mit der Hilfe des Bulliforums (also dank Euch) ist mir nach dem Einbau des Klappdaches, der kompletten Westfalia-Ausstattung, und unzähliger weiterer kleiner Umbaumaßnahmen an meinem Ex-Postbus ein weiteres Projekt gelungen: Der Umbau auf den TDI-Motor Kennbuchstabe 1Z.
Gründe für den Umbau kennen wahrscheinlich die meisten Seriendieselfahrer, bei mir natürlich auch der Wunsch nach mehr Leistung und einem Ende des Fluchens auf steilen Gebirgsstrecken, mit ständigen Hängen an der Temperaturanzeige abwechselnd mit dem optischen Abtasten der Strecke nach Pannenbuchten und Nothaltemöglichkeiten.
Mein finanzieller und technischer Rahmen steckte schnell die Rahmenbedingungen ab: Ich brauche einen kompletten T3, der schon auf 1Z umgebaut ist, zum Ausschlachten. Und genau diesen Bus fand ich in einer Bulliforums-Biete-Anzeige im April dieses Jahres. Ich hatte das Glück, den Motor dort selbst ausbauen und alle Teile des Kabelbaums beschriften zu können.
Das Getriebe wurde eine Standard-AAP, mehr gab mein Geldbeutel nicht her. Kupplung wurde die vom TDI, also mit geänderter Antriebswelle.
Das Ansammeln der Teile dauerte bis Ende Juli, für den Umbau nahm ich mir ein Wochenende und zusätzlich einen Tag frei.
Der Umbauort war wie immer 100km entfernt in Österreich, diesmal allerdings eine super ausgestatten Hobbywerkstatt mit Hebebühne, die einem Bekannten meines Vaters gehört.
Tag 1: Ausbau JX und Einbau TDI
Am Samstag, den 27.08. ging es los mit Getriebe und Motor im Gepäck zur Werkstatt:
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-q-4e73.jpg)
Der Ausbau des alten JX gestaltete sich sehr unkompliziert, hier sieht man die beiden Helfer, ohne die ich an jedem Tag des Umbaus gescheitert/hängengeblieben wäre. Links Hans, der Besitzer der Werkstatt, seines Zeichens Elektriker und Hobby-KFZ-Mechaniker seit seiner Jugend, rechts mein Vater, seines Zeichens Maschinenbauingenieur und Helfer bei all meinen Umbauvorhaben.
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-o-1ff1.jpg)
Den TDI noch schnell mit dem AAP verheiratet
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-l-3c59.jpg)
Währenddessen kümmerten sich Papa und Hans um das E-Gaspedal:
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-n-3769.jpg)
Der Einbau des Motors wäre denkbar einfach, wenn da nicht folgendes Problem aufgetaucht wäre:
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-r-02e7.jpg)
Der linke Motorhalter war natürlich genau von der Auspuffkonstruktion verdeckt, so dass man die Schraube nicht reinstecken konnte. Nach einiger Wagenheberei, Ruckeln, überlegen, Fluchen, gabs nur eine Möglichkeit: Auspuff wieder auseinander, Schraube rein, Auspuff wieder zusammen. Solche unvorhergesehenen Probleme brauchten die meiste Zeit und machten den meisten Frust.
Deswegen war ich umso froher, dass am Abend des ersten Umbautages dann doch der Motor komplett drin war:
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-m-b6d7.jpg)
Das war dann auch schon das Ende des ersten Umbautages.
Tag 2: TDI-Kabelbaum verdrahten, Erster Startversuch, diverse Problemchen
Am Sonntag wurde der Motor dann verkabelt mit dem TDI-Kabelbaum:
![Bild](http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2383-p-8e29.jpg)
Mein System mit den Krepp-Papier-Bezeichnungen der einzelnen Kabel hatte sich bewährt, und so konnte ich relativ schnell den Kabelbaum anschließen.
Dann kam endlich der Moment des ersten Startversuchs. Der Anlasser dreht, doch der Motor springt nicht an. So ein Mist! Hinten geschaut - Hoppla, vielleicht sollte man auch das Motorsteuergerät noch anschließen
![mal grübel :gr](./images/smilies/gruebel.gif)
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
![Alles easy, einfach mal zurücklehnen! :sun](./images/smilies/sun.gif)
Reingesteckt, angestartet, und nach zwei Umdrehungen war der Motor da.
Problem: Das Gaspedal funktionierte nicht. Belegung geprüft, mit dem Internet verglichen, hat alles gepasst. Funktionierte trotzdem nicht. Dann das Originalpoti (So ne Art Walze) angeschlossen - die funktionierte. Jetzt kam der große Moment des Elektrikes. Der nahm sich das Gaspedal und das Originalpoti und zog sich an einen ruhigen Ort zurück. Nach einer Stunde kam er mit einer anderen Pinbelegung zurück, und siehe da: Die funktionierte.
Ich versuchte in der Zwischenzeit noch eine massive Undichtigkeit an der neuen Wasserpumpe zu lösen - wieder so ein Frustmoment - immer wieder Wasser rauslassen, Stutzen ausbauen, mit der Dichtung und Thermostat wieder reinpfriemeln, Wasser wieder rein, testen - Wasser rinnt immer noch. Irgendwann löste der Besitzer der Werkstatt das Problem dann mit Dichtmasse und das Wasserproblem war gelöst.
3. Tag: Ordnung im Motorraum, Entlüftung, Testfahrt
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen vom Verlegen des Kabelbaums. Die Batterie kam unter die Rücksitzbank, Kabel wurden irgendwie zusammengefasst und notdürftig verstaut. Das dauerte ne ganze Weile. Dann Entlüftung des ganzen Systems, erste langsame Testfahrten um das Gelände.
Dann kam die Rückfahrt zum Anwesen meines Vaters. Er fuhr hinter mir her und nach ein paar Kilometern musste ich rechts raus. Die Rauchwolke aus dem Auspuff war einfach zu bombastisch und der Gestank nach verbranntem Öl auch. Nach hinten gelaufen und großer Schock: Öl rinnt am Auspufftopf runter, die ganze Heckklappe versaut mit Tropfen. Also Schleppseil raus und den Rest der 20km im Schlepptau am BMW meines Papas verbracht.
Der Tag war für mich zu Ende. Frust total. Ich wollte nicht mal reinschauen, was da jetzt los war und vermutete die schlimmsten Dinge.
Dienstag, der Tag an dem ich wieder zurück nach Hause wollte, begann so mit üblem Beigeschmack. Ich musste entscheiden, ob ich mit dem Bus bis Passau fahre oder in bei meinem Dad stehen lassen würde, um am Wochenende wieder zu kommen.
Dann beim Öffnen des Motordeckels die große "Erleichterung": Das Rohr vom LLK zur Ansaugbrücke war abgerutscht, weil ich die Schlauchschelle nicht angezogen hatte. Da troff etwas Öl auf den Auspuff. Vielleicht führte das auch zur extremen Rauchentwicklung, keine Ahnung, nachdem alle Schellen fest waren, lief der Motor sauber und ich konnte die Rückfahrt antreten.
Auf der 100km Rückfahrt kontrollierte ich alle paar Kilometer das Öl und konnte keinen Verlust feststellen. Der Motor zieht super, zischt allerdings sehr laut, was sicherlich daran liegt, dass ich ohne Luftfilter gefahren bin. Der gekürzte Originalfilter ging nämlich blöderweise nicht am Öleinfüllstutzen des Ventildeckels vorbei. Das bedeutet, man müsste bei jedem Filterwechsel den Ventildeckel runtermachen (Der Luftfilter saß vorher beim dem TDI-Umbau hinterm linken Rücklicht).
In den nächsten Tagen stehen noch einige Kleinigkeiten an:
Saubere Verlegung des Kabelbaums, Finden einer guten Luftfilterlösung, bei der man durch das linke Rücklicht den Luftfilter tauschen kann. Vielleicht hat hier jemand schon was passendes eingebaut und kann mir mit einem Tip weiterhelfen.
So viel in aller Kürze, ein großes Danke vor allen meinem Vater und Hans für die tatkräftige Unterstützung und die vielen gemeinsamen Schraubstunden.
Hier aus dem Forum vor allen ArCane und Volkmar (Puckel0014) für alle Tips - ohne Euch zwei hätte es nicht geklappt
![pröstchen :bier](./images/smilies/00009161.gif)
![respekt, gib mir fünf! :g5](./images/smilies/gimmefive.gif)
![mein guru :bet](./images/smilies/notworthy.gif)
![pröstchen :bier](./images/smilies/00009161.gif)
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