Warum 14-Zoll-Felgen bei T2 und T3

[joky]

Weiss hier jemand, was für Volkswagen bei der Entwicklung vom T2 und T3 der Grund gewesen ist, diese Fahrzeuge standardmässig auf 14-Zoll-Felgen zu setzen? Kosten und Kompatibilität können es kaum gewesen sein, denn Käfer, T1 und Typ3 rollten in den 60-Jahren schon auf 15-Zöllern. Warum spendierte Volkswagen dem T2 und T3 keine 15-Zoll-Felgen? So wie es sich heute viele wünschen?

[Atlantik90]

Dann scha ir erst mal die Hstorie genau an:
ganz am Anfang gb es am T1 16"-Räder 3,5 x 16 mit 5.50x16 Reifen, dann 15" Räder 4,5 K x 15 mit 6.40x15 Reifen und zuletzt die 14"er 5 JK x 14 mit 7.00x14 Reifen.
Die Reifen hatten damals eine Querschnitt von ungefähr 80%. Zur Erhöhung der Tragkraft und Verbesserung des Fahrverhaltens wurden die Reifen breiter und der Abrollumfang sollte etwa gleich bleiben , damit die Räder ins Radhaus passten.
Das ging dann auch aus Raumgründen beim T2 und T3 so weiter. da kamen dann aber auch die sog. Niederquerschnittsreifen auf, so dass man bei gleichem Abrollumfang die Reifenbreite ohne Verkleinerung der Räder vergrößern konnte --> 205/70R14 statt der 185R14.

Auch bei den PKW ging der Weg damals zu kleineren Rädern zu Gunsten des Nutzraumes. Mit fortschreitender Steigerung der Fahrleistungen und Wagengewichten wurden dann aber Vergrößerungen der Bremsen notwendig, die nicht mehr in den kleinen Rädern unterzubringen waren (siehe auch Südafrikat-T3 mit 205/65R15-Bereifung und vergrößerter Vorderbremse). Erst in jüngster Zeit ging der Trend dann weiter, um das letzte Quäntchen an Verminderung des Rollwiderstandes herauszuholen.

[newt3]

Nun ist die alte Festsattelbremse (t3 bis ca '85) ja von den Belägen gleich mit dem späten T2 (keine ahnung obs in der bauzeit irgendwann eine änderung gab) da war es wohl nur logisch dass der T3 14" Räder bekommt.
War auch eine übliche Transportergröße damals. Ein VW LT der damals ja schon einige Zeit gebaut wurde rollt auch auf 14". Ein MB100 von Mercedes auch. Die Japan Transporter sicher auch (kann sein dasss die keycars was kleineres hatten)

Die damalige Mercedes S-Tonne W126 - ungefähr zeitgeich mit dem T3 am Markt erschienen - kam auch auf 14" Rädern.

Letztendlich ist die kleinste Felge meistens so, dass sie eben gerade so über die Bremse paßt.
Bei 14" Original T3 Alus die WuchtGewichte ungünstig innen geklebt und sie berühen gar den Bremssattel - hatte ich selbst schon als ich so schlau war 4 Räder zum Reifen aufziehen und wuchten um Reifendienst gegeben und die Montage am Fahrzeug selbst vorzunehmen - klock klock klock ging die erste Runde um den Block, dann die beiden Räder nochmal gewechselt, zum Reifendienst gefahren und die Gewichte woanders hinpacken lassen (war ja auch nicht wirklich deren Schuld....ist schließlich bei Alus schon schöner wenn man sie innen dran hat)

[AndreasLidl]

Es gibt noch einen weiteren Grund.

Ich hatte mal mit einem Bekannten darüber gesprochen, der war in seinem Berufsleben Fahrwerks-Entwickler bei Opel in Rüsselsheim.

Wenn die Räder kleiner sind, machen sie (bei gleicher Geschwindigkeit) mehr Drehzahl.
Das bedeutet, dass bei gleicher Leistung weniger Drehmoment anliegt.

Der gesamte Antriebsstrang (Getriebe, Gelenkwellen usw.) kann also für weniger Drehmoment ausgelegt sein und ist damit kleiner, leichter und billiger!
(Die höhere Drehzahl ist diesen Bauteilen wurscht.)

Schaut euch einen alten Traktor mit 30 PS an:
Riesige Reifen, und die Zahnräder sind so groß wie der Guglhupf, den meine Oma immer gebacken hat.


Gruß Andi

[*Wolfgang*]

Ich weiß nicht ob das stimmen kann, der Aussendurchmesser der Räder ist ja gleich.

Allerdings wurden Autos früher gerne mal etwas weicher abgestimmt, auch gab es früher öfter die "ballonartigen" Reifenquerschnitte, diese federten stärker und die Grenzbereiche im Fahrverhalten kündigten sich viel früher an (quietschen, schieben, etc). Heutzutage haben oft bereits Kleinwagen serienmäßig 17 oder 18" Räder mit entsprechendem Höhen/Breitenverhältnis der Reifen, die Autos sind sehr oft viel straffer abgestimmt als damals.

Aber das hat Joachim weiter oben ja eigentlich schon erläutert (wie auch das Thema "größere Bremsen").

[AndreasLidl]

Ich weiß nicht ob das stimmen kann...

Mein Fahrwerks-Entwickler bei Opel hatte wahrscheinlich keine Ahnung.
Er hätte mal besser Dich fragen sollen...

Gruß Andi

[Atlantik90]

Der Reifenentwickler hatte schon Ahnung aber er meinte wohl das gesamte Rad mit Reifen. Und wenn man nur Reifen mit 80er Querschnitt zur Verfügung hat, dann ergeben sich eben die genannten Verhältnisse.
Der T3 hat eben einen Abrollumfang von ganz knapp 2000 mm (genau 1970 bei 185 R 14 C-Bereifung) und der geht halt mit seinen übertragbaren Kräften und damit Drehmomenten in die gesamte Auslegung des Antriebsstranges und besonders der Bremsen ein.
Wie knapp die Bremsenauslegung am T3 ist sieht man an der Geschindigkeitsgrenze von 165 km/h und daran, dass VW für den 16"-Syncro mit 2230 mm Abrollumfang bei 205 R 16 C vorne und hinten und auch für die stärker motorisierten und damit schnelleren Südafrika-T3 vorne größere Bremsen auslegte und eiinbaute.
Ihr braucht ja nur mal die Betätigungsgräfte rechnen - siehe https://www.t3-pedia.de/index.php?title ... senumbaues

[joky]

Danke für eure Antworten.