Reisebericht: Korsika 2009

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bluestar_2+2
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Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von bluestar_2+2 »

Im April hatte ich hier ja mal nach Tipps und Tricks für einen Korsika Urlaub gefragt.
Inzwischen ist die Urlaubzeit nun auch schon wieder rum, und ich bin voll und ganz begeistert von der Insel wieder zurück.
Würde mich freuen, wenn ich hier jemandem damit ein paar Fragen beantworten könnte, oder vielleicht auch einen Anreiz für den nächsten Urlaub geben kann …


Allgemeines:

Gerade mit dem Bus, Wohnmobil oder PKW + Zelt ist Korsika traumhaft. Es ist so vielseitig, sehr abwechslungsreich und man kann die unterschiedlichsten Dinge sehen und erleben! Wir sind garantiert nicht zum letzten Mal dort gewesen.
Insgesamt waren wir 14 Tage auf der Insel. Ende August bis Anfang / Mitte September.
Campingplätze und Strände waren noch gut besucht, aber auf keinen Fall überlaufen. Frankreich und Italien hatte nach 4 Tagen wieder Schule, und bei uns waren es noch BW und Bayern, die Ferien hatten. Generell haben wir schon noch viele deutsche gesehen auf der Insel.
Reiseführer hatten wir mehrere:

- Korsika (vom Michael Müller Verlag, Autor: Markus X. Schmid, ISBN: 3899534514)
Sehr gut und ausführlich. Hier sind viele Campingplätze eingezeichnet und beschrieben. Aus dem haben wir die meisten Informationen gezogen und am häufigsten benutzt.

- Mit dem WoMo nach Korsika (WoMo Verlag, ISBN: 3939789038)
Wenn man die Touren, die hier beschrieben werden fahren möchte, sicherlich hilfreich und gut beschrieben. Ist man aber auf der eigenen Route unterwegs, kann der Reiseführer in bestimmten Regionen, die auf dessen Touren besucht werden, weiterhelfen. Aber kein allgemeiner Reiseführer für die ganze Insel.

- Reise Know-How Korsika (ISBN: 9783891717361)
Hier sind schöne, ausführliche Karten enthalten, dafür aber gar keine Campinglätze eingezeichnet oder beschrieben.
Dazu noch eine Landkarte von Michelin (TOP!) und ein tragbares Navi.
So haben wir uns also bis an die Zähne bewaffnet auf die Insel begeben

- Korsika - Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen (Bergverlag Rother, ISBN: 9783763342808)
Ein Wanderführer. Die Ruten sind sehr genau beschrieben und man kann sich auch gut nach den angegebenen zeit- und Höhenangaben richten. Wer gerne wandert oder auch nur "größere Spaziergänge" macht wird hier sicherlich viel Freude dran haben. Unsere Touren haben wir alle aus diesem Buch gehabt.

Die Campingplätze, die wir besucht haben hatte alle zw. * und ***.
Gekostet haben die so zwischen 18 – 28 Euro je Nacht, mit zwei Personen, einem Bus und Strom. Die persönlichen Ansprüche sind bei sowas sicherlich das Ausschlaggebende, aber es ist jetzt kein Platz dabei gewesen, von dem ich jetzt abraten würde. Dazu aber später mehr.
Zum Thema Strom auf dem Campingplatz, auf Korsika tut man gut, wenn man min. 30m oder mehr an Stromkabel dabei ha. Es sind teilweise lange Wege zur Buchse, wenn man schön stehen möchte.
Bis auf eine Nacht waren wir auch immer auf ausgeschriebenen Campinglätzen. Von einigen Freunden und Bekannten, wie auch in verschiedenen Reiseführern würde ich gewarnt, dass wild Campieren auf der Insel nicht gerne gesehen wird, und hier auch schonmal Scheiben eingeschlagen werden. Das muss ich nicht haben. Campingplätze gibt es wie Sand am Meer auf der Insel, da herrscht kein Mangel. Wild übernachten ist ganz sicherlich auch möglich (gerade ohne Falt- / Hochdach).

Das Einkaufen / Tanken (Spritpreise ähnlich wie bei uns) auf der Insel ist gar kein Problem. Alle Nase lang gibt es riesige Supermärkte „Super U“, „Spar“, „Leclerc“ oder „Casino“. Hier bekommt man alles, sogar Campingzubehör.
Allerdings hat es natürlich viel mehr Charme in den ortseigenen, kleinen Laden zu gehen …
Zahlen kann man überall in Bar und mit Travellerschecks. EC-Karten werden oftmals nicht genommen!
Die Korsen an sich sind – so habe ich es vorher oft gelesen und teilweise selber dann auch erlebt – stolze Franzosen. Gerade im Landesinneren tut man als Tourist gut, französisch zu sprechen, das macht gleich mal einen guten Eindruck. An einem Campingplatz hat die Dame vor mir auch den Satz zu hören bekommen „Ici il faut parlez francaise!“ …
Ich selber habe das aber alles eher als kleine Marotte gesehen und fand es spannend das so zu erleben. An den Küsten sind die Korsen dann doch schon mehr dahinter gekommen, dass die Theorie „der Kunde ist König“ in der Tourismusindustrie eher zieht.


Die Anreise:

Wir haben die Fähre (Moby Line) ab Genua genommen. Unter der Woche sind die Überfahrten nochmal günstiger, als an den Wochenenden. Von z.B. Livorno aus sind die Überfahrten günstiger, man hat aber eine längere Anfahrt, und teilweise fahren die Fähren dann die ganze Nacht durch, dann eben nur mit ½ Kraft.
Gebucht haben wir übers Internet. Hier hatten wir einen Preis, der eine Woche später deutlich teurer war. Über die Hotline haben wir dann aber ein doch noch günstigeres Paket, als den ersten Preis bekommen. Hier lohnt es sich als zu gucken, zu suchen und zu fragen!

Nach Genua haben wir ca. 6 Stunden gebraucht, vom Bodensee aus. Über den Gotthard, dann nach Milano und weiter nach Genua.
Hier habe ich von einem Freund den Tipp bekommen, dass es sich lohnt südlich von Milano Richtung Alessandira von der A7 rüber auf die parallell gezogene A26 zu wechseln. Ist von der Strecke her ein leichter Umweg, zeitlich holt man das ganze aber wieder rein, da die A26 deutlich besser ausgebaut ist (Tunnels statt Kurven) und vor allem deutlich weniger von LKWs befahren wird.
Auf der Rückfahrt haben wir (dank einer Fehleingabe im Navi) die Route über die A7 direkt probiert. Man merkt einen deutlichen Unterschied …
Auf der Fähre lohnt es sich auf jeden Fall eine Picknickdecke, Kissen, ein Buch, was zu Essen und zu Trinken mit zu nehmen. Während der Überfahrt darf man nicht runter ans Auto. Bei uns war es so, dass es draußen, auf Deck, deutlich wärmer und angenehmer war, als im klimatisierten Inneren der Fähre. Allerdings hat es auf Deck kaum Sitzgelegenheiten – also ab auf den Boden. Die Überfahrt hat, meine ich, knappe 6 Stunden gedauert.


Die Insel:

In Bastia fährt man von der Fähre und ist gleich mitten in der Stadt. Hier steht die Entscheidung an, will ich weiter in den Norden, zum Cap Corse, oder runter in den Süden bzw. rüber an die Westküste. Tja, und dann geht der Urlaub los!
Ganz allgemein kann man sagen, die Ostküste ist gemütlicher und ruhiger. Die Straßen sind gerade und sehr gut ausgebaut. Die Strände sind sandig und das Meer ruhig. Hier ist also entspannter Badeurlaub mit Schnorcheln angesagt.
Das Landesinnere ist teils sehr gebirgig, mit schönen Flüssen und Wandermöglichkeiten.
Hier habe ich mich in Gedanken des Öfteren bei meinem Stoßdämpfern und meinem Motor entschuldigt, wenn wir über die kleinen Passstraßen gefahren sind …
Die Westküste ist eher steinige und klippig. Hier wird das Fahren schonmal zur Herausforderung. Mit Serpentinen – Küstenstraßen, Steilklippen, Felsüberhängen und einer grandiosen Aussicht. Die Strände ist grobkörniger bis steinig, das Meer rauer und es hat deutlich mehr Wind als an der Ostküste. Also eher das Revier für Windsurfer, Kitesurfer und Wellenliebhaber.
Das Cap Corse hat ganz sicherlich auch seinen Reiz, wir haben es aber nicht mehr geschafft, und somit kann ich hierzu leider nichts sagen.


Unsere Tour:

Ich möchte ein wenig unsere Tour beschreiben, wie wir über die Insel gefahren sind. Die Campingplätze auf denen wir waren, Strände, Ausflüge und Wanderungen die wir gemacht haben.
Gestartet sind wir in Bastia, von da ging es bis runter in den Süden, dann ins Landesinnere nach Corte, weiter an die Westküste, und dann an der Küste entlang Richtung Norden, zurück nach Bastia.
Von der Richtung her würde ich es auf jeden Fall empfehlen IM Uhrzeigersinn um die Insel zu fahren. So hat man zu Beginn den gemütlichen Strandurlaub an der Ostküste um anzukommen und zu entspannen, dann kann man sich in die immer spannender werdende Vegetation stürzen und die Insel mehr und mehr genießen. Anders herum hatte ich das gefühlt, hätte ich mich dann später an der Ostküste eher gelangweilt, wenn ich die Westküste schon gefahren hätte. Meine Meinung!

Unser erster Halt war am Camping Calamar, bei Moriani Plage.
Ein unkomplizierter Campingplatz mit viel Schatten in einem Olivenbaum Hein.
Von den sanitären Anlagen her war er nicht der sauberste den wir in den zwei Wochen angetroffen haben, aber durchaus i.O.
Hier haben wir die ersten zwei Nächte verbracht um erst einmal anzukommen und ins Urlaubsfeeling einzutauchen. Leider hab ich gleich beim zweiten Sprung ins Meer eine Feuerqualle erwischt. Danach geht man mit deutlich mehr Respekt ins Wasser, als vorher …
Der Platzwart hatte aber ein klasse Salbe, am Abend hab ich nichts mehr gespürt, nur noch eine hässliche Brandnarbe am Oberarm (der jetzt immer noch da ist).
Ich muss aber auch dazu sagen, Quallen sind definitiv nicht gängig an den korsischen Stränden. In der Nacht zuvor hatte es gewittert, es wurde gemutmaßt, ob das auch etwas mit der Witterung zu tun hat – ich weiß es nicht.

Von hier ging es zum Camping Côte de Nâcres südlich von Solenzarau.
Im hintersten Teil des Platzes gibt es ein schönes Areal, direkt an der Flussmündung, oder wahlweise mit Meerblick unter Bäumen. Im vorderen Bereich sind die Strandplätze grandios, haben allerdings gar keinen Schatten. Hier würde auch den Stellplatz prüfen nach Sandlöchern.
Wer früh aufsteht kann mit dem Sonnenaufgang ins Meerlaufen. Ein Traum!
Vor dem Camping Côte de Nâcres hatten wir uns den Platz „Arinella Bianca“ angesehen, da der in einem Reiseführer als einer der ‚Besten Plätze an der Ostküste‘ bezeichnet wurde. Nunja, mit Kindern vielleicht, und wenn man volle zwei Wochen da bleiben möchte. Aber ich steh nicht so auf ein Großflächen Schnellrestaurant in einer Halle mit Videospielautomaten, riesen Flatscreen Monitoren mit permanenter Werbung und einem total überfüllten Pool, trotz Meeranschluss …

Weiter ging es zum Camping Fautea, südlich von Tarco.
Sehr schön gelegener Platz mit vielen, kleinen Terrassen am Hang und Meerblick. Hier lohnt es sich aber, den Stellplatz vorher gut anzugucken, da es gerne mal eine enge Kurve oder eine Stufe hat. Hier hatte ich ein wenig Rangierarbeit zu leisten, weil ich zu voreilig war. Insgesamt gibt es drei Möglichkeiten baden zu gehen, ein öffentlicher Strand, ein sehr kleiner, direkt unterhalb vom Campingplatz oder in Richtung des Genuesenturms ein öffentlicher, aber eher versteckter Strandabschnitt.
Das Lokal unten am Strand ist durchaus zu empfehlen. Sieht auf den ersten Blick etwas nach „Bude“ aus, ist aber sehr schön, nicht zu chic und das Fischmenü war sehr gut. Hinterher gab es Hausgemachten Kuchen mmmmhhhhh.

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Trotz Sonntag waren in Bonifacio die Läden geöffnet. Eine Wunderschöne Stadt – vor allem die Altstadt. Aber auch nur bis ca. 10:00 – 10:30 Uhr, dann kommen die Touristenmassen, und es wird wirklich eng und nervig. Den besten Blick hat man ganz sicherlich vom Wasser aus, haben wir aber nicht gemacht.
Geparkt haben wir auf einem der kostenpflichtigen, öffentlichen Parkplätze. Die Supermärkte haben extra jemanden davor sitzen, der Aufpasst, ob man Einkaufen geht oder die Stadt besichtigt. Also aufpassen.

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Nach der Stadt ein Badestop, am südlichen zipfel vom Golfe de Santa Manza. Die Straße in Richtung „Gurgazu“, und dann das Horn weiter vor, bis ganz ans Ende. Hier findet man eine kleine Bucht, ganz am Ende der Straße (Sackgasse) mit Parkplatz und Bar, durch eine Schranke in der Höhe beschränkt. Ca. 300m Vor dem Parkplatz ist eine kleine Ausbuchtung ins Meer, auch durch eine Schranke in der Höhe beschränkt. Die war bei uns aber auf, hier standen schon einige Busse und auch ein WoMo. Sehr schöner Strand zum schnorcheln und Windsurfen.

Nächster Halt war der Camping La Baie des Voiles, bei Porto Veccio.
Auch direkt am Meer gelegen, sehr schöne Plätze. Nur wenn man das offene Meer gewohnt ist, wird es einem hier doch eher etwas trist zu Baden, da man gegenüber schon das Land sieht und sich eher wie in einer riesigen Lagune fühlt. Kleiner, negativer Punkt: direkt nebenan (nur durch einen Zaun getrennt) ist ein weiterer Campingplatz. Hier war ab 10 Uhr Halli-Galli und irgendeine Quizshow …

Morgens geht es dann ganz früh los zum Plage de Palombagia, südlich von Porto Veccio. Ein Traum sag ich nur! Türkis / kristallklares Wasser. Wirklich der tollste Ort auf der ganzen Insel zum schnorcheln, den ich gesehen habe.
Ganz am Ende der Straß gibt es einen Parkplatz. Der kostet 3 Euro, egal ob für 10 min. oder den ganzen Tag. Und das Gute ist, hier darf man (für 10 Euro zusätzlich) auch campieren. Es gibt nur duschen, aber es lohnt sich früh am Strand zu sein. Ab halb 11 wird es hier auch voll und dann macht es keinen Spaß mehr. Also schön am Abend vorher anfahren, noch den Strand angucken und vielleicht noch einen Cocktail trinken, dann schlafen gehen und morgens der erste im Wasser sein! Es lohnt sich!

Bei Porto Veccio fahren wir auf die D 368 und somit ins Landesinnere, ins Barella Gebirge. Sehr schön hier, tolle Ausblicke auf die Küste. Aber auch eine steile Straße. Zwei mal machen wir Pause um dem Motor eine Abkühlung zu gönnen. Hier geht es letztendlich auch über einen Pass mit 1.218 m. Wirklich sehr schön, aber sollte man sich vorher einfach überlegen ob man das sich um dem Bus zumuten möchte.
Unterwegs machen wir halt und wandern zu den „Cascade de Piscia di Gollo“ (auf deutsch: der Hahnenpiss). Ein Schöner Wasserfall mitten im Wald. Etwas vorher hat man auch die Möglichkeit in dem Fluss, der den Fall speist, zu banden. Ein Weg dauert knapp eine Stunde. Der Anfang ist gut zu laufen, gegen Ende wird es etwas geröllig, also feste Schuhe anziehen. Die, die wir mit Flip Flops gesehen haben (nicht all zu wenige) sahen nicht so glücklich aus … selber schuld.

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Über die D 268 geht es wieder in Richtung Küste. Vorher machen wir aber Pause, auf dem Camping U Ponte Grosso.
Naja, eigentlich ist es eher ein Stellplatz. Strom gibt es nicht, und das Warmwasser zum Duschen kostet extra. Aber wir stehen direkt am Flussbett der „Solenzara“, und ‚duschen‘ morgens einfach in nächsten der Gumpen des Flusses. Das macht deutlich mehr Spaß als duschen, und auch fitter!
Ein paar Kilometer die Straße weiter Richtung Meer, kommt auch nochmal ein „richtiger“ Campingplatz.

Noch ein Stück die Ostküste wieder rauf und dann bei Aléria auf die N 200. Jetzt geht es in Landesinnere, Richtung Corte, auf den Camping Tuani, etwas südlich von Corte, das Restonica Tal hinauf.
Mit einer der schönsten Plätze auf denen wir waren. Mitten im Wald, rechts und links, oberhalb des Flussufers gelegen. Die Gumpen sind wunderbar zum baden oder wandern. Die Pizzeria auf dem Platz macht auch sehr gute Steinofen Pizzen. Vom Stellplatz her kann ich empfehlen das kleine Areal anzusteuern, noch diesseits der Brücke. Hier sind die Wege zu den sanitären Anlagen zwar etwas weiter, dafür bekommt man es aber auch nicht gleich mit, wenn die Sickergrube ausgepumpt wird. Nein, bis in diese Höhenlagen ist noch keine Kanalisation gelegt … Außerdem ist es hier nicht ganz so dicht besetzt und es sind die einzigen Stellplätze mit Stromanschlüssen.
Beim Einchecken sollte man hier gleich drauf achten, dass alle Daten (Größe des Fahrzeuges, Stromanschluss etc.) korrekt aufgenommen werden. Es gibt einen Preis für Busse, mir wurde ein WoMo (50 Cent mehr) berechnet. An diesen 50 Cent soll es nicht liegen und die sind es definitiv auch nicht wert, darüber das Diskutieren anzufangen, aber ich hatte null Chance hier überhaupt zu argumentieren – Korsen … (Der Dame vor mir ging es im Übrigen mit der Größe ihres Zeltes genau so).
Ca. zwei Kilometer oberhalb das Campingplatzes starten einige Wanderruten ins Restonica Tal. Allerdings ist es auch hier wieder so, aber spätestens 11 Uhr wird es eng auf dem Parkplatz. Es muss wohl auch einige schöne Klettersteige geben, was unsere Nachbarn so erzählt haben.
Und noch als Tipp, hier im Gebirge / Wald wird es nachts doch noch deutlich kälter, als am Meer.

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Auf dem weiteren Weg zur Westküsten (in Richtung Ajaccio) haben wir noch einen Stop am Pass von Vizzavona eingelegt und sind von dort aus zu den „Cascard Anglaises“ gewandert. Ca. 1 Stunde Hinweg und man findet tolle Badegumpen und einen Wasserfall.
(Vom Parkplatz hinauf in den Wald, hier ist der Weg noch gut angeschrieben. Dann, an der Burgruine gleich wieder in den Wald abbiegen, leicht bergab den Weg nehmen - obwohl die Markierung weiter den Hang hinauf zeigt. Hier hört sie aber bald auf, und man muss sich so im Wald seinen Weg suchen! Und auch hier sind feste Schuhe deutlich von Vorteil!) Falls wer dort mein grün-gelbes Handtuch findet - darf er gern behalten … Ich hab es erst wieder unten an der Küste gemerkt, dass es aus dem Rucksack gerutscht ist.

Weiter geht es also wieder zum Meer. Vor Ajaccio ( bei Afa) sind wir Richtung Norden abgebogen und haben am Golf von Liscia am Camping La Liscia Halt gemacht.
Der erste Platz an der Westküste. Saubere Sanitäre Anlagen, aber eher in der oberen Preisregion. Schöne Stellplätze, teilweise aber mit recht wenig Schatten. Zum Strand läuft man 3 Minuten, und als wir dort waren, war der leider recht schmuddelig. Sowohl Algen als auch Plastiktüten etc. Und deutlich grobkörniger als an der Ostküste. So von der ganzen Gegend her war das der Teil der Insel, der mich am wenigsten angesprochen hat.

Am nächsten Tag also weiter in Richtung Golf von Porto. Am Plage d’Arone halten wir auf dem Camping Plage d’Arone. Hier gibt es sehr schöne Stellplätze, aber die sind bald belegt, und wir müssen uns mit einem durchschnittlichen begnügen. Zum Strand ist es diesmal sicherlich der weiteste Weg vom ganzen Urlaub, ca. 5 Minuten zu Fuß. Ansonsten eine schöne, ruhige Gegend und tolles Meer.

Jetzt geht es zum Capo Rosso und dem Golf von Porto.
In meinen Augen das Highlight. Die ganze Gegend hier hat mir unglaublich gut gefallen – traumhaft. Gleich morgens um halb 9 wandern wir zum Tour de Turghio. Ein Genusenturm ganz vorne auf dem Cap. Knapp 2 Stunden ein Weg, mit steilen Anstiegen am Ende. Aber immer noch mit Hunden und Kindern machbar, wie ich gesehen habe. Viel Maccia, aber auch das kann beeindruckend sein. Hier darf man sich nicht erschrecken, wenn plötzlich ein Mann in deutscher Flecktarnuniform und geschultertem Gewehr an einem vorbei spurtet und komische Geräusche grunzt – auf der Wildschweinjagt haben wir einfach mal beschlossen. Als wir um halb 11 am Turm ankommen, bleiben noch knappe 30 Min., und auch dann geht hier der Touri-run los – aber die Aussicht über die Klippen und die Küste lohnt sich, garantiert!

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Weiter geht es nach Porto. Ein nettes Städtchen, mit tollem Ausblick auf die Bucht.
Da wir schon recht früh (gegen 17:00 Uhr) essen wollten, blieb nur die Pizzeria – alle anderen Restaurants halten noch Siesta – gegenüber der Kirche. Vom ersten Blick her sicherlich nichts Besonderes, aber die Pizza war super gut!

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Der nächste Tagesordnungspunkt: Les Calanches.
Ein traumhaftes Steinmassiv, in das die Witterung die fantastischsten Fratzen, Skulpturen, Gegenstände und Muster geschnitten hat. Wenn man hier gegen Abend her kommt leuchtet der Stein in einem wahnsinnigen Rot durch die untergehende Sonne, genau gegenüber. Das ist wirklich ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Das ganze zieht sich entlang der Küstenstraße. Immer wieder gibt es kleinere Parkbuchten für 1 – 3 Autos. Entweder kann man sich von hier aus alles ansehen (was in der Dämmerung auch ein gewaltiges Aufkommen an Spaziergängern und Fotografen auf der engen Küstenstraße bezeugt), oder man kann eine der ausgeschriebenen Wanderungen in die Berglandschaft machen. Hier gibt es von 45 Min. bis 2,5 Stunden alles. Das lohnt sich auf jeden Fall. Allerdings wird auch hier in allen Reiseführern vor Autoknackern gewarnt, die gerade in diesen einsamen Parkbuchten gerne ihrem Handwerk nachgehen. Wir haben es riskiert und es ist nichts passiert – muss jeder selber wissen.
Ursprünglich wollten wir von Porto aus in die Calanches laufen. Ist dort mit 2 km ausgeschrieben. Die 2. Hälfte des Weges muss man aber auf der Straße laufen und die ist eh schon recht eng und kurvenreich – und das im Dunkeln wieder zurück, nein danke. Wir haben dann umgedreht und sind doch mit dem Bus hin gefahren.

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Von hier aus ging es dann am selben Abend noch in einer Tour weiter bis hoch nach Calvi.
Die Küstenstraße soll ein wunderschönes Panorama bieten. Wie hatten Sie mir feuerrotem Himmel nach dem Sonnenuntergang. Und vor Allem leer. Kaum Gegenverkehr und wenn, sieht man ihn frühzeitig, weil Licht an. Also vom fahrerischen ist das hier definitiv anspruchsvoll. Sehr enge Kurven, auf der einen Seite geht es nach unten, auf der anderen nach oben (teilweise auch mit Überhang). Dazu dann Reisebusse, WoMo´s, Touristen und Motoradfahrer … Ich war froh, es in der Nacht gefahren zu sein. Ist aber auch wieder persönliche Ansicht.
Außerdem muss man bei Nachtfahrten immer damit rechnen, dass hinter der nächsten Kurve eine Kuh mitten auf der Straße steht. Ist mir auf der Streck 5x so gegangen.

In Calvi habe ich dann auf einen öffentlichen Parkplatz geparkt und da campiert. Kurz vor dem Hafen, direkt an einem Kreisverkehr, gegenüber vom „Super U“. Hier standen schon einige WoMo´s, und der Platz war kostenfrei.
Morgens dann die Stadt anschauen, ein kleines Frühstück am Hafen, und als die Massen dann wieder eingelaufen sind, zurück zum Bus und weiter.

Weiter Richtung Algajola, und etwas nördlich von der Stadt auf den Camping de la Plage.
Sehr schöner Platz. Im hinteren Teil gibt es auch einen Stellplatz mit Wiese, hier ist allerdings etwas weniger Schatten vorhanden. Hinter der Bahnlinie ist gleich das Meer. Und da kann man sich ordentlich austoben. Windsurfen, Kitesurfen, Schnorcheln, in den Wellen rumtollen, Drachenfliegen – alles. Zum Wellenreiten wird es nicht ausreichen, aber sonst – volles Programm. Eine kleine Tauchstation hat es auch – kann ich aber nicht bewerten.
Das Restaurant am Strand bietet tollen, frischen Fisch und Seafood Gerichte. Dazu sehr guten Service und einen schon unverschämt kitschigen Sonnenuntergang im Meer.
Auch zu empfehlen sind die Croissant und Pains de Chocolat aus dem kleinen Laden vom Campingplatz. MMMMhhhhhhh, die fehlen mir immernoch.

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Von dort aus haben wir einen Ausflug nach Pigna gestartet. Ein kleiner Ort, liegt etwas oberhalb im Landesinneren (ca. 20 Min. Fahrt vom Campingplatz).
Hier wurde ein Projekt ins Leben gerufen, um die ursprüngliche Kultur der Korsen am Leben zu erhalten. Es werden weiterhin auf traditionelle Art Musikinstrumente, Schmuck, Lebensmittel, Spielsachen etc. hergestellt. Aber es lohnt sich auch einfach nur durch die kleinen Gässchen zu spazieren und nachher einen Kaffe auf einer schön eingewachsenen Terrasse mit Meerblick zu trinken. Hier kann man allerdings auch schön korsische Spezialitäten einkaufen.

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Unser letzter Halt war dann auf dem Camping A Stella. Nördlich von St. Florent, ein paar Kilometer das Kap Corse rauf. Ganz tolle Stellplätze (teilweise auch wenig Schatten!), direkt oberhalb der „Ufermauer“. Wir haben nachts dann die Heckklappe doch zumachen müssen, weil das Wellenrauschen zu laut wurde.
Der Strand besteht aus ganz flachen Steinen, sehr lustig! Wo man hier aufpassen muss, beim Schnorcheln habe ich einige Seeigel gesehen!
Ums Eck hat es noch einen Sandstrand, der ist allerdings nicht all zu sehenswert, finde ich.
Als Ausklang war es nochmal ein toller Platz, mit viel Meer!

Und dann war der Urlaub leider auch schon wieder so gut wie rum.
Also zurück nach Bastia. Auf die Fähre einchecken muss man bis spätestens 90 min. vor Abfahrt, kann aber ab ungefähr 3 Stunden vor Abfahrt auf die Warteplätze auf dem Hafengelände fahren. In der näheren Umgebung ist es eher schwer einen Parkplatz zu finden. Wir hatten Glück und haben genau gegenüber einen kostenlosen erwischt.
Dann noch ein wenig durch die Stadt schlendern – vom Hafen aus gesehen in Richtung Süden, immer am Meer entlang kommt man zur Altstadt. Noch einen letzten Kaffee und dann ging es wieder zurück, Richtung Festland.

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So, ich hoffe, dass ich hiermit vielleicht dem einen oder anderen eine Hilfe bieten konnte, der sich schön für Korsika entschieden hat. Oder vielleicht sogar den Ausschlag für die Entscheidung für die Insel geben könnte!
Wie gesagt, ich kann es nur empfehlen, ins Besondere mit dem Bus.
Wenn jemand noch eine spezielle Frage hat, immer gerne her damit.



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Beitrag von gvz »

Toller Bericht--vielen Dank dafuer :bier
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Beitrag von bluestar_2+2 »

:bier
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Beitrag von papa-sein-bus »

hört sich super an! :bier :bier :bier
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Beitrag von Domi »

wow, klingt nach nem tollen urlaub, und vielen dank für den super ausführlichen bericht, den ich morgen nochmal in ruhe koomplett zu ende lesen werde
(ich hoffe ich vergess es nicht )
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Re: Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von Pepepeter »

SUPER Bericht.
Ich war auch im September 09 das erste mal in Korsika.
Diesen september fahr ich wieder.
Es gibt dort so viel zu Entdecken.
Wir haben übrigens viele flusswanderungen gemacht.Man entdeckt dort wunderschöne Gumpen.
LG Peter
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Re: Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von bluestar_2+2 »

dankeschön :bier

war auch ein super Urlaub!
Hoffe, dass ich dem Einen oder Anderen mit dem Bericht helfen bzw. die Lust auf die "ile de beauté" steigern konnte!


Gruß,
Christoph
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Re: Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von Pepepeter »

Noch 6 Wochen,dann gehts los. :muaha
Der erste CP ist Camping Calamar wie von Dir beschrieben.
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Re: Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von bluestar_2+2 »

und peter, wieder zurück?
wie war´s ? :sun
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Re: Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von Pepepeter »

Super wars,wie immer.
Camping Calamar ist wohl der billigste Platz auf der Insel.
Habe auch einen Super Platz am Meer gefunden zum Übernachten.(Gratis)
Und ein Restaurant in Solenzara was man unbedingt besuchen sollte.Nicht billig aber essen vom feinsten.
LG Peter
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Re: Reisebericht: Korsika 2009

Beitrag von Peete »

Toller Bericht! :sun
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