Schafwolle zur Dämmung?

aktueller Austausch vor dem Posten ruhig mal die SUCHE benutzen!

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wiezen
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Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von wiezen »

Bin gerade dabei unsern Multivan mit Fluid Film zu behandeln, das Zeug ist ja bekannterweise auf Wollfettbasis (Lanolin). Dazu reiße ich grade nach und nach die olle Mineralwolle raus. An einer Stelle hat sie schon Spurenhinterlassen...

Zuerst wollte ich nichts mehr rein stopfen, aber man merkt meiner Meinung nach schon die fehlende Isolierung bei der Geräuschdämmung und bei Grenzwertigen Temperaturen wirds wohl auch nicht mehr so schön warm bleiben wie bisher.

Jetzt komme ich aber kostenlos an eine große Menge Schafwolle und da kam mir die Idee, wenn Fluid Film auch schon auf Lanolin Basis ist wieso nicht Schafwolle reinstopfen? Wärmetechnisch sicher Super. Hab mal die Suche bemüht aber nur im Nebensatz wurde mal die Idee erwähnt, wollte das hier mal wieder aufgreifen.

Hat inzwischen schon jemand Erfahrung damit gemacht?

Kennt sich jemad mit Schafwolle aus, hällt das die Feuchtigkeit? Denke doch eher nicht...

Klar gewisse Nachteileliegen auf der Hand. Geruchsentwicklung, denn wenn man die Wolle wäscht ist das gute Lanolin futsch, man muss also die saubere Wolle raussuchen und mit dem Geruch leben.
Ein Nachteil zum leeren Hohlraum hat sicherlich auch hinsichtlich der Belüftung.

Wenn sich das alles als gute Idee rausstellt könnt ich ggf eine Quelle anbieten wo essher sehr günstig das Zeug in regelmäßigen Abständne gibt. Zumindest im Sommer ;-)

So langer Text, vielleicht gibts ja Anregungen :bier

Martin
Gruß

Martin

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M to the arco
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von M to the arco »

hab ich zwar noch nie gehört, aber wenn man bei google mal so sucht ... scheint das ja echt zu funktionieren! hab aber gefunden das die wolle einen schutz gegen schädlingsbefall und entflammen benötigt.dazu werden borax oder mitin oder borsalze eingesetzt !?...was auch immer das is...

mfg
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wiezen
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von wiezen »

Bei den Busfreaks gibts was:

http://www.busfreaks.de/strohrum/techni ... solierung/" onclick="window.open(this.href);return false;

Kurz Zusammengefasst:
Bin noch nicht ganz durch aber Ungeziefer Befall ist wolh nicht das Problem wenn das Lanolin drin bleibt. (Hab seit Jahren ein Schaffell (ohne chemische Behandlung) ohne es zu Waschen, kann ich bestätigen)
Problem ist wohl das zusammensacken bei Vibration, müsste man sich was überlegen, zusammenbinden oder so.
Feuchtigkeit bleibt def. ncht drin solange das Lanolin dran ist.
Wobei die Wirksamkeit wohl angezweifelt wird.

Das hab ich für mich da raus gezogen, sonst selber lesen ;-)

Martin
Gruß

Martin

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Bullifand
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von Bullifand »

Alle Wollarten haben für uns eine angenehme Eigenschaft, nehmen Körperflüssigkeit (Schwitzen) auf, und verdunsten das nach außen!
Kann sie das nicht, speichert sie das erstmal! Ein schön kühlender Effekt für die Haut, wenn dann die Verdunstung wieder eintritt!

Vergess das mit der Wolle!
Grüße aus Köln
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0205nils
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von 0205nils »

hmm schade =(
klingt so schön ökologisch!
Versuchs doch an einem Testobjekt mal aus wie lange es in einem fast Luftdichten Raum feucht bleibt. Bzw ob die Feuchtigkeit nach unten durch"fließt" und ob das durch"flossene" danach trocken oder nass ist.
Son Schaf stellt sich nachem Regen halt erst mal in die Sonne..
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von luckypunk »

Ich denke, das das Lanolin nur verhindert das das Haar an sich Nässe aufnimmt, bzw lässt Wasser abperlen, nass wird es aber trotzdem. Wir kenne das von unserem Bobtail: bei längerem Regen ist das Fell die ersten paar cm getränkt, dann wird es immer trockener, bei ner gewissen Stärke wird die Haut nie nass.

Und das getränkte Fell braucht dann schon ne gewisse Zeit um zu trocknen....

Ich würde das nicht. Wenn, dann müsste man ungereinigtes, also nicht entfetttes Fell nehmen, und das stinkt, da sich genau diese Fette mit der Zeit zersetzen. War auch bei unserem Bobtail so....
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wiezen
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von wiezen »

Klar Fett muss drin bleiben!

Ich werde es einfach mal in einem "Experiment" ausprobieren. Hatte gehofft jemand hat das schon mal im Bus gestestet. Werd auch mal mit dem "Schäfer" sprechen wie er meint das das Fell sich verhällt. Werde berichten.

Martin
Gruß

Martin

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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von luckypunk »

wiezen hat geschrieben:Klar Fett muss drin bleiben!

Ich werde es einfach mal in einem "Experiment" ausprobieren. Hatte gehofft jemand hat das schon mal im Bus gestestet. Werd auch mal mit dem "Schäfer" sprechen wie er meint das das Fell sich verhällt. Werde berichten.

Martin

Gute Idee, der sollte das am besten wissen!
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von Larre »

Moin :)
Ich wollte das Thema gerne wieder aufgreifen und fragen, ob jemand inzwischen Erfahrung mit Schafwolle als Dämmung gesammelt hat?
struzi
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von struzi »

Hallo,
Ich halte selbst Schafe und habe regelmässig mit der Wolle zu tun. Ein paar Erfahrungen:
- wenn die Wolle nicht mehrfach gewaschen wird vor Benutzung, bleibt das Lanolin ( und der Dreck) drin.
Bei Wärme „läuft“ das Lanolin tatsächlich der Schwerkraft folgend nach unten. Bei meinen Rhönschafen sind richtig gelbe
Fettansammlungen tief in der Wolle. Richtig „triefig“ wie Fluidfilm wird das aber nicht, bestenfalls gibts einen leichten Fettfilm beim
Anfassen.
- Die Wolle brennt und verrottet nicht. Feuchtigkeit wird nicht aufgenommen, sammelt sich eher in der dicken Wolle. Wenn die richtig nass ist, wirds klätschig.

- Die Wolle riecht kräftig nach Schaf wenn sie nicht ausgiebig gewaschen wurde. Nach dreimaligem Waschen in der Wanne hast du immer noch einen Fettfilm und den Geruch.
Wenns warm wird, dann riecht es schon ziemlich intensiv. Und alles, was sich im Bus befindet, mit Sicherheit auch. Das würde ich mir sehr genau überlegen, denn m.E. bekommst du dem Geruch nicht mehr aus dem Auto raus.
Wenn du ernsthaft so eine Dämmung planst, kannst du nach dem Scheren in den nächsten Wochen auch die Wolle dazu von mir bekommen.
Viele Grüsse
Thomas
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von wiezen »

Hallo,

habs selber auch nie getestet, war ne Schnapsidee...fand den Gedanken aber lustig...
Gruß

Martin

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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von Käferfan »

Ich habe Holzwolldämmung in meinen Bus eingebaut. Die gibt es von unterschiedlichen Herstellern.
Die Holzwolle gibt es als Matten in unterschiedlichen stärken.

30,40,50,100mm

Sind schwer entflammbar, kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, fällt nicht zusammen und hat einen besseren Dämmwert als Mineralwolle.

Desweiteren hat es eine höhere Amplitudendämpfung.
D.h. es dauert länger, bei mehrstündiger Sonneneinstrahlung ( auf die gleiche Stelle), bis die Wärme nach innen durch kommt.
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Re: Schafwolle zur Dämmung?

Beitrag von Superbird »

Ich finde das Dämmstoff-Thema auch sehr interessant, als Zimmermann der ständig mit Holzfaserdämmung arbeitet, kann ich die Aussage meines Vorredners nur unterstützen.
Durch die, im Vergleich zur Mineralwolle, höhere Roh-Dichte hat die Holzfaser den ,gerade für Fahrzeuge die meistens im Sommer bewegt werden, entscheidenden Vorteil das sie Hitze extrem gut abhält (Amplitudendämpfung/Phasenverschiebung).
Dazu muss man aber sagen das sie dadurch auch den Nachteil hat gegen Kälte nicht so gut zu sein wie die Mineralwolle.
Man kann also für Dämmungen generell festhalten:
•Hohe Rodichte (Gewicht)- gut gegen Wärme und Schall, schlecht gegen Kälte.*Holzfaser*
•Niedrige Rohdichte- gut gegen Kälte, schlecht gegen Wärme und Schall.*Mineralwolle, Styropor,PU*

Den Schallschutz kann man vernachlässigen wenn man die Hohlräume voll ausdämmt, dadurch wird verhindert das Bauteile (Blechtafeln, Innenraumverkleidungen) mitschwingen und den Schall verstärken, das kann man sich gut anhand eines Subwoofers vorstellen, das ist nix anderes als eine Membran die in Schwingungen versetzt wird (in dem Fall Magneten).

Mein Fazit daraus wäre, das die Holzfaser sehr gut geeignet ist für den T3. Das höhere Gewicht kann man kompensieren indem man die Hohlräume vollständig ausfüllt und sich dadurch z.B. Alubutyl zum Schallschutz sparen kann.
Die Bleche würde ich persönlich vorher mit Wachs/FluidFilm einsprühen, trocknen lassen und dann mit weicher Holzfaser dämmen.

Zum schneiden der Dämmung nimmt man am besten eine Elektrische Säge mit gegenläufigen Messern (ähnlich einem elektrischen Bratenmesser) Oder ein Dämmstoffmesser mit Wellen/Sägeschliff.
Beim bestellen der Holzfaser aufpassen das man weiche Holzfaser kauft (z.B. Steico-Flex) es gibt nämlich auch feste Holzfaserdämmung.
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