Ich würde gerne mit euch meine Erfahrung zur Nachrüstung des VW T3 Westfalia Aufstelldachs teilen.
Das Dach wurde im gesamten von einem Spenderfahrzeug abgenommen. An dieser Stelle, danke an xfranzx für das Dach und die tatkräftige Unterstützung!
Die Demontage in Eigenregie kann wärmstens empfehlen, da es doch sehr viele Teile nicht mehr an jeder Ecke zu kaufen gibt.
Was mir wichtig ist: Das ist keine Anleitung oder dergleichen, sondern lediglich meine Erfahrung.
Es gibt diverse ähnliche Berichte, die ich jedem der sowas vor hat wärmstens empfehlen kann.
Beispielhaft:
- ...
Hilfsmaterial:
Neben den oben genannten Erfahrungsberichten habe ich mich der originalen Anleitung von Westfalia bedient.
Diese findet man ebenfalls online. Ich habe den Umbau möglichst penibel dokumentiert. In Kombination mit der Anleitung war die Eintragung somit kein Problem.
Hier zwei Links zur von mir genutzten Anleitung. Wertvollster Teil der Anleitung ist definitiv die Stückliste. Diese sollte man sich vorab gut anschauen. Damit kann man einerseits sichergehen, dass man alles ergattert hat und andererseits auch Normteile/Schrauben neu kaufen.
https://www.t3-infos.de/images/Mosaik-J ... lldach.pdf
https://shufti.files.wordpress.com/2010 ... lldach.pdf
Des Weiteren habe ich eine Aufstelldach Schablone aus Papier genutzt. Diese lieferte zumindest einige Anhaltspunkte (mehr dazu später). Die Schablone habe ich hier bezogen: https://westagon.com/produkt/papierscha ... usschnitt/
Es gäbe jedoch auch die Möglichkeit sich vor Ort die Schablone übertragen zu lassen: https://westagon.com/produkt/schablone ... usschnitt/
Der Kontakt zu Westagon war super freundlich und hilfsbereit. Es gab einige Tipps zum Verbau und außerdem gibt es sehr viele Teile für das Dach als Reproduktion. Den Shop kann ich also jedem empfehlen, der so eine Nachrüstung vor hat oder ein solches Dach besitzt.
Zweier dieser Teile, die vielen beim Verbau des Aufstelldachs fehlen und Westagon wieder als Repro anbietet:
- Scharniere/Montagebleche: https://westagon.com/produkt/montageble ... westfalia/
Bevor der Spaß losgeht wurde das Aufstelldach intensiv gereinigt.
Dichtungen wurden entfernt, um diese später durch neue zu ersetzen.
Nach der Reinigung wurde das Dach leicht angeschliffen und in RAL 9001 Cremeweiß lackiert. Nach diversen Erfahrungsberichten habe ich mich gegen Gelcoat und für Lack entschieden. Gerollt wurde die Struktur ziemlich originalgetreu, wobei ich an dieser Stelle sagen muss: Prio war, dass es mir gefällt und nicht eine Kopie der originalen Struktur wird.
Ausgangszustand des Aufstelldachs:
Aufstelldach nach der Aufarbeitung:
Ausgangszustand der Gepäckwanne:
Gepäckwanne nach der Aufarbeitung:
Zudem wurden die Krampen "restauriert" und mit geeigneten Edelstahlschrauben + großen Karoscheiben anstelle der Nieten montiert:
Die Aufstellmechanik habe ich auf den Kugellagersatz von Werk 4 umgebaut, mit dieser Entscheidung bin ich sehr zufrieden:
https://www.werk-4.com/vw-t3-westfalia/ ... %C3%B6cke/
Die Aufstellmechanik wurde wieder wie original in Seidengrau RAL 7044 lackiert.
Zudem wurde die originale Beflockung entfernt. Dies ging mit einem Klingenschaber bei meinem Dach sehr einfach.
Wir haben zwei Dächer gleichzeitig gemacht, bei dem California Import meines Kumpels war es fast unmöglich die originale Beflockung zu entfernen.
Anschließend habe ich den Himmelstoff verlegt und verklebt sowie den Zeltstoff/Faltenbalg montiert.
Ich habe mich für eine synthetische, imprägnierte Variante entschieden. Diese hat zudem 3 Fenster mit eingenähten Moskitonetzen.
Hauptarbeit:
Beim Ausschneiden des Dachausschnitts, dem eigentlichen und spannenden wurde wie folgt vorgegangen.
Putzen der Dachhaut, sodass etwaige Markierungen halten.
Tipp vorab: Ein Automatikkörner (Automatikkörner Beispiel) hilft beim Markieren der Bohrungen immens.
Vorbereitete Dachhaut:
Aufgelegte Schablone, diese lässt sich in erster Linie an den abgepauschten Spriegeln ausrichten und durch Vermessen zentrieren:
Der auf der Schablone vorgezeichnete Dachausschnitt wird mit einem Cutter ausgeschnitten, sodass er als Schablone auf der Dachhaut zur Verfügung steht.
Anschließend werden Löcher in den Ecken gebohrt, der Himmel geöffnet (Stäbe herausgenommen, Kreuz eingeschnitten), sodass man den Ausschnitt mittels Stichsäge und viel Mut machen kann. Am eigenen Auto macht sowas immer gar keinen Spaß. Das überlässt man dann am besten einfach einen Freund. Gesunde emotionale Distanz hilft bei sowas ...
Geschnittener Ausschnitt:
Den Ausschnitt musste man dann im Nachgang noch etwas an den eigentlichen Einnietrahmen anpassen, bis dieser satt saß.
Hinweis:
Mein Einnietrahmen war ein Westfalia Originalteil. Dieser hatte die Kontur der Dachspriegel nicht inne.
Also habe ich die Dachspriegelabschnitte aus der herausgetrennten Dachhaut genutzt, um diese einzusetzen:
...man muss es sich einfach machen, also nimmt man was man hat:
und das eben zweimal:
Damit lässt sich der Dachrahmen umlaufend quasi ohne nennenswerten Luftspalt einnieten.
Vor dem Nieten habe ich sämtliche Löcher mit Brantho Korrux und anschließend Hohlrahmwachs behandelt:
Das Gegenblech, welches man die Scharniere montiert wird von innen hinten in der D-Säule eingeschoben und verschraubt. Anschließend kann man es vernieten:
Hinweis:
Die Gepäckwanne war während des ganzen Vorgehen aufgesetzt und fixiert.
Die Montage der Gepäckwanne erfolgte am Schluss - hiervon habe ich keine Fotos. Es wurde hierfür keine Schablone verwendet.
Stattdessen wurden die Haltewinkel an der Gepäckwanne befestigt und an die Haltewinkel-Unterseite Butylschnur geklebt.
Die Gepäckwanne wird aufgesetzt und aufgedürckt, die Haltewinkel losgeschraubt. Anschließend stehen sie durch die Butylschnur an der korrekten Position.
Mit etwas Geschick klappt das und man hat die perfekte Position relativ zum Dach.
Das Dach konnte dann nach und nach justiert werden:
Anschließend wurde das Dach demontiert und mein Bus final für die Lackarbeiten vorbereitet. Ich wollte das Dach nur einmal vor der Lackierung probemontiert haben.
Das inklusive Zeltstoff vormontierte Dach wurde dann gemäß der Anleitung von GoWesty montiert. Der Zeltstoff wurde mit den Aluleisten verschraubt (hier wurde auf Torx Schrauben gewechselt. Die Bohrungen wurden auch wieder wie oben beschrieben konserviert).
GoWesty Montageanleitung des Zeltstoffs: https://www.youtube.com/watch?v=ASC9dZkfxbQ
An den Ecken und Spriegeln wurden wie original zusätzlich abgedichtet.
Außerdem wurde der Himmel verlegt und mittels Keder fixiert. Dieser bekommt von mir noch eine Stoßleiste aus dem 3D-Drucker.
Offener Stoß, für welchen ich noch eine Abdeckkappe benötige:
Zusätzlich abgedichtete Ecken:
Aufgestelltes Dach, Bier aufmachen, freuen:
Bei Fragen: einfach fragen.
Ich muss den Beitrag dann nach und nach strukturieren.