Sachen gibts - Hinterachsbremse durch Kurzschluss zerstört

[atlanticstar]

Hallo zusammen, ich möchte heute das Horrorkabinett um ein weiteres Exponat bereichern.

Vorweg: Ja, es ist Fahrlässigkeit allerhöchster Güte, aber der Bus war auf der letzten Reise zum Schlachthof. Es ist auch niemandem etwas passiert

Los gehts:
- Bus auf nen Trailer gefahren, vorwärts. Tut man nicht wegen der Stützlastverteilung -ich weiß!
- Batterie war natürlich nur kurz reingestellt damit die Kiste läuft. Dieselmotor, also hinten im Motorraum.
- Beim Auffahren auf die Rampen verrutscht die Batterie, Pluspol kommt an die Karosse - ab jetzt fließen mehrere Dutzend Ampere ;)

- Das Massekabel welches Motor/Getriebe mit der Karosse verbindet war nicht an der vorgesehen Stelle mit der Karosse verschraubt, sondern mit den Schrauben des Getriebehalters befestigt. Das ganze war durch Unterbodenschutz und Korrosion etwa so leitfähig wie ein Stück Weißbrot.
- Die Hydraulikbremsleitung hatte durch unfachgerechten Einbau Berührung mit dem Getriebehalter (grüner Kreis im 1. Bild)



- Bremsleitung fängt zu Glühen an
- Irgendwo muss der Strom jetzt aber hin, also sucht er sich den bequemsten Weg zurück zur Karosse und dieser führt über die Handbremsleitungen, da die Achsen ja Gummigelagert sind und die Federn Plastikunterlegteller haben.
- Handbremsleitungen werden heiß und schmelzen sich in die Führungen - siehe 2. Bild.



- Das Ganze hört erst auf, als die Hydraulikbremsleitung rot glühend flüssig zu Boden tropft und somit der Kontakt unterbrochen wird. (roter Kreis im 1. Bild)
Weshalb sich der Motor bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr abstellen ließ, muss ich erst noch im Stromlaufplan des ESP-Abstellers ergründen.

Der weiße Qualm der verdampfenden Bremsflüssigkeit und die ratlosen Rufe der Umstehenden (Aaahhh was iiist daaas?) hüllte die Situation in eine etwas gruselige Atmosphäre


Also merke:
Batterie immer festziehen
Masseverbindungen checken
Bremsleitungen fachgerecht einbauen
Busse rückwärts Trailern

Schönen Feiertag noch!
Manni

[Bullfred]

[mb1302]

gibts ein Video davon

[da mike]

nett

[ergster]

Das ist mal ne Nummer.

Gut das niemanden etwas passiert ist.

Das beweist aber auch, Elektrikbasteleien an einer 12V Autobatterie sind einzig und allein in der weise etwas ungefährlicher als zu Hause am Sicherungskasten, weil man 12V gefahrlos anfassen darf. Alles andere steht dem in nix nach und hier kann man schön sehen, was auch durch unfachgerechte 12V Installatonen passieren könnte. Ein gutes Anschauungsbeispiel hast du damit also allemal erzeugt

[olav_71]

ich hatte ein ähnliches PRob mit einem W124 MErcedes.

Auto aus Scheune geborgen und sehr große (breite) BAtterie eingebaut.

Pluskabel mit fehlerhafter Isolation berührt Bremsleitung die neben der BAtterie verläuft


Bei Probebahrt fängt die Bremse an weich zu werden (da alte Bremsfl. extrem erhitzt durch glühende Bremsleitung).

irgendwann qualm und Flammen aus dem Motorraum (Isolation an der Spritzwand begann zu brennen).

[sam]

Mal ne Frage bezüglich dem Trailern.
Wieso nicht vorwärts?
Wäre doch besser bezüglich Stützlast, oder nicht?

[Lasse Rinström]

@Sam: Das dachte ich mir auch. Wenn man den Bus rückwärts auf nem Trailer parkt hat man doch Motor + Getriebe vor der Achse des Trailers und somit als Stützlast oder nicht?

[atlanticstar]

Wenn der Bus vorwärts auf dem Trailer ist, wird die Stützlast zu gering. Kommt aber auch auf den Trailer an, ich hatte bisher insgesamt drei verschiedene in Benutzung und jedes mal war es rückwärts besser. Ich denke es liegt daran, dass die meisten Trailer einfach für Autos mit Frontmotor konstruiert sind.