getriebe am Motor angeflanscht (ausserhalb des Autos)
Tipp: Motor auf 2 Rollbrettern gestellt, Getriebe mit Rangierwagenheber exakt ausrichten, dann "flutscht" es sehr schnell
Nachdem ich gemerkt habe, wie schwer das Getiebe in die exakte erforderliche Position auszurichten ist,
ziehe ich meinen Hut vor die, die den Motor in das bereits eingebaute Getriebe "reinschieben" können
Mit einfachen Hausmitteln ist das kaum zu bewältigen ohne irgendwelche Schäden zu verursachen

- Jetzt muss ich "nur" noch Getriebe-Motor-Einheit in das Auto einbauen und alles wieder anschliessen
Tipp: Ich hoffe, dass ich mit zwei Rangierwagenheber das Einhängen der Einheit bewältigen kann

Gute Nacht
Claus
Antworten

Zurück zu „T3-Aktuell (BJ 1979 - 1992)“