Zu geringe Einspritzmenge im Vergaser

Hier gibt es technische Dinge, die nicht eindeutig einem Fahrzeug zugeordnet werden können....

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johnson
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Zu geringe Einspritzmenge im Vergaser

Beitrag von johnson »

Hey zusammen,

Habe meine 32-34 PDSIT Vergaser überholt, und alle Grundeinstellung vorgenommen. Alle Werte sind bei beiden Vergasern gleich , alle bis auf die einspritzmenge. Denn im rechten Vergaser bekomm ich einfach keinen Höhreren wert als 0.56 ml pro Hub, es sollten eigentlich 0,7 +-0,15 ml sein. Hab alles schon mehrfach überprüft und mit dem anderen Vergaser verglichen Aber keine Idee mehr wo dran es liegen könnte. Hab jetzt erstmal den linken an den rechten angepasst,würde das gerne Wieder ändern. Hat jemand eine Idee ?
Pumparme sind gleich, Feder intakt. Membran neu . Ach die vergaser sind noch ausgebaut
Es sollte eigentlich so sein das beim eindrehen der Justierschraube das Volumen steigt doch beim rechten Vegaser sinkt dieser ab einen gewissen Punkt wieder.
Beste Grüße :)
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T2NJ
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Re: Zu geringe Einspritzmenge im Vergaser

Beitrag von T2NJ »

Hallo Johnson,
die Beschleunigerpumpe ist ja schlichtweg eine kleine Membranpumpe. Damit diese funktionieren kann, braucht es außer der Membran selbst ein Saug- sowie ein Druckventil. Für diesen Zweck sind Kugelventile eingesetzt. Beim Hineindrücken der Membran verschließt das Saugventil und beim Lösen schließt das Druckventil, während das Saugventil dann öffnet und Kraftstoff angesaugt werden kann.
Soweit die Theorie.

Nun ist sicher zu stellen, dass beide Ventile richtig arbeiten können und es darf halt keine Verschmutzung vorliegen.
Leider passiert das schon einmal, selbst wenn der Kraftstoff noch so gut gefiltert wird. In der Schwimmerkammer kann man ja oft "Bröselkram" feststellen. Das sind Oxidationsprodukte, der Petro-Fachmann bezeichnet diese als "Solids". Ferner kommen auch klebrige Bestandteile vor.
Nun ist sicher zu stellen, dass keine dieser Stoffe die benannten Ventile in irgend einer Weise behindern.

Wenn ich Vergaser mache, fülle ich die mit einer scharfen Nitroverdünnung (Lösin 100) und etwas Aceton. Betätige dann auch die Beschleunigerpumpe, so dass aus dem Einspritzröhrchen diese Flüssigkeit auch austritt.
Dann lasse ich das einen Tag einwirken, damit sich die ungewollten Bestandteile Zeit haben um sich aufzulösen, leere dann den Vergaser und zerlege den vollständig. Mit Pressluft puste ich dann von der Schwimmerkammerseite den Sauganschluss durch, denn das Saugventil sollte ja durchgängig sein. Von der Beschleunigerpumpenseite wird dann Luft in Richtung Einspritzröhrchen durchgeblasen, das Druckventil wird ja dann durchgängig.

Im Übrigen nehme ich für dieses Unterfangen immer die alte Membran, denn ich möchte nicht die neue gleich mit dieser "scharfen" Mischung in irgend einer Weise schädigen. Auch entferne ich vorher sämtliche Kunststoffmaterial soweit vorhanden.

Für besonders harte Fälle sollte vielleicht ein Ultraschallbad auch gute Dienste tun. Ich bin mit meiner Methode jedoch auch immer zum Erfolg gekommen.

Gutes Gelingen!
Freundliche Gruesse aus Algermissen
Norbert
johnson
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Re: Zu geringe Einspritzmenge im Vergaser

Beitrag von johnson »

Danke schonmal für die Mühe solch ein langen Text zu schreiben :-)

Ich hatte die beiden Vergaser auseinander genommen, mit Benzin grob gereinigt und danach ins Ultrabad geschmissen.
Außerdem hatte ich zur Kontrolle die Pumpe ohne Verbindung zur Drosselklappe betätigt und hat eine max. Volumen von ca. 3,1 ml nach 5 Hüben, also an der Pumpe selber, den Kanälen oder Kugeln liegt es nicht.
Ich habe dann aber bemerkt das der Hebel die Pumpe nicht ganz nach hinten drückt, hab darauf hin mit etwas Biegen und zwei Muttern als Abstandshalter das Volumen erhöhen können. Zwar nicht optimal denoch liegt es jetzt im Toleranzbereich.
Ich werde es erstmal so lassen und die Vergaser wieder einbauen.

Aber falls wer das selbe Problem hatte kann sich gerne melden.

Beste Grüße :sun
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