Rostnester killen

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campana
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Rostnester killen

Beitrag von campana »

Meine Herren wo ist den mein Anstand geblieben, da hab ich ganz vergessen das dies mein erster Beitrag ist ^^und ich mich noch nicht vorgestellt habe. Hallo an alle, ich bin Jens, lebe in Südtirol und habe das Glück und Vergnügen einen alten Luft zu besitzen. Bei den verschiedenen Suchen um Hilfe bin ich immer wieder in Eurem Forum gelandet und habe deshalb entschlossen, sobald ich mit der Restauration des Joker anfange bei Euch Mitglied zu werden und nervende Löcher in Eure Bäuche zu fragen.

_______
Hallo liebe Bullianer

Nun geht es endlich los mit meinem alten Herren - die äußere Hülle meines 80er Jokers sieht arg mitgenommen aus und ich habe mich entschlossen
die Schleif- und Rostenentfernungsmassnahmen erstmal selbst zu übernehmen. Wie viele von Euch auch bin ich auf angerostete/durchgerostete Fensterfalze gestossen, nachdem ich die Seitenscheiben rausgedrückt hatte. Meine Frage ist nun ob meine Vorgehensweise ok ist oder doch eher fürn
:et .

Nach Entnahme der Fenster bin ich erstmal mit der Zopfbürste über die Betroffenen Stellen gedüst, wie Ihr auf den Fotos sehen werden ist die Oberfläche stark angegriffen aber nur wenig perforiert.

Meine Frage an Euch lautet nun:
A Nachfertigung des Falzes kaufen - problemzonen raustrennen und ebengenannte Falzprofile von Jemanden reinpunkten lassen
B Rostnester ausschleifen und verzinnen bzw irgendwie wieder füllen.

Ich frage weil das ausschleifen der Rostpunkte mit einem Dremel und Schrubscheibe langwierig ist und ich nicht weiss ob überhaupt sinnvoll
Auf den Fotos sieht man teilweise das Resultat des auszuschleifens mit dem Dremel.
Anbei die Fotos - hoffe Ihr könnt den Zustand gut erkennen

Danke im Voraus :g5

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Zuletzt geändert von campana am 19.07.2016, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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T3-Multihorst
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Re: Rostnester killen

Beitrag von T3-Multihorst »

Hallo,
ich finde, das hängt vom Grad der (Durch)Rostung ab. Einen Teil des Rahmens raustrennen und dann ein gutes Reparaturblech einschweißen ist sicher schneller und man kann sich auch um Rost im Spalt, wo Innen- und Außenblech aufeinander lagen, kümmern. Allerdings finde ich, dass man nur so viel gesunde Karrosserie entfernen sollte wie nötig, und so wenig wie möglich. Wenn man also nur ein, zwei kleine Löcher hat, dann würde ich mir schon den Aufwand machen, den Rost an noch intakten Stellen zu entfernen (sofern das Restblech dann nicht nur noch so dünn ist wie Papier), Löcher zu schweißen und Unebenheiten anschließend zu verzinnen (Spachtel nehme ich nur, wenn es nicht anders geht oder für den letzten Feinschliff, aber nicht zum Auffüllen).
Die Entfernung sollte zuerst mechanisch und dann nochnmal chemisch erfolgen. Bei Zopfbürsten vorsichtig sein, weil man oft nur den Rost anschleift, unter der glänzenden Oberfläche sitzen dann aber noch kleine Nester, daher lieber mit Schleifpapier oder Dremel arbeiten (aber das scheinst du ja schon erkannt zu haben - untere Bilder). Chemisch: Fertan wird von vielen empfohlen, von vielen aber auch gehasst - jedenfalls muss man die Verarbeitungshinweise genau beachten und immer gut entfetten. Bei Flächen bietet sich säurehaltiger Entferner an (z.B. Pelox RE), den man aber nachher gut abwaschen können muss (daher nicht in nicht Fugen/Ritzen/Hohlräumen anwenden). Für die Grundierung nach dem Verzinnen nehme ich gerne Brantho Korrux nitrofest. Nachher natürlich auch von innen bzw. im Spalt zwischen zwei Blechen alles gut gegen Rost schützen (Owatrol Öl / Fett / Wachs).
Das ist alles nur meine Meinung, zur Rostentfernung gibt es sicherlich viele Konzepte.

Beste Grüße und viel Erfolg,
Christian
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campana
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Re: Rostnester killen

Beitrag von campana »

Danke Christian

Na dann werde ich mal den Dremel auf Touren bringen :P

Ablauf wäre also wie folgt:

Rostnester ausschleifen mit Dremel
Verzinnen der Oberfläche ( das werde ich üben müssen :-) )
Behandlung mit Fertan ( habe ich schon bestellt beim Korsionsschutzdepot)
Primern
Finale Lackierung des Bullies und abschließender finanziell Bankrott des Themenstarters

Eine Frage hätte ich noch, reicht es das mit Negerkeks abgeschliffene Blech des Bullies gut zu entfetten und nur zu primern ?
Oder sollte ich noch eine chemische Behandlung dazwischen packen? Ich frage da der Bulli sicher erst in ein paar Monaten lackiert werden kann
da ich nicht viel Zeit habe die Arbeiten durchzuführen.

Danke schonmal :bier
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DruLuc
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Re: Rostnester killen

Beitrag von DruLuc »

Zum Thema Fertan, wirst Du hier einige Meinungen hören. Meine dazu ist: LASS ES. Bringt nix und kann gerade in Falzen nicht richtig angewendet werden (weil man net richtig dran kommt). Lieber den Rost an unzugänglichen Stellen versuchen so gut wie möglich zu entfernen und dann zu konservieren mit Kriechöl.
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campana
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Re: Rostnester killen

Beitrag von campana »

Hi Dru

Bei den Karosseriefugen wollte ich kein Fertan verwenden, ich habe bei besagten Fugen mit einer 1 mm Trennschreibe
von oben bis unten den Fugenkitt ausgeschliffen ( pervers viel Arbeit ) und würde jetzt eigentlich nur Rostschutzprimer einsprühen und dann mit Fluid Film alles einsiffen ( habe irgendwo gelesen das man es sogar nach dem verfugen machen soll oder so ?! ). Innen wo ich rankomme entrosten evtl Brantho Korrux nitrofest und auch fluid Film.

Bin aufgrund der vielen Meinungen auch ein wenig verunsichert :kp
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Paul S.
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Re: Rostnester killen

Beitrag von Paul S. »

campana hat geschrieben:...

Ablauf wäre also wie folgt:

Rostnester ausschleifen mit Dremel
Verzinnen der Oberfläche ( das werde ich üben müssen :-) )
Behandlung mit Fertan ( habe ich schon bestellt beim Korsionsschutzdepot)
Primern

...würde jetzt eigentlich nur Rostschutzprimer einsprühen und dann mit Fluid Film alles einsiffen ...
Ich glaub so wird das nix - wenn ich's richtig verstanden habe...
> Verzinnen der Oberfläche - Verarbeitung ist nicht ganz ohne!
> Fertan nach dem Verzinnen??! Eher nicht - noch dazu gehört Fertan nicht zu meinen favorisierten Produkten, vorsichtig ausgedrückt...
> Fluid Film auf Primer...sind wir noch auf der Oberfläche? In dem Fall weniger sinnvoll...

Mein Vorgehen:
> schleifen - die Fugen mit ner 1mm oder 0,8er Flexscheibe, oder auch Schleifteller für die 115er/125er Flex mit aufgelegter Scheibe ("Sandpapier") da gehen auch die Fugen ratzfatz
> optional DEOX Entroster Gel (holt den Rost aus den Poren, mach ich grad)
> satt Owatrol in die Fuge (auf rostfreie Fläche nicht)
> owatrolverträglicher Primer auf Owatrol
> Füller/Spachtel etc.
> Dichtmasse in die Fugen (wenn die Fuge tief genug ist, könnte man versuchen zuvor Mike Sander / dickes Fluid Film in die Fuge zu bringen, muß aber erstmal da bleiben wo es ist, darf nicth alles vollsiffen - nicht daß die Dichtmasse dann nicht hält)
> Decklack (notfalls Sprühdose anrühren lassen, geht schon!)
> Nach Abschluß der Arbeiten: Fluid Film etc.
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Re: Rostnester killen

Beitrag von DruLuc »

Super Anleitung von Paul =D

Noch als Tipp: Geh auf jeden Fall auch überall von hinten ran. Ich habe die Mehrarbeit beim ersten mal gescheut und darf an einer Stelle jetzt doppelt ran (was im Endeffekt tatsächlich Mehrarbeit ist).

An allen Stellen, an denen ich auch von hinten den Rost bearbeitet habe, habe ich meine Ruhe.
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Re: Rostnester killen

Beitrag von Luigi_muc »

Fluid Film und Mike Sanders erstmal komplett weglassen, bevor nicht alles grundiert/lackiert ist und die Fugen verfugt. Die Gefahr dass das Fugenkitt nicht hält ist einfach da.
Nachdem die Fuge also soweit wie möglich entrostet, gereinigt, getrocknet und geschlossen ist, dann von hinten/innen mit Mike Sanders oder Fluid Film ran. Meist ist da eh irgendwo n Spalt oder ähnliches, so richtig dichtgeschweißt ist da ja nichts (wars das mal? glaube nicht. jedenfalls dank Rost eh nicht mehr).

Verzinnen, macht man das heute noch? Macht das Sinn?

Kleine Löcher mit Zugang von hinten kann man auch kleben, also ein neues Blech passend als Patch zuschneiden und von hinten einkleben. Hat den Vorteil, dass man keine Schweißwärme einbringt und auch keine offenen Überlappbereiche hat (daher wirklich flächig dicht kleben).
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Re: Rostnester killen

Beitrag von campana »

Danke Paul ( und alle Anderen) für die guten Tipps

Die Fugen scheinen ja wirklich eine Wissenschaft für sich zu sein Oo.
Ich werde heute Abend mal ein paar Fotos von den geschrubbten Fugen machen und reinstellen.

Ein Frage noch zum auffüllen der jetzt ausgeschliffenen Rostnester in der Fensteraussparung, was ratet ihr mir den um die Unebenheiten
nach den Dremelarbeiten wieder plan zu bekommen, zinnen ist ja wirklich nicht einfach und 2k spachteln ist sicher auch nicht das Wahre.
Gib es noch andere Möglichkeiten die Vertiefungen wieder auszugleichen ohne zu viel Stress auf das Blech auszuüben?

Und wenn ich die gereinigten fugen nicht gleich lackieren kann würde ich sie auch gern erstmal konservieren bzw zusätzlichen Flugrost und Co unterbinden, reicht da das einfliessen lassen von owatrol für längere zeit oder sollte ich primern bis ich zum füllen der fugen mit Silkaflex komme?

Danke nochmals an Alle, seit ne grosse Hilfe !
jens
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Re: Rostnester killen

Beitrag von Luigi_muc »

Ich hätte jetzt grundiert und dann verspachtelt, 2K Epoxy-Spachtel. Aber zumindest früher war Verzinnen viel besser und Karosserie-Dengler haben einen mit Spachtel immer vom Hof gejagt :lol:

Daher auch meine Frage, ob heut noch verzinnt wird oder ob Spachteln mittlerweile sogar besser ist.

Lackierer bringen wenn eine Karosse so stehen gelassen wird immer einen einfachen 1K Primer auf. Also immer sicher nicht, aber hab ich schon von vielen gehört, gesehen, gelesen. Ich hätte immer Bedenken, dass der keinen guten Untergrund schafft für die dann idealerweise folgenden 2K Epoxy-Grundierung, die dann ja garkein Blech-Kontakt mehr hat. Dazu konnte mir noch keiner genaueres sagen, dabei haben eigentlich alle genau das gleiche Problem wie du, die Restauration dauert länger als ne Woche, und im Normalfall lackiert man ja erst alles auf einmal.
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Re: Rostnester killen

Beitrag von T3-Multihorst »

Ich finde bei größeren Unebenheiten das Verzinnen nach wie vor besser, weil es einfach auch Metall ist und sich Zinn und Karrosserie regelrecht verbinden (wenn man es richtig macht - klar, es ist dann auch aufwändiger). Spachtelmasse ist in den letzten Jahren sicher besser geworden und für den Feinschliff nehme ich sie ja auch. Dann aber - wie schon von luigi_muc geschrieben - 2K Epoxy Spachtel, denn der soll etwas flexibler sein als der Polyesterspachtel und weniger feuchtigkeitsaufnehmend ... sagen zumindest die beim korrosionsschutzdepot. Und die sagen auch, dass man zuvor 1x mit Brantho Korrux nitrofest unter dem Spachtel grundieren soll.

Zum Grundieren, wenn's mal länger dauert: Brantho korrux nitrofest soll sehr gut verschließen, sodass das Blech gegen Regen etc geschützt ist. Ich würde in die Fugen zunächst Owatrol Öl laufen lassen, oberflächlich abwischen, gut durchtrocknen lassen und dann BK nitrofest auftragen. Das soll man ohnehin als Trenngrund auf O-Öl verwenden. Wie man dann weiter aufbaut, wurde ja hier schon geschrieben. Bei den Karrosseriefalzen habe ich zuerst Owatrol aufgebracht, trocknen lassen, 2 Schichten BK nitrofest, lackierbare Karrosseriedichtmasse, Lack, Klarlack ... und dann nachträglich nochmal Owatrol Öl, um wirklich alle Kapillaren zu verschließen (oder FluidFilm, wie hier schon vorgeschlagen). Immer auf genug Trocknung zwischen den Schichten achten.

Langzeiterfahrungen habe ich leider noch nicht, habe mit den Karrosseriesachen erst dieses Jahr angefangen.

Grüße,
Christian
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Re: Rostnester killen

Beitrag von campana »

So nach Urlaub und Abstinenz hier ein paar Fotos vom Joker und den Arbeiten an Selbigen.

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Wie man sieht hatte der Vorbesitzer einen Lackstift ........

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Hier ein Detail der schon bearbeiteten Fugen, sobald alles Vorbereitet gehe ich vor wie von Euch beschrieben.

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Nach langem rumgeödel sieht man dann so aus :)
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