1.7L KY - Möglicher Wasserschlag, aber keine Quelle des Wassers auffindbar

aktueller Austausch vor dem Posten ruhig mal die SUCHE benutzen!

Moderatoren: tce, gvz, jany, Staff

Antworten
theysay
Mit-Leser
Beiträge: 1
Registriert: 09.07.2016, 14:56
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: KY
Leistung: 57 PS
Motorkennbuchstabe: VW
Anzahl der Busse: 1

1.7L KY - Möglicher Wasserschlag, aber keine Quelle des Wassers auffindbar

Beitrag von theysay »

Hallo Busfreunde.

Ich bräuchte einen Rat.

Mein T3 ist ein BJ 1989 1.7L KY mit ~90tkm.
Letzten Sommer ist mir mehrmals der Anlasser gebrochen. einmal nur das Ritzel, einmal das Gußgehäuse, nun ich dachte mir das könnte am billigen Ebay Anlasser liegen, und hab mir einen Originalen gekauft.
Beim Einstellen über den Winter hat er bei der Hinfahrt weiß genebelt, habs aber auf Kondenswasser im Auspuff oder so geschoben, weil er länger gestanden ist.
Beim Rausholen des Busses diesen Frühling blockierte der Motor, Ich wollte Ihn anlaufen über den Hügel runter, da ich dachte der Anlasser hat zuwenig kraft wegen einer müden batterie.
beim einkuppeln haben die Reifen blockiert und mir ist erstmal ein großes Fragezeichen ins Gesicht gestiegen.
Der Motor steckte, ich hab das mal gegoogelt und bin auf das Phänomen "Wasserschlag :-( " durch inkompressibles Wasser im Brennraum gekommen, da stand auch "Wagen auf keinen Fall anlaufen versuchen!" - toll -.- hätt ich mal lieber vorher nachgelesen. Was solls erst mal heimgeschleppt, und den Motor rausgenommen.
Nach dem abschrauben der Einspritzdüsen lässt sich der Motor wieder durchdrehen, da wohl der Druck entweichen kann.

Ich hab den Motor jetzt halb zerlegt in der Garage liegen, und mir stellen sich ein paar Fragen:

1) Ich war überrascht, aber meine ZKD ist nicht kaputt, das wäre eig mein Hauptverdächtiger gewesen, in der Ölwanne waren Ca 1-2 Liter Wasser, im Ausgleichbehälter war nichts mehr!
Auch haben weder der Block, noch der Kopf risse, hab gestern beide mit der Taschenlampe abgesucht.
Dann hab ich den Tipp bekommen ich solle mal den Öl/Wasser-wärmetauscher prüfen, ob der nicht leck ist. Hab dessen Wasserkreislauf mit dem Gartenschlauch durchgejagt, aber auf der Öl seite kam nix raus, also schätze ich mal er ist in Ordnung.
Wo kann das Wasser noch herkommen? Kann es an der ZKD vorbeilaufen? Der Kopf war ordentlich angezogen, wüsste nicht wie da was undicht sein kann, auch ist der Motor seit ca 20tkm also seit dem ich ihn habe ohne Probleme gelaufen.

2) Meine Hauptsorge war eigentlich, ob ich durch meinen Anlaufversuch (ca 30-40kmh den Hügel runter eingekuppelt, wobei die Reifen blockiert haben) einen größeren Schaden im Bereich Kurbelwelle/Pleuel, etc angerichtet hab.
Ich hab jetzt die Ölwanne runter, seh also auf die Kurbelwelle, die Pleuel schauen gerade aus, der Motor lässt sich Smooth durchdrehen,
wobei die Kolben sich synchron (na hoffentlich :D ) bewegen. Ich kann nichts offensichtlich kaputtes erkennen.
Gibts da ne möglichkeit irgendwie Die Pleuellager/Kurbelwellenlager zu testen, ohne alles auszufädeln / zu zerlegen?
Ich frag das deshalb weil ich mich durchaus für einen Technisch versierten Menschen halte, aber stoße ich doch auch langsam an meine Grenzen, gerade weil in meiner Reparaturanleitung steht, dass Arbeiten am Kurbeltrieb aufwendig sind und eigentlich etwas für Fachmänner sind.

Anmerkung: Ist meine erste Arbeit am Motor, also bitte um etwas Nachsicht falls ich schon irgendwelche No-Gos begangen habe. :oops:

Danke,
newt3
Inventar
Beiträge: 4564
Registriert: 02.08.2006, 22:30
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: bus
Leistung: 70
Motorkennbuchstabe: VW

Re: 1.7L KY - Möglicher Wasserschlag, aber keine Quelle des Wassers auffindbar

Beitrag von newt3 »

öl wasser wärmetauscher würd ich nicht unbedingt vermuten.
wenns ein wasserschlag war wasser im brennraum.
im brennraum ist normal nur luft und diesel und ggf etwas öl was an den kolbenringen vorbei geht.

hast du nun wasser im öl was du den öl-wasser-wärmetauscher in den ölkreislauf gelangt, ist das wasser noch lange nicht im brennraum (selbst wenn an den kolbenringen minimal was vorbeigeht...das verdunstet doch vermutlich vorher) sondern nur im ölkreislauf.

ist aber auch nur meine laienhafte meinung zu dem thema.
-----------
ich würd die kopfdichtung verdächtigen oder auch den zylinderkopf (es kommt beim jx ja durchaus mal zu rissen. riss im motorblock irgendwo kann es auch sein).
was die pleuel angeht:
->wenn da jetzt einer krumm ist kansnt das ggf messen. eben kopf runter und dann jeweils im oberen und unterem ot messen. ggf kannst auch an irgendwelchen spuren sehen in welchem zylinder wasser war?
wenn alles in ordnung dann halt kopf abdrücken, wenn der in ordnung ist neue kopfdichtung, zusammenbauen und prinzip hoffnung. stellt sich der kopf als defekt heraus dann einen neuen (entweder komplett oder einen nackten mit dem alten innenleben bestücken ist aber etwas aufwand).
hast das gleiche problem dann trotzdem nochmal dann eben den rumpfmotor tauschen oder einen kompletten atm also rumpf+kopf.
Bullfred
Antik-Inventar
Beiträge: 6695
Registriert: 03.03.2012, 11:15
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Doka
Leistung: 120Ps
Motorkennbuchstabe: DJ
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: leicht südlich von Berlin

Re: 1.7L KY - Möglicher Wasserschlag, aber keine Quelle des Wassers auffindbar

Beitrag von Bullfred »

Koppdichtung!
:bier
Getriebekiller
Stammposter
Beiträge: 377
Registriert: 27.11.2015, 21:46
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: Reimo Selbstausbau
Leistung: 75
Motorkennbuchstabe: AAZ
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: Münster

Re: 1.7L KY - Möglicher Wasserschlag, aber keine Quelle des Wassers auffindbar

Beitrag von Getriebekiller »

Haarrisse sieht man auch nicht unbedingt mit der Taschenlampe. Dafür gibt es verschiedene andere Prüfverfahren, wie z.B. Farbeindringverfahren oder eine Druckprobe.

Gruß Jan
Benutzeravatar
yamsun
Inventar
Beiträge: 3368
Registriert: 04.06.2011, 12:37
Modell: T3
Aufbauart/Ausstattung: WoMo
Leistung: 69 PS
Motorkennbuchstabe: JX
Anzahl der Busse: 1
Wohnort: 88271

Re: 1.7L KY - Möglicher Wasserschlag, aber keine Quelle des Wassers auffindbar

Beitrag von yamsun »

Hi

als erstes und einfachstes würde ich mal den Kolbenüberstand der Kolben messen bzw. vergleichen.
Wenn einer einen ordentlichen Schlag bekommen hat, dann ist das entsprechende Pleul oft krumm und dieser Kolben schaut dann im OT deutlich weniger über den Block raus als die drei anderen .

Wenn da also einer weniger übersteht, hast du den Übeltäter lokalisiert.
Dann kannst du an dem Zylinder die Dichtung noch mal gezielt untersuchen, denn irgendwie muss ja das Wasser reingekommen sein, und da gibts eben vor allem die Kopfdichtung.
Seltener einen Riss im Kopf oder einen Riss in der Zylinderwand.

Wenn die Dichtung ursächlich war, kannst du das krumme Pleul einfach gegen ein gebrauchtes tauschen und den Motor wieder zusammensetzen, was die günstigste Variante wäre, man kann in dem Zug aber auch gleich eine komplette Motorüberholung durchziehen, hängt halt vom restlichen Zustand/Laufleistung etc. und vom Geldbeutel ab.

Grüße!
Bild
Antworten

Zurück zu „T3-Aktuell (BJ 1979 - 1992)“