Der Wirkungsgrad hat beim 3-Wege-Kat gar nichts mit der Euro-Einstufung zu tun. Auch ein Euro1-Kat hat neu 97%. In den ersten 5000km verlieren die Kats davon 2-3 Prozent-Punkte, bleiben aber rund 100.000 km bei über 90%. danach degenerieren sie langsam. Die meisten schaffen aber 150.000 km und mehr. Californien fordert zum Beispiel 100.000 Meilen Lebensdauer. Die AU würdest du nicht mehr bestehen, wenn der Kat effizient unter 50% wäre. In der Regel brechen die aber vorher mechanisch und verstopfen den Auslaßtrichter.
Euro 1 war ein gigantischer Schritt. Alles dannach rangelte immer nur um ein paar Prozentpunkte. Euro2 durch z.B. Kaltlaufregelung macht nur in den ersten 3 Minuten nach dem Kaltstart einen Unterschied. Klingt nach wenig, da in den Städten aber meist Kurzstrecke gefahren wird, ist das eben wichtig. Euro 3,4,5 erzielt man fast ausschließlich motorisch durch:
- Klopfregelung
- Abgasrückführung
- Sekundärlufteinblasung
- bessere Regeldynamik
- Mager-/Breitbandsonden
- verbesserte motorlauffähigkeit im Magerrbereich
- Benzindirekt-Einspritzung
- bla bla...
Der Kat ist immer noch ein passives Instrument und frißt, was man ihm vorsetzt. Maximal die Wirkungsgrad-Überwachung des Kats per Zusatzsonde (OBD II) wäre eien Kat-spezifische EuroX-Maßnahme.
Diesel hat damit gar nichts zu tun, da sind die Wirkungsgrade selbst bei Euro5 jenseits von gut und böse. Vor kurzem hatte irgend ein Hersteller (IMHO Mercedes bei BluTec ?) beworben, den Diesel-Kat-Wirkungsgrad auf 40% angehoben zu haben. Lächerlich - das machen 3-Wege-Kats seit 40 Jahren besser. 40% sind zum weinen und die BlueTec/BlueMotion-PR eher Ver**schung. Das ist auch der Hauptgrund, warum in Wirklichkeit (& immer wieder ) nicht der Verbrauch, sondern die Emissionen über die Umweltplakette/KFZ-Steuer entscheiden. Fachleute wissen das, die Experten von Motor-Talk eher nich.
Daher meine Bitte, nicht aus dem Verbrauch auf die Umwelbelastung zu schließen.
Zu deiner Frage nach Quellen:
R.S. Spindt arbeitet in den 60ern für Gulf Oil und hat als erster Gleichungen über das Verhältnis von Verbrauch und Emissionen aufgestellt. Er ging dabei von der Annahme aus, daß Kohlenstoff nicht verbrannt werden kann, also bei der Verbrennung kein C hinzu kommt oder verloren geht. Mißt man also im Abgas die Kohlenstoff-Verbindungen (HC, CO) und den Restsauerstoff O2 kann man wunderbar zwischen diesen und CO2 und NOx hin und her rechnen (Carbon-Balance-Methode).
Inzwischen ist seine empirische Formel numerisch bestätigt. 1979 hat dann Brettschneider noch die Hydrogen-Balance rangehängt und die Lambda-Formel abgeleitet.
kurz:
http://www.patentstorm.us/patents/62093 ... ption.html
ausfühlicher:
http://www.patentgenius.com/patent/6209385.html
Du findest sowas nicht online. Hersteller zahlen für sowas Lizenzen - im Prinzip rechnet man sich dabei während der Verbrennung über viele Seiten durch Gleich- und Ungleichgewichtszustände chemischer Reaktionen. Öffentlich gibts da nicht viel, in Profi-Kreisen ist das gängig und beliebig oft bestätigt. Gibt also keinen einfachen Weg, trotzdem ist das so.
mfG.