WBX SR: Abgaswerte/Leerlauf lassen sich nicht einstellen

[BananaPancakes]

Hallo zusammen

Bei meinem T3 WBX SR [entspricht glaub ich dem MV, aber mit einem zusätzlichen Schalldämpfer für den Schweizer Markt] lassen sich die Abgaswerte nicht einstellen und er dreht im Leerlauf zu hoch. Nachfolgend ein mehr oder weniger direktes Zitat aus dem Werkstattbericht:

Ausgangslage:
Motoreinstellung prüfen. Abgaswerte sehr schlecht; CO2 zu tief, HC zu hoch, CO nicht unter 2.8% einstellbar.

Massnahmen:
- Zündzeitpunkt eingestellt
- Kühlmitteltemperaturfühler (blau) ersetzt
- Fehlersuche Motorleerlaufproblem; prüfen aller relevanten Bauteile, unter anderem: Luftmengenmesser, Leerlaufstabilisierungsgerät, Leerlauvventil, Motorsteuergerät, Zündspule.
(hier ist anzumerken: sie haben diese Teile einzeln und gesamthaft mittels hoffentlich funktionstüchtigen Austauschteilen von ihnen geprüft).
- Strom/Spannungen prüfen, Unterdruckschlauch vom Bremskraftverstärker abziehen, Massepunkte instandstellen oben und unten, Masseband unten ersetzen
- Drosselklappe ausgebaut und gereinigt, Wellensimmerring oben und unten ersetzt, Dichtung Leerlaufschraube ersetzt.
- Nach Falschluft gesucht, alles dicht (inkl. Auspuffanlage)
- Ansaugbrücke ausgebaut, gereinigt.
- Einspritzventile testweise durch neue ersetzt
- Motoreinstellung wurde jetzt nochmals geprüft: Werte sind immer wieder anders, zwischendurch "akzeptabel", dann wieder sehr schlecht
(genaue Zahlen hab ich hier keine bekommen).
- Kompression gemessen, Druckverlustprüfung durchgeführt, beides i.O.

Versuchsweise haben sie dann die Ventilgrundeinstellung auf 0mm eingestellt. Danach war die Motoreinstellung angeblich i.O.
Sie raten mir nun, die hydraulischen Stössel auf mechanische umzubauen, so dass die Ventile keine Vorspannung haben:
"Empfehlung Umbau auf feste Stössel, da nach unserer Erfahrung auch das Ersetzen der Hydros das Problem nicht löst."

Bislang ging da schon eine ziemliche Menge Geld drauf und für den Umbau auf mechanische Stössel haben sie mir mit Materialien und Zeitaufwand auch gute 1200.- offeriert (wir sind in der CH, nicht vergessen). Das geht mir aber alles etwas zu schnell und ich mag keine Schnellschüsse. Hab den Bus also erstmal zu mir nach Hause geholt.

Ihre Kernaussage ist ansonsten: "Wir finden das Problem nicht, aber wir raten zu einer Komplettrevision."
Der Motor verbraucht fast kein Öl, tropft nicht, fährt sich wunderbar. Ich weiss nicht warum ich den jetzt komplett revidieren soll, zumal sie ja nicht wissen wo der Fehler liegt. Klar, er hat gute 290'000 km, vor ein paar Jahren kamen die Zylinderköpfe und ein Haufen Kleinkram neu, aber ich bin gegen dieses prophylaktische "einmal neu bitte".

Habt ihr vielleicht einen guten Ansatz für wie weiter?
Danke euch und schönen Sonntag!

Grüsse
Manuel

[puckel0114]

Ich würde mal alle massepunkte reinigen.
Wurden die Leitungen denn auch durchgeklingelt?

Kommen die Werte auch alle so am Steuergerät an?

[BananaPancakes]

An den Massepunkten haben sie was gemacht:
"Massepunkte instandstellen oben und unten, Masseband unten ersetzen".

Ob die Leitungen durchgeklingelt wurden ist eine gute Frage, weiss nicht ob das bei ihnen unter "Strom/Spannungen prüfen" fällt.

[puckel0114]

Das heißt für mich nur, ob das Steuergerät mit Strom versorgt wird.

Wichtiger ist aber, ob die Signale vom Temperaturgeber, LMM, Lambdasonde etc. Auch beim Steuergerät richtig ankommen.

[CBSnake]

Moin,

klingt für mich auch nach einem elektrischen (Kabelbaum) Problem, er läuft zu fett. Dafür können zwar auch mechanische Komponenten verantwortlich sein (Benzindruckregler) aber die sind dann in der Regel immer da und nicht mal da und mal nicht.

Mein erster Tipp:

Werte des blauen Gebers bis zum Steuergerät bei kaltem und warmen Motor messen oder auch mal durch einen 800-1000 Ohm Widerstand ersetzen (das wäre ein warmer Motor)
Je nach Modelljahr geht die Leitung vom blauen Stecker direkt zum Steuergerät (bessere Version) oder erst zum Leerlaufsteuergerät im rechten Ohr (nicht so gute Variante)

Wurde mal gemessen ob das Lambdasignal zu den Werten aus dem Abgastester passt? Hier wird bei Reparaturversuchen gerne mal der Schirm mit auf die Signalleitung gecrimpt -> Steuergerät bekommt immer die Meldung "mager"

LMM wäre dann der letzte Kandidat aber den kannst du hiermit zu 100% ersetzen und damit Fehler ausschließen: https://www.syncrosweets.ch/luftmengenmesser

Bevor die Werkstatt dir jetzt einen gebrauchten Kabelbaum verbauen will, schreib mir eine PN ich hab dir eine bessere Lösung.

Viele Grüße
Achim

[db(A)]

Wie hoch ist denn der Spritverbrauch, hat der sich geändert?
Sieht eher nach zuviel Sprit, defekter Lambda, defektem Steuergerät oder undichter Abgasanlage aus, da bringen mechanische Stössel eher nichts. Das wäre meine letzte Option.

Welches Baujahr, welche Nummer steht auf dem Steuergerät?

Haben die nach Leitfaden eingestellt? Sonst geht das Steuergerät ja nicht in den Einstellmodus.
Wenn Drosselklappe gereinigt wurde - schaltet die auch zweimal beim Betätigen des Gaszuges? Kommen am Stecker des Kabels die richtigen Werte an?

Wie sind die Werte des Temperaturfühlers? In der Toleranz aus dem Reparaturleitfaden?
Was sagen die Werte des Luftmengenmessers im Leerlauf am Steuergerät?
Die Lambdasondenleitung hat einen Stecker auch n der Bordwand - ist der blank geputzt?
Zünden wirklich alle Zylinder regelmäßig?

Steigt der Ölstand, riecht es nach Benzin?

Bei mir war es eine Kombination aus verschiedenen Punkten, bis wenigstens der CO runter ist.

[Atlantik90]

Hallo Manuel,
ich würde mich mal nach einer anderen Werkstatt umsehen. Und die geamte Beschreibung klingt irgend wie nach reiner Probiererei oder wilder Teiletaucherei und nicht nach systematischer Diagnose.

Und die Simulation eines betriebswarmen Motors erfolgt nicht wie von Achim beschrieben mit 800 - 1000 Ohm Widerstand als Ersatz für den Geber sondern mit etwa 300 Ohm. Mit den 1000 Ohm simuliert man etwa knappe 50°C Motor-/Kühlwassertemperatur. Das ist für eine saubre Einstellung zu wenig. Siehe auch:
https://www.t3-pedia.de/index.php?title ... d_Digifant
oder im Reparaturleitfaden Abschnit 01 - 10.
Im deutschen Reparaturleitfaden ist leider nur die elktrische Prüfung in Verbindung mit der Prüfbox VAG 1598 beschrieben. Im US-Leitfaden (Bentley) sind es die jeweiligen echten Steckerporitionen.

Und einen Einstellmodus an dem Steuergerät gibt es nur für den Einstellvorgang der Zündung, zu dem man den Stecker vom blauen Temperaturgeber bei laufendem Motor abziehen muss. Dadurch wird die Zündzeitpunktverstellung im Steuergerät abgeschalltet. Der Zündzeitpunkt wird dann bei ca. 2000 U/min auf 5° vor OT getellt. Für sonstige Abgasmess- und -einstellarbeiten muss der Motor nur lange genug nach dem Starten laufen, dass er aus der reinen Kennfeldphase nach dem Start auch bei warmem Motor heraußen ist (dauert etwa 2 min).

Und hat schon mal jemand an den Kat gedacht. Beim 2WD fehlt in der Abgasanlage, wie heute als Ersatzt geliefert, der Anschluss, das man das Abgas auf CO auch vor dem Kat messen kann.

[db(A)]

Stimmt, sorry, das hatte ich falsch im Kopf.

Hallo Manuel,

Und einen Einstellmodus an dem Steuergerät gibt es nur für den Einstellvorgang der Zündung, zu dem man den Stecker vom blauen Temperaturgeber bei laufendem Motor abziehen muss. Dadurch wird die Zündzeitpunktverstellung im Steuergerät abgeschalltet. Der Zündzeitpunkt wird dann bei ca. 2000 U/min auf 5° gvor OT getellt. Für sonstige Abgasmess- und -einstellarbeiten muss der Motor nur lange genug nach dem Starten laufen, dass er aus der reinen Kennfeldphase nach dem Start auch bei warmem Motor heraußen ist (dauert etwa 2 min).

[PatrickausKiel]

Ich würde mal die Lambdasonde tauschen. Die kostet nicht die Welt und ist in zehn Minuten auch vom Laien gemacht.
Bei mir war das bei gleichem Fehlerbild die Lösung.

[BananaPancakes]

Danke für eure Meinungen!
Auch für die neu gestellten Fragen z.B. von db(A).
Ich muss mich da ehrlich gesagt erst etwas einlesen welche Werte wo wie gemessen werden und was die Werkstätte bislang gemacht hat.

Der Spritverbrauch hat sich nicht auffällig verändert, ich bin zumeist so bei 11 Liter, habe aber stets Dach- und Fahrradträger montiert.

Die Abgase haben sie sowohl vor als auch nach dem Kat gemessen.
Die Lambdasonde wurde zu Beginn von der Werkstätte ausgetauscht, da ist jetzt eine neue Bosch drin.

Ich schau mal wie ich eure Tipps umsetzen kann und werde berichten.
Ein Multimeter und die Reparaturleitfäden hab ich, also sollte ich das irgendwie hinbekommen :)

Danke allerseits!

[Atlantik90]

...
Die Lambdasonde wurde zu Beginn von der Werkstätte ausgetauscht, da ist jetzt eine neue Bosch drin.
...

Auch das ist nicht unbedingt ein Grund, dass die funktioniert. Da knn man auch mal messen.
Und wenn die Werkstatt dafür ggf. am Kabel gearbeitet hat, dann sollte man daran denken (letzter Abschnitt):
https://www.t3-pedia.de/index.php?title ... abelstrang

Auch ist daran zu denken, dass die im T3 verwendete Lambdasonde Masse über das Auspuffrohr bekommt. Deshalb testweise mal mittels Überbrückungkabel "Fahrzeug-Masse" und Gehäuse der Lambdasonde verbinden. Ein Einbau der Sonde mit Keramikpaste (Schutz gegen Festbrennen) kann zusammen mit Korrosion den Kontakt behindern.

[BananaPancakes]

Hab selber keine Zeit gefunden und bin darum dann doch in eine andere Werkstätte gefahren.
Die Abgaswerte sind jetzt alle wieder so wie sie sein müssen, Problem waren das Leerlaufsteuergerät und der Kat.

Beste Grüsse

[BennoR]

Hallo
Schön dass man dir geholfen hat, im Ernst.
Aber weder defekter Kat noch
Leerlaufsteuergerät können den Co nach Kat auf eine höheren Wert als vor Kat setzen, und 2.8 vor Kat haben nicht mit den beiden Bauteilen zu tun. Erfahrungsgemäss Kaltkennfeld oder vercrimpte Sonde… aber nun ist er ja heile