Sind Installateure anwesend?

[Clubfan]

Ich hätte da mal ne Frage zur Warmwasser Installation. Ich hab eine Länge von etwa 10 Metern und dabei ein Stockwerk zu überwinden. Oben soll eine Duschkabine, eine Badewanne und ein Waschbecken drankommen.
Ich möchte Kupferrohr verwenden. Welcher Durchmesser ist nötig?

[Charly]

min. 20 mm
16er fasst die Menge nicht.

egal ob Kupfer oder Kunststoff.

[Clubfan]

Also um genauer zu sein, natürlich wird nicht alles zusammen aufgedreht. Also entweder gebadet, oder geduscht oder gewaschen.

[Hacky]

Tschuldigung, ich möchte mich bei den Installateuren mal mit n
er anderen Frage einklinken.

Im Gästebad habe ich ein häufig benutzes Lokus, ein weniger frequentiertes Waschbecken und eine fast nie benutzte Badewanne.

Nach einigen Wochen müfft es immer gewaltig aus Wanne und Becken, gibt es dafür ne dauerhafte Lösung, ausser täglich baden?

Mein Sanitärer meinte, ich soll da mal Kühlerfrostschutz reinschütten....

[Atlantik90]

Kupferrohr ist heute nicht mehr erste Wahl.
Die Durchmesserwahl richtet sich nach mehreren Faktoren:
- Durchflussmenge (richtet sich nach der Dusche, alle anderen Ausläufe sind ohnehin durch Perlatoren stark gedrosselt.
- Leitungsdruck
- Fließgeräusch (kommt aber hauptsächlich von den Armaturen)
- Wärmeverlust
- bei Warmwasser zusätzlich, ob mit oder ohne Zirkulationsleitung (ohne Zirkulationsleitung ist die Vorlaufmenge bis Warmwasser kommt entscheidend)
- Bildung von Legionellen

Normal wird 18*1 verwendet werden. Ich würde jedoch vor allem ohne Zirkulation max 15*1 nehmen. Bei 10 m länge beträgt der Vorlauf nach längerer Nichtnutzung bis Warmwasser kommt dann ungefähr 1,33 Liter. Mit 18*1 bist du schon bei 2,01L. Auf eine Zirkulation würde ich wegen der dauernden Wärmeverluste verzichten.
Solltest du eine Massagedusche mit hohem Wasserdurchsatz installieren wollen, dann ist ein Durchmesser von 22*1 vermutlich vorzuziehen, insbesondere wenn die Leitung vorher an Schlafräumen vorbeiführt wegen des Fließgeräusches. Da ist aber die Abflussleitung voraussichtlich kritischer.

[Atlantik90]

Zum Geruch aus dem Abfluss:
Gehen alle Abwasserleitungen in ein gemeinsames Abflussrohr? Wenn ja, ist das Abflussrohr über Dach entlüftet? Wenn nein, dann werden die Syphons leergesaugt beim Toilette spülen. das ist leicht am Gurgeln zu hören. Zur Verlängerung der Zeit bis zum Austrocknen von Syphons ohne das vorgenannte Phenomen hilft ein Tropfen Salatöl im Abfluss. Der dünne Ölfilm bremst die Verdunstung des Wassers.

häufig benutzes Lokus, ein weniger frequentiertes Waschbecken

Die Frequenz der Waschbeckennutzung sollte mindestens so hoch sein wie die der Toilettennutzung. Ansonsten existiert ein Hygieneproblem.

[Hacky]

Zur Verlängerung der Zeit bis zum Austrocknen von Syphons ohne das vorgenannte Phenomen hilft ein Tropfen Salatöl im Abfluss. Der dünne Ölfilm bremst die Verdunstung des Wassers.

häufig benutzes Lokus, ein weniger frequentiertes Waschbecken

Die Frequenz der Waschbeckennutzung sollte mindestens so hoch sein wie die der Toilettennutzung. Ansonsten existiert ein Hygieneproblem.

Danke für den Tip, ich werds mal probieren!

Allerdings obliegt die Nutztung meines Gästeklos den gern gesehenen gästen,ob sich da jeder die Finger wäscht...

Ausserdem wurde meine Hütte im Jahre 1735 erbaut, da hats noch alles offen entlüftet

[T3TDISyncro]

Das wichtigste wurde ja schon gesagt, aber warum um Himmels Willen Kupfer ?!
Das ist fuer die Heizungsinstallation ok, aber doch nicht fuer Brauchwasser !

[Atlantik90]

Kupfer ist aber laut Normung unter Verwendung der richtigen Lote zulässig. Die Verbindungen mit Hartlot sind aber bei Durchmessern kleiner 28 mm nicht zulässig. Kupfer erfordert halt den geringsten Werkzeugaufwand, wenn man die teueren Stecksysteme außer betracht lässt.

aber doch nicht fuer Brauchwasser

und genau da ist es auch nicht schädlich für deine Gesundheit. Das Wasser aus der Warmwasserversorgung ist Brauch- und kein Drinkwasser, also auch nicht für die Bereitung von Lebensmitteln zu verwenden.

Und für die Heizungsinstallation gibt es sogar extra genormte Rohre mit reduzierter Wandstärke.

[Clubfan]

Weil Kupfer seit "was-weiß-ich-wieviel" Hundert Jahren für Warmwasser verwendet wird und ich dem Plastikgeraffel nicht traue. Damit existieren ja keine Langzeiterfahrungen. Ausserdem, wie @Neujoker (dank übrigens für die qualifizierte Antwort) schon schreibt, bedeutet Kupfer für mich als alles-selber-machen müssenden den am einfachsten zu realisierenden Aufwand. Weichlöten kann ich inzwischen.

[oeggen78]

Moin,

also ich würde nix anderes mehr als ne Edelstahlrohr-Installation machen. Gut, das is bestimmt teurer als Kupfer, aber einfacher gehts nun wirklich nicht. Rohr auf Länge flexen, mit Schruppscheibe "anfasen", Winkel/Anschluss o.ä. druff, Presswerkzeug anhalten, "Brumm, Knack", hält und is dicht...
Mit Connections kommt ma vlt. günstig an das Material und son Werkzeug kann man sich auch irgendwo ausleihen.
Ich kenne einige Häuser, wo das nur so is, Stahlrohre für Brauch- und Trinkwasser, Kupfer für die Heizung.

Weil Kupfer seit "was-weiß-ich-wieviel" Hundert Jahren für Warmwasser verwendet wird und ich dem Plastikgeraffel nicht traue.

Naja, soweit ich weiß, is auf dem Schloss Neuschwanstein (erbaut ab ca. 1870) erstmals ne Warmwasserinstallation verwirklicht worden. "Wasser aus Wand" is ne wirklich recht neue Errungenschaft unserer Zivilisation, erst recht bei "Otto-Normalverbraucher"!

[boofrost]

bei uns ist das alles noch bleirohr und ich leb immernoch

[Ralla]

bei uns ist das alles noch bleirohr und ich leb immernoch

noch...

[Atlantik90]

bei uns ist das alles noch bleirohr und ich leb immernoch

noch...

Das "noch" gilt wohl für jeden von uns, denn jeder ist mal dran.

[Rüdiger-657]

Moin

Möchte mich auch mal zu diesem Thema melden.
Bin Installateur- u.Heizungsbaumeister
u.seit Jahren selbstständig
Möchte aber sagen das ich Kupferrohr-Fan bin.
Neben Edelstahlrohr ist Kupferrohr das hygenischte Rohrmaterial für Trinkwasser was es gibt.
Die Steigeleitung in 22/1mm ausführen,zur Badewanne in 18/1mm legen, Dusche WC u.Waschbecken in jeweils 15/1mm legen, u.das bei Warm-u.Kaltwasser.Rohre isolieren mit 50% Armaflex.Am besten man verpreßt die Kupferrohre. Preßfittinge im Fachhandel besorgen, Preßmaschine leihen und los gehts.Die Installation hält (fast) ewig. Das verpressen von Kupferrohren ist eigentlich schon ein alter Hut,gibt es seit den 70er Jahren schon hat bloß nie einer gemacht.In meiner Firma verpressen wir Kupferrohre seit 14 Jahren schon, u.das mit großen Erfolg. (ohne Undichtigkeiten)

Gruß aus dem Norden

[Atlantik90]

Die von @Rüdiger-657 normgerecht vorgeschlagenen Durchmesser sind aus Energiespargründen aber nicht unbedingt vorteilhaft, wenn auch korrekt. Bei 10m Warmwasserleitung 22*1 ergeben sich jedoch 3,14 L Vorlauf bis warmes Wasser kommt nach ca. 1-stündiger Nutzungspause. Das ist 1/3 Eimer und ist am Handwasschbecken unkomfortabel. Und nachdem die Nutzung des Handwaschbeckens statistisch die häufigste ist, werden dann erhbliche Mehrmengen warmen Wassers ungenutzt vergeudet.
Ich bin deshalb bei Warmwasser für den schwächsten technisch noch sinnvollen Leitungsquerschnitt. Dass ein Fachinstallateur das im Auftragsfall ggf. wegen der Gewährleitung nicht darf, ist mir klar.
Bei einer solaren Warmwasserbereitung spielt der Energieverlust nur eine untergeordnete Rolle, aber auch das zur Warmwasserbereitung genutzte Trinkwasser sollte nicht verschwendet werden. Bei einer Warmwassererzeugung mit sonstigen Energieträgern sind die weiteren Umweltschutzgesichtspunkte allerdings auch interessant, denn die Energiemenge, die bis zum Auslaufen von Warmwasser bei 22*1-Leitung verbraucht ist, beträgt 0,183 kWh (bei Warmwassererwärmung um 50°C, also nach 5* Nutzung aus abgekühltem Leitungszustand ist schon fast 1 kWh verbraucht nur für den Vorlauf.

[Uwa]

Moin,

lass a besser die Finger von Kupferrohren für die Brauchwasserinstallation. Ich weiß nicht, wieviele Rohrbrüche ich da schon repariert hab. Die Rohre werden papierdünn. Zudem ist Edelstahl derzeit günstiger als Cu.


Schon mal über Alpex nachgedacht?


MFG Uwe