Anzungsmomente für Schrauben am JX Turbolader

[Johannes D.]

Servus,

der Turbolader unseres T3s saut Öl und das Gehäuse "wackelt", also habe ich mir einen guten gebrauchten Lader
von einem Bekannten besorgt.

Beim ersten Demontageversuch sind gleich mal zwei Schrauben abgerissen (Krümmer Seite)...

Neue Schrauben, Muttern und Stehbolzen liegen sowie Ölleitungen liegen nun bereit, jetzt ist nur die Frage, mit welchem
Drehmoment sollen die Schrauben (zum Krümmer) bzw. Muttern (richtung Abgasanlage) angezogen werden?

Macht es Sinn die Schrauben / Stehbolzen mit Kupferpaste, Keramikpaste oder sonst was einzuschmieren oder ist das
nur Vodoo?

cu

Johannes D.

[Atlantik90]

Krümmer-Turbo: 45 Nm
Turbo-Abgasanlage: 25 Nm
Und Kupferpaste soll da wirklich helfen. VW gibt für die hochtemperaturfesten Sonderschrauben vor: "Gewinde und Kopfauflagefläche mit G 00500 einstreichen."

[205er]

Ich nehme Anti Seize dafür. Ist extrem hitzebeständig und somit für die Verwendung an der AGA perfekt geeignet.

[Johannes D.]

Servus,

vielen Dank für die Info, der "neue" Turbo ist dran der alte war so vergammelt das sich die Öl-Vorlaufleitung nicht ohne Gewalt
entfernen lies (eigentlich steckt sie immer noch drinn, ich habe sie dann einfach durchgezwickt, einer so mit Gewalt behandelten
Leitung hätte ich eh nicht mehr vertraut).

Irgendwie scheint mir das Neue Abgasrohr vom Turbo zum Endtopf (gesteckte Ausführung) nicht 100%ig Maßhaltig zu sein oder
der Endtopf passt nicht richtig. Zum einen geht das Endrohr nur extrem Streng in den Topf und auch nicht wirklich weit genug,
das ganze sitzt total auf Spannung, ist das nichts ungewöhnliches oder auf die billige qualiät (günstigstes eBay Angebot, soll
ja nicht mehr kosten als der Bus noch wert ist) des Abgasrohres zu schieben?

Ich hab keine Idee wie ich das Rohr passend biegen kann..... Wäre es eine Option ein Stück Flexschlauch einzuschweissen (hätte
ich da) um dem ganzen die Spannung zu nehmen? Oder ist es nicht gut wenn der Turbo dann den Großteil des Gewichtes tragen
müsste? An welcher Stelle dann am besten das Flexstück einschweissen?

Nachdem der Turbo jetzt nicht mehr Ölt wie blöde (eher gar nicht mehr) ist zu erkennen das der Motor noch an einer anderen
Stelle Öl verliert, mir scheint es von der Ventildeckeldichtung zu kommen, da auch der Ansaugkrümmer von oben Ölfeucht ist,
es tropft auch vorne am Block.
Beim ZR Wechsel habe ich eine neue Korkdichtung verbaut, allerdings ohne Dichtmasse an den Übergängen zu den Gummistücken,
lt. einigen Einträgen im I-Net wirds dann net 100%ig dicht. Also noch mal mit Kork + Dichtmasse an den Übergängen probieren
oder besser gleich auf Gummidichtung (inkl. anderer Stehbolzen) umrüsten?

vielen Dank noch mal

Johannes D.

PS: Das lange stehen hat er mir übel genommen wenn ich das licht einschalte fällt der Drehzahlmesser aus und die Kühlwasserkontrolleuchte
fängt an zu blinken.... sehr komisch

[Ohlsen44]

Der Elektrik Kram: So was hatte ich auch mal. Damals war im Stecker an der Relaisplatte, wo die Drehzahlleitung rauskam, ein eine kleine Steckhülse gebrochen.

[yamsun]

Hi,

meinst du mit Endrohr das Rohr zwischen Turbo und Endschalldämpfer, welches allgemein unter dem Namen "Hosenrohr" bekannt ist?
Wenn ja, dann weite erstmal den Anschluss am Endschalldämfer vor Montage des Rohrs so weit auf, dass das Rohr anständig rein passt.

Wenn du dann noch Spannung auf der ganzen Geschichte hast: der Entdopf bzw. seine Halter haben Langlöcher, so dass du die Position des Endtopfs in einem gewissen Rahmen verschieben kannst.

Sollte das nicht ausreichen, und das habe ich auch schon erlebt, hilft: Rohr glühend machen und in richtige Position biegen.

Zu deiner VDD: kauf ne neue aus Kork und montier sie mit Dichtmasse an den Ecken des Gummi-Halbmonds zahnriemenseitig. Dann ist die auch dicht. Auf Gummi würd ich nicht umbauen, hat eigentlich keine wirklichen Vorteile und ist auch nicht unbedingt dichter...

Zur Elektrik: mal die Massestecker oberhalb der Zentralelektrik an der A-Säule kontrollieren bzw. säubern und schauen, ob der 14-Fach Stecker am Kombiinstrument richtig aufgesteckt ist. Wenn das nicht hilft, noch mal melden...

Grüße!

[Johannes D.]

Hi,

@yamsun
Ja genau, ich meine das Rohr zwischen Turbolader und Endtopf, den Anschluss am Endtopf aufweiten ist ja leicht
gesagt ein passenden Werkzeug dazu hab ich leider nicht, da muss ich wohl was organisieren.

Das Rohr glühend machen stelle ich mir in Eingebautem Zustand auch schwierig vor ehrlich gesagt, da brauchts
ja schon ordentlich Hitze, die Umgebung sollte ja am besten nicht leiden...

Zur VDD so werde ich tun....

Wg. Elektrik ich werde die Stecker und Masseverbindung mal prüfen, der Bus stand unter Dach dh nennenswert
Feuchtigkeit sollte eigentlich nicht reingekommen sein, nur über die Luftfeuchtigkeit, aber gut auch das kann ja
Fehler verursachen.

cu

Johannes D.

[Atlantik90]

Zum spannungsfreien Zusammenstecken der Auspuffanlage müssen alle Aufhängungspunkte des "Hosenrohrs am Turbo, die Turbostütze an allen Schrauben, und der Auspufftopf an allen Schrauben gelockert werden. Dann kann man das zumeist spannungsfrei zusammenbauen. Danach am Turbo anfangen zu verschrauben.

[Johannes D.]

Hi Joachim,

danke für den Hinweis. Aktuell ist es nicht mögilch das Hosenrohr und den Endschalldämpfer von Hand zusammenzustecken ohne das eines
der beiden Bauteile richtig fixiert ist.
Ich werde mir ein Werkzeug zum Aufweiten des Rohrs am Schalldämpfer besorgen und es dann nach Deinem Vorgehen probieren, ich hätte
vermutet das ich so nur schwer bemerke falls sich alles beim festschrauben verspannt.

viele Grüße

Johannes D.

[Thorsten1980]

Servus, hab heute entdeckt, dass meine Turboladerstütze nur noch an einer Schraube hängt von vier.

Gibt es da am Motor für die M10 Schrauben eine Drehmoment Vorgabe zum anziehen?


Oder Sprengringe drunter ?

Danke

Liebe Grüße Thorsten

[Atlantik90]

Ja, gibt es im Reparaturleitfaden zum CS, JX und KY im Abschnit 21-3 mit 50 Nm am Block und 30 Nm am Turbo.
Am Block Schraube M10x18 mit Scheibe 10,5x21x2 oder Sechskantschraube mit Flansch ohne Scheibe.

Sprengringe sind nach neueren Schulmeinungen keine Schrauben-/Mutternsicherung sondern eher das Gegenteil.
Zitat aus
Roloff/Matek
Maschinenelemente - Normung, Berechnung, Gestaltung
24., überarbeitete und erweiterte Auflage 2019:
"Mitverspannte federnde Sicherungselemente wirken durch ihre axiale Federung. Hierzu zählen Tellerfedern, Spannscheiben nach DIN 6796 und 6908, Kombischrauben mit Spannscheiben nach DIN 6900 sowie Kombimuttern. Federringe, Feder-, Fächer- und Zahnscheiben sind dagegen unwirksam, da sie schon bei Schrauben mittlerer Festigkeit durch die Vorspannkraft völlig flach gedrückt werden (Normen wurden zurückgezogen)."

[Thorsten1980]

Perfekt, vielen Dank dafür

Bekomme Montag den neuen Halter und werde ihn nach Vorschrift anziehen .
Mich wundert es eben nur das 3 Schrauben weg waren und eine locker

Liebe Grüße Thorsten

[JX88Joker]

Zur Ausgangsfrage der Muttern und Stehbolzen am Turbolader zum Hosenrohr:

1) Die Muttern sollte man nicht abschrauben, sondern z.B. tangential zum Gewinde ansägen und dann sprengen. Dann kann der Stehbolzen nicht abgerissen werden. (Leider schon beim ersten mal selber nicht beachtet.)

2) Kupferpaste würde ich nicht nehmen. Das Zeug ist so gut, dass sich die Muttern wieder lösen. Von alleine.

Das sind meine Erfahrungen.