Springt nach Standzeit (1-2 Tage) schwer an. Kaltstartautomatik defekt?

[Michael_Joker_Berlin]

Hallo in die Bulli Runde

Ich habe seit langer Zeit das Problem, dass mein T3 DG 1.9 (1984) nach Standzeit schwer anspringt. Hat mich bisher nicht so gestört, da er ja letztendlich auch immer ansprang. Aber dem wollte ich mich jetzt mal widmen.

Jetzt im Sommer, wenn er mal 2-3 Tage steht, braucht er schon 5-6 Startversuche und auch einige Zeit, bis er dann endlich anspringt. Und es lässt sich die ersten 1-2 Minuten auch nur mit extra Gas am laufen halten.
Da es ein Camper ist, steht er im Winter in der Tiefgarage und hat auch mal eine Standzeit (abgeklemmte Batterie) von 2 Monaten. Dann brauch ich auch mal 10 bis X Startversuche und viel Geduld, bis es dann letztendlich mal anspringt.
Wenn er nur ein paar Stunden steht, so dass er wieder kalt ist, springt er auch etwas schneller an.

Frage ist jetzt, ist es die Kaltstartautomatik, die vielleicht defekt ist oder nur nicht richtig läuft? Habe da bisher noch nichts geprüft. Auch nicht, ob sie überhaupt Strom bekommt oder sonstiges.

Hatte jemand schon ein gleiches Problem? Oder einen guten Tipp, wo man als erstes schauen sollte. Ist ja sicher so eine Sache, wo es viele Möglichkeiten gibt.

Danke euch und ein schönes Wochenende.
Michael

[Alexander]

Moin
was ist denn bei dir "ein Startversuch"?
Mal kurz 3 Sek. georgelt?
Oder eher 20 Sekunden?
Der DG hat eine mechanische Benzinpumpe. Wenn der Motor länger steht ist der Sprit in der Schwimmerkammer des Vergasers irgendwann verdunstet. Dann dauert es halt ein wenig bis die Pumpe den Sprit im Tank angesaugt hat und alles wieder gefüllt ist.
Oder willst du damit sagen das er zwar anspringt, aber sofort wieder ausgeht?
Das man vor dem ersten Start einmal das Gaspedal voll durchtreten muß ist dir bekannt?

[Michael_Joker_Berlin]

Hallo Alexander

Ja, 1, 2 mal vorher durchtreten ist mit bekannt. Hilft leider nicht.
Und kurz georgelt leider auch nicht. Sind eher 10-16 Sekunden orgeln.

Leider ist es auch nicht so, dass er anspringt und wieder ausgeht. Das passiert dann erst nach vielen Versuchen.
Dann springt er an und geht meist einmal wieder aus. Springt dann aber auch sofort wieder an.

Und wenn er dann einmal angesprungen ist, geht er auch gut wieder an. Bis zur nächsten Standzeit. .

Grüße

[Alexander]

Der DG hat eine mechanische Benzinpumpe. Wenn der Motor länger steht ist der Sprit in der Schwimmerkammer des Vergasers irgendwann verdunstet. Dann dauert es halt ein wenig bis die Pumpe den Sprit im Tank angesaugt hat und alles wieder gefüllt ist.

Mal alle Kraftstoffschläuche kontrollieren und ggf. erneuern.
Wenn er da bei trockenem Schlauch Luft zieht fällt es der Pumpe deutlich schwerer den Kraftstoff zu saugen.

[Atlantik90]

Jetzt im Sommer tritt man nicht ein- oder zweimal aufs Gas zum Starten, denn dann hat man ihn gleich mit der Beschleunigerpumpe ersäuft. Beim 1. Startvorgang aufs Gas treten.
Wenn es kalt ist, dann tritt man auch nur einmal aufs Gas, bei Frost zweimal. Ja nicht "pumpen"

Einen wirklich heißen DG-Motor startet man mit voll durchgetretenem Gaspedal. Ja nicht "pumpen"

Und wer es genauer wissen will, wie VW das denkt, findet es in der Bedienungsanleitung. Echte Männer brauchen die ja nicht.

[Michael_Joker_Berlin]

Hallo
Und danke für die Infos.
Ok, dann hab ich wirklich immer falsch gestartet.
Werde es mal nur mit einmal durchtreten versuchen.

@Alexander
Die Benzinschläuche sollten es eigentlich nicht sein, da ich sie vor 4 Jahren komplett habe erneuern lassen.

Grüße

[bernd68]

Die Benzinschläuche sollten es eigentlich nicht sein, da ich sie vor 4 Jahren komplett habe erneuern lassen.

Hm, je nach Qualität der verbauten Schläuche können die schon wieder porös sein. Leider gibt es heute sehr schlechte Materialien.
Ich kontrolliere die Benzin-Schläuche jedes Jahr.

Diese hier halten:

https://tk-carparts.de/kraftstoffschlau ... e-22400400

Gruß Bernd

[###T3###]

.
Ok, dann hab ich wirklich immer falsch gestartet.
Werde es mal nur mit einmal durchtreten versuchen.

Hallo Michael,
ergänzend zu der jährlichen Überprüfung der Kraftstoff-Schläuche (die ich ebenfalls empfehle): mit dem einmaligen Duchtreten des Gaspedals aktivierst Du die Startautomatik (im Sommer nicht nötig)

[Michael_Joker_Berlin]

Ok, danke.

Dann werde ich meine Schläuche mal kontrollieren, aber da meine Werkstatt auch immer zur besseren Qualität greift, denke ich mal, dass dort alles ok ist.

Kann es denn etwas an der Startautomatik sein?


Grüße

[lupomita]

Ich kann den Vorrednern nur zustimmen:
mein Dg hatte genau die Phänomen, nach Standzeit lange orgeln zu müssen bis wieder Sprit da war.
Am Benzinschlauch sah man nix auffälliges, bis ich aus andren Gründen mal das Stück Schlauch im Motorraum hin zur Pumpe getauscht habe.
Seitdem ist die orgel-Zeit, je nchdem wie lange der Stand viel viel kürzer. Meist erst nach Wochen nötig.
Ob die Kaltstartvorrichtung eingreift, müsstest Du sehen wenn Du die Abdeckung des Vergasers abnimmt und dann das erste mal vor dem Start einmal die Drosselklappe betätigst, dann rastet die ja ein..
Gruß
Wolf

[harm]

Das mit den Schläuchen kann ich bestätigen, seitdem die neu sind, ist die "Orgelzeit" bei meinem CU deutlich kürzer. Insofern sollte das der erste Schritt sein.
(Die heutigen Schläuche halten leider nicht mehr so lange wie die alten.)

Gruss, Harm.

[VW220]

Und es lässt sich die ersten 1-2 Minuten auch nur mit extra Gas am laufen halten.
Frage ist jetzt, ist es die Kaltstartautomatik, die vielleicht defekt ist oder nur nicht richtig läuft? Habe da bisher noch nichts geprüft. Auch nicht, ob sie überhaupt Strom bekommt oder sonstiges.

Der Vergaser hat eine Schnellleerlaufeinrichtung welche auch greift wenn der Motor um diese Jahreszeit (30cel) gestartet wird. Die Starterklappe ist fast geöffnet ober nicht ganz. Die Stufenscheibe der Schnellleerlaufeinrichtung gibt aber noch nicht den Betriebslleerlauf frei.

Eventuell hängt das gute Teil weil die sehr schwache Feder den Schmodder nicht überwinden kann.

Auf Freigängigkeit prüfen.

Grüße
Günter

[scubacs]

ich hatte sehr Ähnliche Symptome bei meinem DG nach längerer Standzeit. Es waren zum Teil dann die Schläuche (speziell der richtige Durchmesser mit passenden Schellen geklemmt) aber auch, das scheinbar der Sprit in der Schwimmerkammer über längere Zeit halt verdampft. Da ich das Problem des Sprit-Verdampfen auch schon bei einer Pause auf dem Brenner hatte, habe ich mir eine günstige Benzinpumpe (Stößel nicht Zahnrad) direkt hinter dem Tank in die Leitung eingebaut, die Ich über einen (nicht offensichtlichen) Taster am Armaturenbrett betätigen kann. Die lasse ich nach langer Standzeit mal so 10-20sec den Sprit im Kreis pumpen und dann ist das Anspringen kein Probelm mehr. Genauso nach dem Ende einer Autobahnpause. Kann ich nur empfehlen.
scubacs

[Michael_Joker_Berlin]

Hallo

Ok, danke für die Tipps.
Dann werde ich mir im nächsten Winter mal die Schläuche genau anschauen und evtl tauschen.
Aber vorher noch mal Urlaub machen.

Grüße und gute Fahrt.